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Gottes Freudenbotschaft und sein Zorn – Bibelarbeit zu Römer 1,16 – 2,2

Es hat sich die Überzeugung breit gemacht, dass Evangelium einfach heißen würde, dass Gott alle Menschen lieb hat und ihnen alles vergibt, was sie tun. Wenn sich im Übrigen die Meinungen über dies oder das ändern, soll sich Gott anpassen. Paulus erklärt sein Evangelium den Römern ganz anders und beginnt mit der ausführlichen Darlegung des Zornes Gottes, vor dem wir gerettet werden müssen. Es geht im Evangelium nämlich nicht um ein noch bequemeres Leben, sondern um die ewige Versöhnung mit Gott.

Ich fühle mich allen verpflichtet, liebe Geschwister, ob sie nun zivilisiert sind oder nicht, ob die Menschen gebildet oder ungebildet sind. Darum möchte ich auch euch in Rom Gottes gute Botschaft bringen.

So hätte es Paulus auch uns schreiben können. Aber sein Brief, den er vor 1960 Jahren schrieb, war damals an die Christen in Rom adressiert. Paulus wollte sie zur Unterstützung für eine von ihm geplante Missionsarbeit in Spanien gewinnen und stellte sich deshalb mit seiner Botschaft bei ihnen vor.

„Aber was geht uns das an?“, könnten einige jetzt fragen. Abgesehen davon, dass auch heutige Missionare, die irgendwo um Unterstützung bitten, nicht nur sich selbst vorstellen würden, sondern auch das, was sie predigen.

Aber was geht dieser uralte Paulus-Brief uns an? Nun, solange wir noch nicht von bibelkritischer Theologie infiziert sind, ist es ganz einfach: Dieser Brief ist genauso Gottes Wort für uns wie alle anderen Schriften des Alten und besonders des Neuen Testaments. Deshalb ist es kein Wunder, dass der Römerbrief, seitdem er von Menschen gelesen wurde, die wunderbarsten Wirkungen hervorbrachte.

Das Evangelium zu predigen, ohne den Zorn Gottes im Bewusstsein zu haben, entartet zu einem frommen Geschwätz, das keiner braucht.

Die Reformation war eine davon. Der Brief enthält in komprimierter Form eine Freudenbotschaft für alle Menschen, auch für solche, die schon Christen sind. Aber dieses Evangelium beginnt mit einer harten Botschaft, die wir nicht verschweigen dürfen. Das Evangelium zu predigen, ohne den Zorn Gottes im Bewusstsein zu haben, entartet zu einem frommen Geschwätz, das keiner braucht.

Aber lesen wir selbst, was Gottes Geist durch den Mund des Paulus für uns bereithält (Röm 1,16-32):

16 Denn ich bekenne mich offen und ohne Scham zu dieser Botschaft: Sie ist ja Gottes Kraft und rettet jeden, der ihr glaubt. Das gilt zunächst für Juden, dann aber auch für alle anderen Menschen. 17 Denn im Evangelium zeigt Gott uns seine Gerechtigkeit, eine Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt und Menschen zum Glauben führt, wie es in der Schrift heißt: „Der Gerechte wird leben, weil er glaubt.“

Das ist die Kernbotschaft des Römerbriefs in zwei Versen zusammengefasst. Dann folgt 16 Verse lang die Botschaft von Gottes Zorn. Die müssen wir nicht nur lesen, sondern auch verstehen, denn sonst begreifen wir nicht, wozu das Evangelium überhaupt gut ist, ja, dass diese Botschaft unbedingt zum Evangelium gehört. Das machen übrigens auch die nächsten beiden Kapitel des Römerbriefs deutlich. Ich habe mein Thema deshalb genannt:

Gottes Freudenbotschaft und sein Zorn

Bleiben wir zunächst beim Evangelium. Dafür muss man sich nicht schämen. Diese gute Nachricht passt genauso gut in unsere Welt wie in die römische damals. Natürlich gibt es immer Leute, die sich darüber lustig machen und andere, die sich darüber ärgern. Denn die Botschaft ist so außergewöhnlich, dass sie mit keiner der gängigen Religionen vergleichbar ist.

Denn diese Gottesbotschaft hat eine Wirkung, die jedem Menschen geschenkt wird, der ihr glaubt. Die Wirkung entsteht aber nicht durch Anstrengung des glaubenden Men­schen, sondern durch Gottes Kraft.

