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Wie das Neue Testament entstand – Über die Kanonbildung am Anfang der Christenheit

Ein Blick in die Geschichte der frühen Kirchen kann Aufklärung darüber geben, wie das Neue Testament entstanden ist. Das beseitigt die verbreitete Unsicherheit, die sich immer wieder Leute zunutze machen, die behaupten, dem NT fehlten wichtige Schriften, die die Kirche unterdrückt hätte. Oder man behauptet, das NT sei das Ergebnis einer Machtentscheidung der katholischen Kirche. Die Belege aber zeigen, dass unser heutiges NT zuverlässig durch Gottes Führung von den ersten Gemeinden erkannt wurde und bereits im zweiten Jahrhundert weitgehend unumstritten war.

In den vergangenen Jahren ist es modern geworden, die Bibel und insbesondere das Neue Testament zu kritisieren. Die einen halten es für historisch unzuverlässig, die anderen für ethisch überholt und die dritten für das Ergebnis einer machthungrigen Kirche. Wer heute noch für die Glaubwürdigkeit des Neuen Testaments argumentiert, wird schnell als hoffnungslos altmodisch oder vollkommen ungebildet betrachtet. Die tatsächlichen Gründe für eine solche Einordnung der Bibel sind allerdings nicht wirklich überzeugend.

Faszination durch apokryphe Evangelien

Seit der Verbreitung und Bewerbung apo­krypher Schriften aus den ersten Jahr­hunderten der Christenheit meinen viele zu wissen, dass die eigentliche Wahrheit über Jesus Christus und die frühe Gemeinde im Thomas- oder im Judas-Evangelium zu finden sei. Selbst populärwissenschaftliche Magazine wie National Geographic (2006) versuchen durch sensationsheischende Storys zur „eigentlichen Wahrheit“ über die ersten Christen, Zuspruch und Leser zu finden. Das uralte Judas-Evangelium belege, dass Judas und nicht Petrus der Lieblingsjünger des Messias gewesen sei, wird dann beispielsweise behauptet. Der vorgebliche Verrat Jesu und seine anschließende Kreuzigung seien in Wirklichkeit gemeinsam entwickelte Werbestrategien der Apostel gewesen. Ganz nebenher wird erwähnt, dass das Judas- Evangelium, aus dem diese neue Konzeption der Geschichte Christi stammt, vermutlich erst im 4. Jahrhundert verfasst wurde. Eine Quelle aus dieser Zeit aber kann mit Sicherheit keine neue, historisch relevante Information über die ersten Christen liefern.

Mit haltlosen Behauptungen über die Entstehung des Neuen Testaments wird die Vertrauens­würdigkeit untergraben.

Um die attraktive Verschwörungsthe­orie nicht zu gefährden, wird von den Jour­nalisten auch nicht erwähnt, dass in den frühen Gemeinden nie eine ernsthafte Diskussion darüber geführt wurde, ob das Judas-Evangelium zu den autoritativen Schriften des Neuen Testaments gehören solle oder nicht. Zum einen war diese Schrift in den ersten Jahrhunderten weitgehend unbekannt. Zum anderen wurde das Judas-Evangelium in späterer Zeit mit großer Übereinstimmung als zwar erbauliche, aber ganz eindeutig sektiererische Schrift klassifiziert.

Seit Dan Browns Roman Sakrileg (2003) hat sich die Ansicht verbreitet, die katholische Kirche habe absichtlich viele Schriften aus Jesu Umfeld unterdrückt, um eine ihr genehmere Sicht der Dinge mit Gewalt durchzusetzen. Eigentlich sei Jesus gar nicht am Kreuz gestorben, sondern habe seine Geliebte, Maria Magdalena, geheiratet. Mit ihren gemeinsamen Kindern seien sie dann nach Südfrankreich umgezogen und seien dort eines natürlichen Todes gestorben. Außer einigen mittelalterlichen Legenden gibt es allerdings nichts, was eine solche Geschichtskonzeption auch nur im Ansatz stützen könnte. Trotzdem wird dieser Theorie gerne Glauben geschenkt, wahrscheinlich weil sie auf spannende Art und Weise das etablierte, allgemein anerkannte Wissen über Jesus Christus in Frage stellt.

Katholische Ver­schwörung?

