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In Deutschland war es nach der Neufassung des Paragraphen 218 lange relativ ruhig um das Thema „Abtreibung“. Die Gesellschaft schien irgendwie damit befriedet zu sein, dass Abtreibung falsch und strafbar sein muss, dass man sie aber unter gewissen Voraussetzungen (Fristen, Beratung, glaubhafte Gründe) nicht bestrafen würde. Die gemeldeten Abtreibungszahlen sanken, wenn es auch zuletzt immer noch jährlich um die 100.000 Kinder waren, deren Leben ausgelöscht wurde, ehe es richtig begann. Der Streit um die Aufhebung des Werbeverbots, das für eine Straftat selbstverständlich erscheint, hat die Diskussion neu aufleben lassen. Viele haben bisher kaum wahrgenommen, dass in den USA die Frage nach einem Recht auf Abtreibung seit mehr als 50 Jahren die Gesellschaft spaltet. Nachdem 2022 ein sehr liberales Urteil aus dem Jahr 1973 aufgehoben wurde, flammte der Streit heftig auf.
von Michael Kotsch
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Das sogenannte hörende Gebet scheint ein Weg zu sein, um aktuell und persönlich Botschaften Gottes für das eigene Leben zu bekommen. Man kann sich dabei scheinbar den Weg des Studiums von Gottes Wort in der Bibel und die anstrengenden Fragen sparen, wie man Gott in seinem Leben gehorsam sein kann. Einige Christen und manche Gemeinden bieten sogar online eine solche Art von Wegweisung an. Sie lehnen aber eine echte christliche Beratung oft ab und wollen auch keine Verantwortung für die Botschaften übernehmen, die doch angeblich direkt von Gott stammen. Manche Praktiken erinnern eher an Magie, Wahrsagerei und Esoterik als an die Art und Weise, wie uns die Bibel schildert, dass Gott redet. Ein direktes Reden Gottes ist dabei immer seiner Entscheidung vorbehalten und die Ausnahme im christlichen Leben.
von Michael Kotsch
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Wir sind als Menschen nicht zu Arbeitstieren gemacht. Aber auch das Leben in einem Schlaraffenland mit Dauerurlaub und Faulenzen ist nicht das christliche Paradies, das wir erstreben. Arbeit und Ruhe in gesundem Ausgleich gehören zu einem fruchtbaren christlichen Leben, das Gott ehrt.
von Holger Lahayne
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Auch beim guten Leben des Christen in Staat und Gesellschaft geht es darum, dass er als lebendiger Zeuge für die Wahrheit und Schönheit der Ordnungen und Gebote Gottes steht. Außerdem ehrt er Gott damit, dass er sein Leben auch in einer Umwelt, die eine biblische Ethik ablehnt, danach ausrichtet (Phil 2,14-16). Gerettet ist der Christ […]
von Thomas Jeising
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Viel stärker als in Deutschland sind Christen in den USA misstrauisch, wenn es um die ärztliche Behandlung psychischer Erkrankungen geht. Allerdings gibt es die Unsicherheit im Angesicht der manchmal verstörenden Krankheitsbilder auch hier. Durch den Einfluss der sogenannten Biblischen Seelsorge, bei der einige Vertreter lehren, dass es keine psychischen Erkrankungen gebe, sondern nur Fehler im Denken aufgrund von Sünde, gibt es auch in Deutschland eine Diskussion, zu der dieser Beitrag einzelne Aspekte beitragen kann. Michael Horton sieht in der Ablehnung von psychischen Krankheiten ein theologisches Ungleichgewicht und einen zugrunde liegenden Irrtum, dem er entgegentritt.
von Michael S. Horton
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Der Autor, Fritz Rienicker, übernahm 1953 den Vorsitz des Bibelbundes und wurde als neuer Schriftleiter damit beauftragt, die Zeitschrift des Bibelbundes, die seit 1938 nicht mehr hatte erscheinen dürfen und 1950 mit einer kleinen Ausgabe wieder gedruckt worden war, als Stimme der Bibeltreue neu zu beleben. Er stand vor der Frage, ob das Bekenntnis zur Bibeltreue mit dem Vertrauen auf ihre Irrtumslosigkeit verbunden sein soll oder nicht. Er hielt das für notwendig und der Bibel entsprechend. Gleichzeitig versuchte er, falsche Vorstellungen zu korrigieren.
von Fritz Rienecker
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Die scheinbaren Widersprüche des christlichen Glaubens müssen einen Menschen nicht vom Glauben abhalten. C.K. Chesterton waren sie ein deutlicher Hinweis, dass es mit dem Christentum mehr auf sich haben musste, als die vielen Kritiker behaupteten. Er fand selber zum Glauben, als er den Umgang mit den Widersprüchen verstand.
von Thomas Jeising
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Die ICF-Bewegung hat sich von Zürich aus unter der Leitung ihres Gründers Leo Bigger inzwischen auch in Deutschland ausgebreitet. Es wurden vor allem in größeren Städten neue Gemeinden gegründet, die weitgehend nach demselben Schema aufgebaut sind und geführt werden. Die Gemeinde richten sich mit Ausstattung, Musik und Ansprache hauptsächlich an jüngere Besucher und erreichen viele tausend wöchentliche Gottesdienstbesucher und Teilnehmer in Kleingruppen. Dieser Artikel kombiniert den Bericht eines Familienbesuchs bei ICF mit zehn weiter gefassten Überlegungen. Nicht alle treffen gleichermaßen auf die Bewegung und auf die einzelne Gemeinde zu. Natürlich hat die Säkularisierung und Konsumgesellschaft auch bei anderen Verbänden überdeutlich Spuren hinterlassen.
von Dr. Hanniel Strebel
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Es hat sich die Überzeugung breit gemacht, dass Evangelium einfach heißen würde, dass Gott alle Menschen lieb hat und ihnen alles vergibt, was sie tun. Wenn sich im Übrigen die Meinungen über dies oder das ändern, soll sich Gott anpassen. Paulus erklärt sein Evangelium den Römern ganz anders und beginnt mit der ausführlichen Darlegung des Zornes Gottes, vor dem wir gerettet werden müssen. Es geht im Evangelium nämlich nicht um ein noch bequemeres Leben, sondern um die ewige Versöhnung mit Gott.
von Karl-Heinz Vanheiden
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Der Begriff und das Verständnis von Sünde und dem Sündersein des Menschen ist für den christlichen Glauben wesentlich. Wenn aber gerade dieser Begriff umgedeutet wird, dann können die Grundlagen des Glaubens ins Wanken geraten. Darum ist eine Neubesinnung auf dieses Thema unumgänglich, die hier begonnen werden soll.
von Dr. Hanniel Strebel