Das Evangelium ist Gottes Kraft für jeden, der dieser Botschaft glaubt. Das gilt zunächst für Juden, dann aber auch für alle anderen Menschen.

Aber was macht diese von Gottes Kraft erfüllte Botschaft mit den Menschen? Die selig macht, alle die glauben, übersetzte Luther. Der Begriff selig erzeugt heutzutage aber gewaltige Missverständnisse. Was ist denn selig? Man redet von bierselig, feindselig, leutselig, mühselig, glückselig. Das Wort selig allein bedeutet oft nur „verstorben“, also „mein Onkel selig“. Und wenn man im Wörterbuch nachschaut, findet man für selig in der Religion die Bedeutung: himmlischer Wonnen teilhaftig. Ansonsten bedeutet es: „aller Widrigkeiten des Lebens enthoben“ oder „von starkem Hochgefühl erfüllt“.

Zur Zeit Luthers haben die Leute es nur deshalb einigermaßen richtig verstanden, weil sie noch etwas von Gottes Zorn wussten und ihn fürchteten.

Heute wird es mit Heil oder besser Rettung übersetzt. Die Botschaft des Evangeliums ist Gottes Kraft und rettet jeden, der ihr glaubt.

Der Mensch muss und er kann vom Zorn Gottes errettet werden. Das ist die gute Botschaft, die allen gilt.

Sofort entsteht natürlich die Frage: Wovor soll denn der moderne Mensch gerettet werden? – Jeder Mensch muss gerettet werden vor dem schrecklichen Zorn Gottes.

Ist Gott grausam? Nein, er ist gerecht. Denn dass ein Mensch durch den Glauben an das Evangelium von Jesus Christus gerettet werden kann, ist eine Wirkung der Gerechtigkeit Gottes.

17 Denn im Evangelium zeigt Gott uns seine Gerechtigkeit, eine Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt und Menschen zum Glauben führt, wie es in der Schrift steht: „Der Gerechte wird leben, weil er glaubt.“

Dieses neue Verständnis von Gerech­tigkeit war ein wesentlicherer Schlüssel für Martin Luthers Heilsgewissheit und damit ein Türöffner für die ganze Reformation. Denn kein Mensch kann es schaffen, vor Gott als gerecht dazustehen. Wenn jemand aber begreift: Die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, wird mit dem Glauben und durch den Glauben geschenkt, dann ist das eine ungeheure Befreiung.

Damit sind wir zu der merkwürdigen Formulierung in V. 17 gelangt, dass die Gerechtigkeit im Evangelium aus Glauben zu Glauben offenbart wird. Die Exegeten sind sich nicht ganz einig, was das bedeutet. Es werden acht verschiedene Erklärungen angeboten. Am plausibelsten wohl diese: Paulus beschreibt den Ursprung und das Ziel der von Gott offenbarten Gerechtigkeit: Sie wird Wirklichkeit durch den Glauben, und sie will Juden und alle anderen Menschen zum Glauben bringen. Deshalb habe ich übersetzt:

Im Evangelium zeigt Gott uns seine Gerechtigkeit, eine Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt und Menschen zum Glauben führt.

So wird es auch im Alten Testament bestätigt.

Aber jetzt müssen wir vom Zorn Gottes sprechen. Denn genauso, wie Gott uns seine Gerechtigkeit zeigt, lässt er auch seinen Zorn sichtbar werden. Wer das nicht sieht oder nicht sehen will – wie inzwischen selbst einige evangelikale Theologen –, der macht aus dem Evangelium frommes Gewäsch.

So schreibt einer von ihnen1, Gottes Zorn sei doch nur ein Ausdruck seiner Liebe, Konsequenz seiner Liebe, und er regt sich maßlos über die konkordanten Advokaten des Zornes Gottes auf, wie er die Leute nennt, die ihn anhand solcher Bibelstellen auf den Zorn und das Strafgericht Gottes hinweisen.

Die Botschaft vom Zorn Gottes gehört zum Evangelium und jeder Missionar muss sich wie Paulus auch damit vorstellen.