In Wirklichkeit verliefen die Sammlung und die Anerkennung der neutestamentlichen Schriften weit weniger spektakulär. Das Neue Testament geht weder auf eine umfassende Verschwörung zurück noch auf die hochamtliche Anerkennung durch kirchliche Führer, wie auch katholische Theologen gelegentlich argumentieren.1 – Dieser Auffassung nach soll das Neue Testament erst durch den 39. Osterfestbrief des Athanasius (367) bzw. die Beschlüsse des Konzils von Trient (1545-1563) beschlossen worden sein.2 – Für die offizielle Amtskirche mag das gelten. Die einfachen Christen in den Gemeinden der ersten Jahrhunderte und deren Pastoren entschieden weit früher darüber, welche Schriften als authentisch und für den Glauben verpflichtend gelten können und welche nicht. Bereits am Ende des 2. Jahrhunderts gab es in dieser Hinsicht kaum noch ernsthafte Diskussionen.3 Bis auf wenige Streitfälle war man sich sogar schon zu Beginn des Jahrhunderts relativ einig, ganz ohne den Segen einer späteren Staatskirche.

Das Alte Testament als Bibel der ersten Christen

Unumstrittene Autorität für die frühen christlichen Gemeinden hatten die Schriften des Alten Testaments. Schon Jesus (Mt 5, 17-20) und dann auch die Apostel (2Tim 3, 14-17) bestätigten die göttliche Herkunft und die ewige Gültigkeit dieser Texte. Immer wieder zitierten Jesus und auch seine Jünger in ihren Reden Aussagen der alttestamentlichen Autoren, um ihre eigenen Feststellungen zu untermauern (Mt 1, 22; 2,5; 4, 4; Apg. 7,1ff.). Sie sahen sich ganz im Einklang mit den Propheten des Alten Testaments. Deren Aussagen betrachteten sie als die göttliche Vorgeschichte und Ankündigung aller Ereignisse während des Auftretens Jesu. Obwohl eine abschließende Entscheidung über die anerkannten Schriften erst vom jüdischen Synedrium in Jamnia / Jabne getroffen wurde (70-132), war die Bibel der ersten Christen die damals allgemein verbreitete griechische Übersetzung des Alten Testaments (Septuaginta).

Die Entstehung des Kanon des NT beginnt mit der konsequenten Auslegung des AT auf Jesus Christus als versprochenen Messias hin.

Aus diesen Schriften wurde von Anfang an im christlichen Gottesdienst vorgelesen. Mit den Texten des Alten Testaments begründete man die Messianität Jesu und die Rettung der Menschen allein durch den Glauben. Kirchenväter wie Ignatius von Antiochien (gest. 108) und Clemens von Rom (gest. 101) als auch erbauliche Schriften wie der Barnabasbrief (ca. 100) beziehen sich immer wieder auf Aussagen des Alten Testaments, das aus ihrer Sicht durchgehend von Jesus Christus spricht. Insbesondere stützte man sich auf die alttestamentlichen Schriften, um Juden den christlichen Glauben zu erklären.4

Frühchristliche Predigten wie der Bar­na­bas­brief interpretierten das ganze Alte Testament als offenen oder verschlüs­selten Hinweis auf Jesus Christus.5 Gegen diese Inanspruchnahme des Alten Testa­mentes protestierten zahlreiche jüdische Gelehrte. Judaisierende christliche Splittergruppen versuchten mit den alttestamentlichen Gesetzen zu begründen, dass auch die Ge­meinde verschiedene Speise- und Reinheitsgebote einzuhalten habe. Als schlichtende Autorität berief man sich immer häufiger auf die mündlich und schriftlich überlieferten Aussagen Jesu und der Apostel. In einer Auseinandersetzung um das richtige Verständnis des Alten Testaments argumentiert Ignatius von Antiochien (108) beispielsweise:

„Für mich ist Jesus Christus die Ur-Kunde; die unveränderlichen Urkunden sind sein Kreuz, sein Tod, seine Auferstehung und der Glaube, den er gewirkt hat.“6

Aus Sicht der frühchristlichen Gemeinde gaben allein die Aussagen Jesu den absolut verlässlichen Rahmen für die zutreffende Interpretation des Alten Testaments. Deshalb wurde es schon bald als unbedingt notwendig angesehen, möglichst authentische Informationen zum Leben und Lehren Jesu und seiner Apostel zu bewahren. Nur auf diese Weise konnte man ein wirklich korrektes Verständnis des Alten Testaments gewährleisten.7

