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Der englische Theologe Norman Thomas Wright hat in den letzten Jahren einen großen Einfluss in evangelikalen Gemeinden gewonnen. Er vertritt die sogenannte Neue Paulusperspektive, nach der die reformatorische Rechtfertigungslehre ein Irrtum ist, weil es Jesus und Paulus nicht eigentlich um die Vergebung der Schuld, sondern um die Aufrichtung eines neuen Königreichs ging. Das Evangelium müsse deswegen heißen „Jesus ist der Herr und König“ und erst in zweiter Linie „Jesus starb für unsere Sünden“. Ganz in diesem Sinn versucht Wright nun auch das Kreuz zu deuten. Warum dieser Versuch als gescheitert angesehen werden muss, zeigt der folgende Beitrag.
von Thomas Jeising
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Zu allen Zeiten hat es Endzeitpropheten gegeben, die sich gern auf biblische Aussagen berufen, aber tatsächlich nicht im Auftrag von Gott unterwegs sind. Ein aktuelleres Beispiel ist eine irische Geschäftsfrau, die seit ein paar Jahren mit Botschaften an die Öffentlichkeit geht, die sie angeblich von Gott, Jesus und Maria erhalten habe. Sie sind zu einem Buch zusammengefasst, das sich nach Daniel 10,21 „Das Buch der Wahrheit“ nennt. Mit seinen Warnungen vor geheimen Weltregierungen und Verschwörungen bedient es aktuelle Ängste. Als Lösung rufen die Botschaften zu einer stark traditionellen römisch-katholischen Frömmigkeit auf. Verbunden ist das auch in Deutschland mit offensichtlicher Geschäftemacherei.
von Michael Kotsch
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Leicht überarbeitet und aktualisiert am 08. September 2023 Wer ist Yuval Noah Harari? Yuval Noah Harari ist ein israelischer Historiker und Dozent an der Hebräischen Universität von Jerusalem. Durch sein Buch „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ wurde er international bekannt. Das Buch wurde in 50 Sprachen übersetzt. Auch die Nachfolgebücher „Homo Deus“ und „21 Lektionen […]
von Johann Hesse
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Die Zahl antisemitischer Aktionen hat in der letzten Zeit auffällig zugenommen. Dazu zählen auch gezielte Verbrechen gegen Juden. Der Antisemitismus hat zahlreiche Quellen, zu denen ein extremistischer Islam ebenso zählen wie rechts- und linksradikale Gruppen. Antisemitismus kann als Feindschaft gegen Gott gesehen werden und darf von Christen nicht toleriert werden.
von Michael Kotsch
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Die Zukunft ist eines der spannendsten Themen überhaupt. Die einen fürchten sie, die anderen sehnen sie herbei. Die einen erwarten, dass alles immer schlimmer wird. Die anderen erhoffen eine kontinuierlich bessere Welt. Man kann nun einfach blind in die Zukunft hineinleben, neugierig auf das was da kommen mag. In einem gewissen Rahmen ist es aber […]
von Michael Kotsch
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1. Ur-Koran und Koran Das arabische Wort „Koran“ heißt soviel wie „Lesung, Rezitation“ und meint den Vortrag eines Textes in einer gehobenen, kunstvollen Sprache, also in einer Art „Sprechgesang“. Unter „Ur-Koran“ verstehen Muslime normalerweise den „himmlischen Koran“ (die „Mutter des Buches“ nach Sure 3,7 und 43,4 bzw. die „wohlverwahrte Tafel“ nach 56,78f.). Nach allgemeiner Auffassung […]
von Eberhard Troeger
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I. Der wohl bedeutendste deutschsprachige katholische Theologe des 20. Jahrhunderts, Karl Rahner (1904–1984), hat am Ende seiner Schaffenszeit die Vermutung geäußert, dass „der Christ der Zukunft ein Mystiker sei oder nicht mehr sei“1. Tatsächlich sind es erfahrungsstheologische Entwürfe, die sich im Anschluss an die ‚unterkühlte‘ Wort-Theologie eines Karl Barth oder Emil Brunner konfessionelle Grenzen sprengender […]
von Ron Kubsch
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Darwin wurde seit der Veröffentlichung seines Buches über den Ursprung der Arten (Origin of Species) auch mit der „Affenabstammung“ des Menschen in Verbindung gebracht. In Origin äußerte er sich über den Menschen allerdings noch sehr zurückhaltend: „Licht wird fallen auf den Ursprung des Menschen und seine Geschichte“ schrieb er gegen Ende des Buches. Die Schlussfolgerung, […]
von Dr. Reinhard Junker
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Charles Darwin selbst hielt es für ein Problem, eine theistische Evolution zu behaupten. Da Evolution nur zusammen mit Tod und Leid zu denken ist, widersprach er Kollegen, die die Entstehung der Arten mit einer gütigen Vorsehung und Leitung Gottes verbinden wollten. Es müsste ein grausamer und dem Leid gegenüber gleichgültiger Gott sein, der so lenken würde. Die christliche Lehre von der Vorsehung Gottes, die heute vielen wichtig ist, schließt den Glauben an die Evolution praktisch aus.
von Holger Lahayne
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Vor zwei Jahren erschien das Buch „Warum ich kein Christ bin“ von Professor Kurt Flasch, einem der besten Kenner mittelalterlicher Philosophie in Deutschland. Darin streitet er gegen ein „ausgedachtes Christentum“. Das Buch ist seither viel gelesen, in kirchlichen Kreisen aber eher zurückhaltend aufgenommen worden. Das wird an der offen vorgetragenen Ablehnung und sicher an der bisweilen scharfen intellektuellen Tonart liegen, die Kirchenmenschen nicht gewohnt sind. Auch trägt die Fülle ausgebreiteter Quellenkenntnisse dazu bei, dass man sich als gewöhnlicher Leser der Lektüre nicht immer ganz gewachsen fühlt. Trotzdem habe ich das Buch als äußerst anregend empfunden. Es enthält herausfordernde Anfragen, die auch für uns Evangelikale wichtig sind.
von Dr. Wolfgang Schneiß