Wie ganz anders Paulus! Diese Botschaft gehörte sogar zu seiner Vorstellung als Missionar. Und sie gehört zum Grundverständnis des Evangeliums, ja sie gehört unbedingt zum Evangelium selbst. Denn wenn Menschen nicht dazu gebracht werden, das wahre Wesen der Sünde und die damit verbundene Gefahr zu erkennen, verstehen sie das Evangelium falsch.

18 Genauso lässt Gott aber auch seinen Zorn sichtbar werden. Vom Himmel herab wird er über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen hereinbrechen, die durch Unrecht die Wahrheit niederhalten.

Gottes Zorn ist nicht nur auf die Zukunft beschränkt, sondern Gott liefert schon jetzt Menschen, die die Wahrheit verleugnen, der Hölle ihrer eigenen Begierden aus.

Ja, Gottes Zorn bezieht sich auf das Endgericht, denn er wird vom Himmel herab über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen hereinbrechen, die durch Unrecht die Wahrheit niederhalten. Gottes Zorn ist aber nicht nur auf die Zukunft beschränkt, sondern die, die durch Unrecht die Wahrheit niederhalten, erfahren ihn schon jetzt, wie der Geist Gottes uns durch den Mund des Paulus in den nächsten Versen erklärt. Denn Gott liefert diese Menschen an die Hölle ihrer eigenen Begierden und deren Folgen aus, damit sie einen Vorgeschmack vom künftigen Gotteszorn bekommen.

Solche Menschen finden sich unter Gebildeten und Ungebildeten, Richtern und Straftätern, Politikern und Journalisten, Wissenschaftlern und Theologen, Armen und Reichen. Niemand ist davon ausgenommen. Aber warum? Es ist die Gottlosigkeit der Menschen, die durch Unrecht die Wahrheit niederhalten. Schauen wir es uns im Einzelnen an:

Warum ist Gott mit Recht zornig?

Paulus gibt zwei Antworten darauf: 1. weil Menschen die Gotteserkenntnis in der Schöpfung unterdrücken. 2. weil Menschen sich bewusst von Gott abwenden.

Weil Menschen die Gottes­er­kennt­nis in der Schöpfung unter­drücken

19 Denn was von Gott erkennbar ist, ist unter ihnen bekannt. Gott hat es ihnen vor Augen gestellt. 20 Seine unsichtbare Wirklichkeit, seine ewige Macht und göttliche Majestät sind nämlich seit Erschaffung der Welt in seinen Werken zu erkennen. Die Menschen haben also keine Entschuldigung.

Was uns Gottes Wort hier sagt, bedeutet nicht nur, dass Menschen Gott in der Schöpfung erkennen und anbeten können, sondern auch, dass viele von ihnen diese Offenbarung bewusst ablehnen.

Jedem Men­schen ist eigentlich klar, dass so etwas wie die gewaltige und hochkomplizierte Schöpfung, in der wir leben und von der wir ein Teil sind, unmöglich von allein entstanden sein kann. Unsere gesamte menschliche Erfahrung besagt, dass aus einem Schrotthaufen niemals ein Auto entsteht, nicht einmal ein Trabant, selbst in einer Million Jahren nicht, auch nicht, wenn die Sonne auf ihn scheint oder ein Wirbelsturm ihn packt. Ein Auto braucht sorgfältige Planung, eine Menge Intelligenz und hochwertiges Material, sehr genau dosierte Energie, hochentwickelten Kraftstoff usw. Nur dann entsteht aus einfachen Bauteilen durch die Intelligenz des Menschen ein hochentwickeltes Produkt.

Jede einzelne Zelle enthält derart komplizierte Strukturen, dass die nicht aus einfacheren Formen entstanden sein können. Dahinter kann nur die Genialität eines Schöpfers stehen.

Eine einzige lebende Zelle ist, wie man heute weiß, sehr viel komplizierter als ein Auto. Und sie kann sich auch noch selbst vermehren (was ein Auto niemals kann). Sie enthält so komplizierte Strukturen, dass es einfach nicht mehr denkbar ist, dass diese aus einfacheren Formen entstanden sein können. Man nennt dies eine nicht reduzierbare Komplexität. Sie tritt überall in der Schöpfung auf, nicht nur in der lebenden Materie, sondern im ganzen Universum vom kleinsten Atom bis zu den Galaxien. In all dem steckt so viel Information, die aber niemals von allein entstehen kann. Dahinter steckt allerhöchste Intelligenz. Man nennt das Intelligent Design. Wenn man das erst einmal begriffen hat, ist es nicht mehr weit bis zu Gott.