Zu diesem Zeitpunkt betrachtete man zumeist noch nicht die Schriften an sich als heilig, sondern die darin überlieferten Aussagen Jesu. Konnte man einen damals noch lebenden Zeitzeugen der Apostel finden, wurde seinen Erinnerungen an die Worte Christi zumeist ebenso viel Wert beigemessen wie den schriftlich vorliegenden Zeugnissen.8

Entstehung der neutestamentlichen Schriften

Zu den ältesten Teilen des Neuen Testa­ments gehören die Briefe des Paulus (an die Gemeinden in Rom, Korinth, Galatien, Ephesus, Philippi, Kolossä, Thessalonich, und seine Privatbriefe an Timotheus, Titus, Philemon), verfasst in den Jahren 48 bis 61. Darin erklärt der Apostel den frühen Gemeinden die systematischen und historischen Zusammenhänge des christlichen Glaubens. Außerdem berichtet er über seine Missionsarbeit und geht auf strittige Fragen in den betreffenden Gemeinden ein. Aufgrund ihres allgemeinen Interesses wurden die Briefe des Paulus schon sehr bald kopiert und in einem weiteren Umfeld verbreitet (vgl. Gal 1,2; 2Kor 1,1; Kol 4,16). Das galt später auch für die anderen Briefe.

Die Evangelien wurden wahrscheinlich erst nach den meisten Briefen des Paulus niederge­schrieben.

Nachdem immer mehr Augen­zeugen des Lebens Jesu verstorben waren und auch die Apostel ein höheres Alter erreichten, erkannte man die Notwendigkeit, späteren Generationen zuverlässige Informationen über das Auftreten und Wirken Christi zukommen zu lassen. Die noch lebenden Jünger Jesu (Matthäus, Johannes) oder deren direkte Mitarbeiter (Markus, Lukas) verfassten Berichte über ihre Erlebnisse mit dem Sohn Gottes.9 Diese Schriften, die Evangelien, sollten die Geschichte Jesu mit einer jeweils persönlichen Note des betreffenden Autors für die Nachwelt festhalten (Lk 1,1-4).10 Als letzter noch lebender Jünger schrieb Johannes sein Evangelium und eine prophetische Sicht zukünftiger Ereignisse, die Offenbarung (um 90). Damit war das Neue Testament abgeschlossen.

Frühe Verbreitung und Akzeptanz der Evangelien und der Paulusbriefe

Schon die Schüler der Apostel zitierten eifrig aus diesen Schriften und betrachteten sie als geistliche Autorität. Sehr bald wurden die vier Evangelien kopiert und als authentische Quelle zum Leben und Lehren Jesu im ganzen Römischen Reich verbreitet, wie Papyrus p52 mit einem Ausschnitt aus dem Johannes Evangelium eindrücklich belegt. Detaillierte Untersuchungen haben erwiesen, dass diese Abschrift bereits Ende des 1. Jahrhunderts in Ägypten angefertigt wurde.11 Bei einem Fragment aus Qumran (7Q5) handelt es sich vermutlich um einen Ausschnitt aus dem Markus-Evangelium, der spätestens im Jahr 68 geschrieben worden sein muss.12 Auch dieser Fund spricht für eine sehr frühe Abfassung, Verbreitung und Anerkennung der neutestamentlichen Schriften.

Das Papyrus 7Q5 aus Qumran

Papias, ein zeitweiliger Mitarbeiter des Johannes, bezeugt um 130 drei der uns heute noch bekannten Evangelien mit ihren jeweiligen Autoren als glaubwürdige Quellen über das Leben Jesu Christi (Matthäus, Markus, Johannes).13 Apokryphe Evan­ge­lien sind ihm entweder nicht bekannt oder er zog sie nicht einmal als relevante Alternative in Betracht. Nur das Thomas-Evangelium erwähnt er, stellt es allerdings nicht gleichwertig neben die bib­lischen Schriften. Außerdem stützte sich Papias damals auf die mündliche Überlieferung einzelner Aus­sagen Jesu durch Personen, die die Apostel noch selbst kennengelernt hatten.

