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In der Rubrik „Zur Diskussion gestellt“ veröffentlichen wir Artikel, bei denen uns bewusst ist, dass nicht alle Christen, die bibeltreu sein wollen, die Ergebnisse teilen. Die folgenden Überlegungen nehmen aber eine wichtige biblische Beobachtung auf, die hilfreich mit dem Begriff „Komplementarität“ beschrieben wird. Damit versucht der Autor, zu erklären, warum die offensichtliche Unterschiedlichkeit, die die Bibel bei den Aufgaben für Männer und Frauen in Familie und Gemeinde macht, keine Ungerechtigkeit darstellt. Es liegt darin keine Benachteiligung oder Diskriminierung. In der Bibel ist es nicht so, dass – wie es mit dem Begriff „Alterität“ beschrieben wird – die eigene unabhängige Identität aus der Andersartigkeit begründet wird, sondern wir sind, wer wir sind im Zueiander, gemeinsam und durch Liebe.
von Andrew Wilson
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Ein Blick in die Geschichte der frühen Kirchen kann Aufklärung darüber geben, wie das Neue Testament entstanden ist. Das beseitigt die verbreitete Unsicherheit, die sich immer wieder Leute zunutze machen, die behaupten, dem NT fehlten wichtige Schriften, die die Kirche unterdrückt hätte. Oder man behauptet, das NT sei das Ergebnis einer Machtentscheidung der katholischen Kirche. Die Belege aber zeigen, dass unser heutiges NT zuverlässig durch Gottes Führung von den ersten Gemeinden erkannt wurde und bereits im zweiten Jahrhundert weitgehend unumstritten war.
von Michael Kotsch
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Bei der Auslegung der Bibel spielt auch der Faktor Kultur eine Rolle. Dabei kann nicht jede Forderung als kulturbedingt relativiert werden, aber zum richtigen Verständnis sind gewisse Kenntnis der Kultur der biblischen Zeiten notwendig. Das meiste kann man allerdings in der Bibel selbst lernen.
von Dr. John Currie
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„Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!“ Matthäus 7,1 Wenige Texte werden in unserer Zeit stärker missverstanden als Matthäus 7,1: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!“ Nicht selten, wenn in einem Gespräch ein ethischer Anspruch an den Anderen geäußert wird, der seinen Fehler aufzeigt, kommt die Retourkutsche: „Wer bist du, dass du richtest?“ Aber […]
von Dr. Timothy Z. Witmer
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Das war ein unüberhörbarer Paukenschlag für ganz Europa, als am 21. September 1522 das von Martin Luther aus dem Griechischen übersetzte Neue Testament erschien. Der Wittenberger Drucker Melchior Lotter hatte das epochale Werk in einer Erstauflage von 3000 Exemplaren hergestellt, die schon sehr bald ausverkauft waren. Aufgrund seines Erscheinungsdatums sprechen Fachleute heute vom sogenannten „Septembertestament“. […]
von Michael Kotsch
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Seit einiger Zeit wird von manchen theologischen Lehrern betont, dass der fünffältige Dienst für die heutige Gemeinde so wiederbelebt werden müsse, dass auch Apostel wie in der Anfangszeit der Gemeinde wirken. Auch wenn zuerst nur in charismatischen Gemeinden von einem neuen apostolischen Zeitalter gesprochen wurde, so hat die Einsetzung von Aposteln, die den ersten Aposteln von Jesus beinahe gleichgestellt werden sollen, viele Fürsprecher gewonnen. Das NT zeigt aber deutlich, dass der Dienst der ersten Apostel, die mit Jesus lebten und von ihm direkt eingesetzt wurden, heute nicht neu aufgelegt werden kann und muss. Apostel im Sinne von Gesandten oder Missionaren kann es dagegen auch heute geben.
von Thimo Schnittjer
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Es ist erstaunlich, wie viele falsche Meinungen über das Gebet sich bei vielen eingeschlichen haben. Dabei geht es oft besonders darum, wann und wie ein Gebet mehr, besser oder schneller von Gott erhört werden kann. Alle Hebel aber, die Gott dazu bewegen sollen, etwas für uns zu tun, was er gar nicht tun will, können aus christlicher Sicht nicht richtig sein. Es kommt also vor allem auf die Kenntnis des Willens Gottes an, soweit wir ihn aus der Bibel kennen. Dann legt Gott auch viele Verheißungen auf ein ehrliches und demütiges Herz ihm gegenüber, das darauf vertraut, dass von Gott nur Gutes für uns kommt, selbst wenn das ein schmerzhafter Weg sein kann.
von Michael Kotsch
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Eine Sündenlehre, die sich vor allem auf die menschliche Erfahrung gründet, kann der Bibel nicht gerecht werden.
Der Abschied vom historischen Sündenfall reißt Löcher in die Sündenlehre, die nicht geschlossen werden können.
Ohne die völlige Sündhaftigkeit des Menschen bleibt offen, warum der Sohn Gottes sterben musste.
von Thomas Jeising
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Die Lehre von der Annihilation geht davon aus, dass nach der Bestrafung im letzten Gericht die Verlorenen ganz ausgelöscht werden und keine ewige Strafe in der Hölle erleiden müssen. Die zahlreichen Argumente, die dafür genannt werden, beruhen oft auf Annahmen, die so nicht in der Bibel stehen. Was in der Bibel steht, spricht klar für eine ewige Strafe in der Hölle. Auch wenn uns der Gedanke an die Hölle unangenehm ist und wir nicht daran denken wollen, dass Angehörige oder Freunde dort enden könnten, müssen wir bei den Aussagen der Bibel bleiben.
von Robert Peterson
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Die Staatsgründung Israels vor 70 Jahren ist für viele ein Anlass, Gott für seine Treue und seine Verheißungen zu danken. Der Blick in die Bibel zeigt, dass die Landverheißungen an Israel tatsächlich eine zentrale Stellung einnehmen. Die Verheißungen auf eine Wiederherstellung Israels sind aber mit dem Erlöser und Christus verbunden, der nur Jesus sein kann. In Jesus sind darum auch alle Verheißungen „Ja“ und „Amen“ und mit ihm stehen auch die zukünftigen Erfüllungen der noch offenen Versprechen Gottes in Verbindung.
von Dr. Jacob Thiessen