Kürzlich habe ich mir das Video eines weltweit anerkannten Biologen angeschaut, der dadurch zum Glauben gekommen ist: Günter Bechly. 32 Minuten die sich wirklich lohnen!2

Gottes unsichtbare Wirklichkeit, seine ewige Macht und göttliche Majestät sind nämlich seit Erschaffung der Welt in seinen Werken zu erkennen.

Ja, aber wie es Günter Bechly anschließend ergangen ist, erzählt das Video auch. Er hat seinen Job verloren, als er am Dogma Evolution aufgrund gut begründeter fachlicher Argumente gerüttelt hat. Und er ist bei weitem nicht der Einzige, der Probleme bekommt, wenn er die unter dem Mantel der Wissenschaft versteckte Weltanschauung der Evolution in Frage stellt.

Evolution muss heute als Tatsache gelehrt und vertreten werden, sonst bekommt man ernsthafte Probleme. Das hat auch der finnische Professor für Bioprozesstechnik Matti Leisola erfahren, der ein Buch darüber geschrieben hat: Evolution – Kritik unerwünscht.

Das gilt für Schulen genauso wie für Universitäten, für Journalisten genauso wie für Politiker. Überall auf der Welt muss man eine Lehre vertreten, die letztlich nur auf Zufall und langer Zeit beruht, und Gott grundsätzlich aus aller Betrachtung ausschließt.

Gott ist mit Recht zornig, 1. weil Menschen die Gotteserkenntnis in der Schöpfung unterdrücken.

Weil Menschen sich bewusst von Gott abwenden

21 Trotz allem, was sie von Gott wussten, ehrten sie ihn aber nicht als Gott und brachten ihm auch keinerlei Dank. Stattdessen verloren sich ihre Gedanken ins Nichts, und in ihrem uneinsichtigen Herzen wurde es finster. 22 Sie hielten sich für Weise und wurden zu Narren. 23 Die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauschten sie mit Bildern von sterblichen Menschen, mit Abbildern von Vögeln, vierfüßigen und kriechenden Tieren.

Wenn die Anbetung Gottes der Verehrung von oft menschlichen Idolen weichen soll, dann verfällt der Mensch dem Belanglosen und Nichtswürdigen.

Die Anbetung Gottes wird pervertiert in die Anbetung von Geschöpfen. Heute nennt man sie oft Idole. Das Wort kommt von Griechisch eido:lon Götterbild oder Götze. Solche Idole sind in unserer Kultur Menschen, die man verehrt, Stars aus der Musik- und Filmszene, aus dem Sport, in Deutschland besonders dem Fußball. Sportler, Künstler, Schauspieler, manchmal sogar Politiker werden verehrt. Ihre Poster hängen in den Zimmern von Kindern und Ju­gend­lichen, und Erwachsene trauern sogar ihren verstorbenen Idolen nach: Michael Jackson, Elvis Presley. Aber den allein Verehrungs­würdigen achten sie nicht.

In ihren Überlegungen verfielen sie auf Nichtiges – wie die REÜ übersetzt – Belangloses und allzu oft auch Nichts­würdiges.

Was unsere Welt betrifft, glauben sie an eine Entstehung aus dem Nichts. Ein sogenannter Urknall hätte Raum und Zeit, Materie und Energie zustande gebracht. Deshalb wurde es in ihrem uneinsichtigen Herzen finster.

Die Folgen sind ganz offensichtlich:

Die Auswirkungen der Ablehnung Gottes

Wir können dies wiederum in zwei Bereiche unterteilen:

1. Sie verlieren das Unter­schei­dungs­vermögen zwi­schen Geschöpf und Geschöpf.

2. Sie haben auch keine Ach­tung mehr vor dem Leben.

Weil die Menschen nicht mehr zwischen Schöpfer und Geschöpf unterscheiden, können sie auch nicht mehr zwischen Geschöpf und Geschöpf unterscheiden.

24 Darum hat Gott sie den Begierden ihres Herzens ausgeliefert; er hat sie ihrer Unsittlichkeit überlassen, so dass sie ihre eigenen Körper schändeten. 25 Sie vertauschten die Wahrheit Gottes mit der Lüge. Sie beteten die Geschöpfe an und verehrten sie anstelle des Schöpfers, der doch für immer und ewig zu preisen ist. Amen!