Bereits wenige Jahre später finden sich erste Hinweise auf die Sammlung aller vier kanonischen Evangelien. In ihren Aus­füh­rungen zitieren frühchristliche Autoren wie selbst­verständ­lich aus den Evan­ge­lien und den Pau­­lus­briefen: „Der Herr hat in seinem Evangelium befohlen …“14 (ca. 100). Justin der Märtyrer (100-165) beispielsweise setzt diese als bekannt voraus. Unter anderem argumentiert er:

„Christus hat uns angewiesen, nicht Menschenlehren zu folgen, sondern der Predigt der seligen Propheten und der Lehre Christi selbst“.15

Seine Ausführungen stützt er auf die Erinnerungen der Apostel, die ihm in münd­licher und schriftlicher Form vorlagen. Die Evangelien und Briefe des Paulus werden auch schon sehr bald mit denselben autoritativen Worten „es steht geschrieben“ zitiert, wie es für die allgemein anerkannten Texte des Alten Testaments üblich war.16 Nach Aussagen Justin des Märtyrers war es um 150 bereits allgemein üblich, im Gottesdienst nicht nur aus dem Alten Testament, sondern auch aus den Evangelien vorzulesen.17

Evangelien und Briefe wurden schon am Ende des 1. Jahrhunderts in der Gemeinde gesammelt und als Norm für die Lehre betrachtet.

Nicht nur die Evangelien, sondern auch die Briefe des Paulus wurden nachweisbar schon Ende des 1. Jahrhunderts in den Gemeinden gesammelt und als Lehrnorm betrachtet.18 Clemens von Rom zitiert wie selbstverständlich aus dem Römer- und dem 1.Korintherbrief (94). Dann fordert er die Gemeinde auf, auch selber dort nachzulesen.19 Ignatius von Antiochien beruft sich Ende des 1.Jahrhunderts ebenfalls auf mehrere Schriften des Apostels. Polykarp von Smyrna kennt um 117 eine abgeschlossene und in der Gemeinde etablierte Sammlung von 13 Paulusbriefen.20 Zum nicht anerkannten Kanon des Markion zählten 10 Paulusbriefe (140) ohne die Pastoralbriefe. Um 190 bezeichnet Theophilus von Antiochien alle uns heute bekannten 13 Briefe des Paulus als von Gott inspirierte Schriften. Während einer Christenverfolgung musste die Gemeinde in Scilium / Numidien (Nordafrika) ihre heiligen Schriften dem Prokonsul ausliefern. Sie umfassten das Alte Testament, die vier Evangelien und die Briefe des Paulus (180). Evangelien und Paulusbriefe werden zeitgleich als „Schrift“ bezeichnet, genau wie die längst anerkannten Bücher des Alten Testaments.21

Apokryphe Schriften und Sekten zwingen zur Abgrenzung

Die zunehmende Verbreitung von Schriften mit falscher Lehre zwang zu genauer Unterscheidung zwischen heiligen und apokryphen Schriften.

Erst durch das Auftreten immer zahlreicherer, spekulativer Schriften in der Mitte des 2. Jahrhunderts empfand man die Notwendigkeit, deutlich zwischen echten und unechten Schriften unterscheiden zu müssen. Insbesondere Gnostiker, aber auch andere sektiererische Gruppen versuchten durch neue, unter den Namen früherer Apostel verfasste Schriften, ihre religiösen Kon­zeptionen zu bewerben. Auch immer mehr cha­ris­matische Pro­pheten traten mit dem An­spruch auf, direkt von Gott neue und wei­ter­führende Of­­fen­­barungen be­­kom­men zu haben.22 Obwohl sie davon über­zeugt waren, vom Heiligen Geist geführt zu sein, scheuten sie sich doch, ihre Aussprüche autoritativ als Heilige Schrift zu bezeichnen.23

Außerordentliche Unruhe entstand durch Markion, der einen eigenen, antijüdischen Kanon24 des Neuen Testaments zusammenstellte (140). Dadurch entstand eine zunehmende Verunsicherung in den Gemeinden. Die christlichen Leiter wurden heraus­gefordert, sich gründlich mit den Ansprüchen die­ser Gruppierungen aus­ein­ander­zusetzen.25

Schon sehr früh betonen anerkannte christliche Autoren der frühen Christenheit die besondere Bedeutung der in den Evangelien gesammelten Aussagen Jesu und der Schriften der Apostel. Zweifelhafte Texte hingegen sollte man mit Vorsicht behandeln. Ignatius beispielsweise mahnt die Gemeinde von Smyrna (108), man müsse sich von den Irrlehren distanzieren und sich stattdessen „an die Propheten halten, besonders aber an das Evangelium“26. In seinem Schreiben an die Magnesier forderte er „festzuhalten an den Satzungen des Herrn und der Apostel“.27 Clemens (gest. 101) ermutigt seine Leser, sich „vor allem der Worte des Herrn Jesus zu erinnern, die er, Milde und Geduld lehrend, sprach“.28

Nur die Lehre der Apostel von Jesus konnte die Gemeinde vor Irrlehren schützen. Darum wurden ihre Schriften immer wichtiger.