26 Darum hat Gott sie entehrenden Leidenschaften ausgeliefert. Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Geschlechtsverkehr mit dem widernatürlichen, 27 und ihre Männer machten es genauso. Sie gaben den natürlichen Verkehr mit den Frauen auf und wurden von wildem Verlangen zueinander gepackt. Männer trieben es schamlos mit Männern. So empfingen sie den gebührenden Lohn für ihre Verirrung an sich selbst.

Muss ich dazu noch etwas sagen, wenn es inzwischen sogenannte homosexuelle Ehen mit dem Segen der Kirchen gibt? Das ist gewiss nicht der Segen Gottes, denn Gott sagt, dass diese Praktiken schon ein Teil von seinem Gericht sind.

Weil die Menschen den einen wahren Gott nicht achten, haben sie auch keine Achtung mehr für das Leben.

28 Und weil sie es nicht für gut hielten, Gott anzuerkennen, lieferte Gott sie einem verworfenen Denken aus, so dass sie tun, was man nicht tun darf. 29 Jede Art von Unrecht, Bosheit, Habsucht und Gemeinheit ist bei ihnen zu finden. Sie sind voller Neid, Mord, Streit, List und Tücke. 30 Sie reden gehässig über andere und verleumden sie. Sie hassen Gott, sind gewalttätig, hochmütig und prahlerisch. Im Bösen sind sie sehr erfinderisch, und ihre Eltern verachten sie. 31 Sie sind unbelehrbar, unzuverlässig, gefühllos und kennen kein Erbarmen. 32 Obwohl sie wissen, dass jeder, der so handelt, nach Gottes Gesetz den Tod verdient, tun sie es nicht nur selbst, sondern finden es auch noch gut, wenn andere es ebenso machen.

Wenn heute viele Theologen mehr an die Evolution als an die Bibel glauben, dann ist es nicht verwunderlich, dass sie das Gericht Gottes ausklammern und völlig unbegründet auf eine Art Allversöhnung hoffen.

All diese Dinge, die uns Gottes Wort unmissverständlich deutlich nennt, erklären sich übrigens ganz logisch aus dem Prinzip der Evolution. Die Folgen sind auch in der Theologie sichtbar, denn sehr viele Theologen sind heute mehr von Evolution überzeugt als von der Bibel. Die Folgen sind entsprechend. Sie klammern das Gericht Gottes aus und glauben stattdessen leichtsinnigerweise und völlig unbegründet an eine Art von Allversöhnung.

Gottes Wort beschönigt nichts, weder unser Denken noch unser Handeln. Ja, alle Menschen müssen sich dieser harten Diagnose stellen, sonst können sie nicht geheilt werden.

Nur wer sich der harten Diagnose stellt, kann auch geheilt werden. Der wird bei Gott freigesprochen, weil er sich Jesus Christus anvertraut.

Und genauso wie Gott uns einerseits durch den Glauben seine Gerechtigkeit schenkt und uns aus all diesen Dingen herausreißt, lässt Gott aber auch seinen Zorn sichtbar werden. Vom Himmel herab wird er über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen hereinbrechen, die durch Unrecht die Wahrheit niederhalten.

Die Schlussermahnung an alle

Diese Schlussermahnung sollen wir auch uns zu Herzen nehmen, unabhängig davon, ob sie ursprünglich an Juden oder Nichtjuden gerichtet war.

Röm 2,1-2 1 Deshalb bist du nicht zu entschuldigen, lieber Mensch, wer immer du auch bist und dich zum Richter machst. Du verurteilst zwar den anderen, doch damit richtest du dich selbst, weil du selber tust, was du verdammst. 2 Wir wissen aber, dass Gott alle, die so handeln, zu Recht verurteilen wird.

Aber solchen Menschen die Botschaft zu bringen, dass sie nicht ins Gericht müssen, wenn sie sich unserem Herrn Jesus Christus anvertrauen, das ist wirklich Evangelium.

Der Vortrag wurde zuerst auf der Bibelbundkonferenz 2017 gehalten.


  1. Jürgen Mette in dem Sammelband „Glaubwürdig aus guten Gründen“ S. 144f. 

  2. https://www.youtube.com/watch?v=LWVIzw0mTOw