Bei der Auswahl der mündlichen als auch der schriftlichen Quellen achtete man von Anfang an auf deren Qualität und Glaubwürdigkeit. Um diese zu überprüfen, befragte man möglichst viele und zuverlässige Zeugen, die Jesus bzw. seine Apostel noch persönlich gekannt hatten.29 Zu Anfang war es deshalb weitgehend ausgeschlossen, dass nicht authentische Schriften in den allgemeinen Gemeindegebrauch übergegangen waren. Höchste Glaubwürdigkeit genießen für Papias (130) die Aussagen, die nachweislich auf einen der Apostel zurückgehen.30

Bei der Unterscheidung zwischen echten und falschen Schriften halfen feste Kriterien, vor allem die Herkunft von einem Apostel und eine frühe und zuverlässige Bezeugung der Herkunft.

In dem Prozess der Unterscheidung zwischen autoritativen und nichtautoritativen Schriften entwickelten Christen in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts an verschiedenen Orten im Römischen Reich ganz ähnliche Kriterien:31

1. Es sollten nur Texte akzeptiert werden, die nachweislich auf die Apostel oder deren direkten Mitarbeiter zurückgingen. Anonyme Abhandlungen wurden mit großer Skepsis betrachtet, weil man keinerlei Referenz über deren mutmaßliche Autoren heranziehen konnte.

2. Die in Frage stehenden Schriften sollten möglichst früh durch zuverlässige Personen bezeugt worden sein. Damit wollte man Texte ausschließen, die zwar einen biblischen Autor angaben, aber erst lange nach dessen Tod erschienen und deshalb vermutlich als Fälschungen betrachtet werden mussten.

3. Die Lehren der zur Diskussion stehenden Schrif­ten sollten mit den Aus­sagen der als gesichert geltenden Dokumente übereinstimmen. Es sei eben wenig wahrscheinlich, dass sich Gott, bzw. die von ihm inspirierten Autoren grundsätzlich widersprechen würden.

4. Die Schriften sollten eine natürliche Autorität ausstrahlen, die man auf das Wirken des Heiligen Geistes zurückführte. Immerhin war es auch der Anspruch von Autoren wie Paulus oder Petrus, dass sie nicht ihre eigenen Ideen verbreiteten, sondern das weitergaben, was ihnen unmittelbar von Gott eingegeben worden war (z.B. 1Kor 2, 13; 7, 25-40; 1Thess 5, 18). Diese geistliche Autorität sollte sich unter anderem in einer breiten Anerkennung der betreffenden Schriften durch vertrauenswürdige Kirchenväter niederschlagen. Sehr schnell führte die Anwendung dieser nachvollziehbaren Kriterien zu einer weitgehenden Übereinstimmung, was den Umfang des Neuen Testaments betraf.32

Bereits in der Mitte des 2. Jahrhunderts war man sich über 95% des Neuen Testaments grundsätzlich einig. Lediglich um einige kleinere Briefe, wie den 2. und 3. Johannesbrief, den 2. Petrusbrief, den Jakobusbrief, den anonymen Hebräerbrief und die Offenbarung wurde noch eine längere Diskussion geführt. Keine der für den christlichen Glauben relevanten Lehre wurde durch diese zeitweilige Unklarheit berührt oder gar infrage gestellt.

Der Kanon des Neuen Testamentes entsteht

Die erste begründete und kommentierte Liste der anerkannten Bücher des Neuen Testaments ist der sogenannte Canon Muratori (Fragmentum Muratorianum). Die aus dem Jahr 170 stammende Schrift wurde 1740 in der Bibliothek der Ambrosiana in Mailand von einem Bibliothekar namens Muratori wiederentdeckt. Darin wird nicht nur erklärt, warum bestimmte Schriften als authentisch angesehen werden müssen und andere nicht; es finden sich auch detaillierte Angaben zu Verfasser, Aufbau, Anlass und Adressaten der einzelnen neutestamentlichen Bücher.33

Der Hirt des Hermas und andere unter Pseudonym in Umlauf gebrachte Schriften werden hier zwar als lesenswert qualifiziert, nicht aber als von Gott inspiriert angesehen. Deshalb sollten sie auch nicht im Gottesdienst gelesen werden. Zum Neuen Testament des Canon Muratori (170) gehören die vier Evangelien, 13 Paulusbriefe, der Judasbrief, der 1. und 2. Johannesbrief, sowie die Offenbarung. Der Hebräerbrief fehlt, weil sein Autor nicht zweifelsfrei bekannt ist. Ebenso wurden der Jakobusbrief nicht aufgenommen und auch die Petrusbriefe nicht, die allerdings von Irenäus, Tertullian und Clemens als echt angesehen wurden. Im Großen und Ganzen steht der Kanon des Neuen Testaments gegen 170 also bereits fest. Nur noch über einzelne kleinere Bücher gab es in den Gemeinden unterschiedliche Auffassungen.

Tertullian (160-220), als wichtigster Vertreter der nordafrikanischen Kirche im 2. Jahrhundert, spricht beim neutestamentlichen Kanon von einem evangelischen (Evangelien) und einem apostolischen Instrument (Briefe der Apostel). Dazu gehören für ihn die vier bis heute bekannten Evangelien, die Apostelgeschichte, 13 Paulusbriefe, der 1.Petrusbrief, der 1. Johannesbrief, der Judasbrief und die Offenbarung des Johannes. Den Hebräerbrief kennt und schätzt er, zählt ihn allerdings nicht zu den Schriften der Apostel.34

Die Zitate der frühen Kirchenväter zeigen, dass ihnen die Schriften des NT bekannt waren und als Heilige Schrift galten.

Für Tertullian ist die aus Altem und Neuem Testament bestehende Schrift die absolut zuverlässige Grundlage christlicher Theologie, gemeindlichen Glaubens und praktischen Lebens. In allen seinen Ausführungen und Auseinander­setzungen mit sek­tiererischen Grup­pen berief Tertullian sich regelmäßig auf die Aussagen der heiligen Schriften. Obwohl er in seinen Diskussionen auch auf die Logik und das Naturrecht zurückgreift, sieht er seinen stärksten Rückhalt in den von Gott eingegebenen Aus­sagen der Heiligen Schrift.35

„Anbetend stehe ich vor der Vollständigkeit der Schrift; die mir den Schöpfer offenbar macht und seine Geschöpfe; im Evangelium aber finde ich darüber hinaus noch den Diener und Richter des Schöpfers: das Wort.“36

Clemens von Alexandrien (150 – 215) kennt und benutzt alle uns heute bekannten 27 Schriften des Neuen Testaments. Für ihn sind sie von Gott inspirierte, autoritative Dokumente. Er bezeichnet nicht nur die Evangelien und die Paulusbriefe, sondern auch die Schreiben der anderen Apostel als heilige Schrift.37 Allerdings betrachtet er auch einige apokryphe Texte wie die Didache, den Hirt des Hermas und den 1. Clemensbrief als gleichrangig. Die von Gott inspirierte Schrift Alten und Neuen Testaments ist für Clemens die maßgebliche Quelle aller Erkenntnis.38 Deshalb solle man auch immer nur die Schrift mit der Schrift auslegen und nicht mit menschlich-philosophischen Überlegungen, fordert der Kirchenvater.39

Apokryphe Evangelien oder Geschichten der Apostel wurden als Erbauungs­literatur angesehen, solange sie keine Irrlehren enthielten.

Den Ausführungen Hippolyts von Rom (170-235) zufolge gehören zum Neuen Testament die vier Evangelien, die Apostelgeschichte, 12 Paulusbriefe (ohne den Philemonbrief), der 1. und 2. Petrusbrief, der 1. Johannesbrief und die Offenbarung. Für ihn enthalten allein die biblischen Evangelien eine vollständige und zuverlässige Übersicht über das Leben und die Lehre Jesu.40 Hippolyt zitiert auch aus dem Hebräerbrief, dem Jakobusbrief und ­eini­gen apokryphen Schriften, hält sie aber ­nicht für authentische Bestandteile des Neuen Testaments. – Zeitweilig wurden apokryphe Evangelien und Apostelgeschichten in den frühen Gemeinden als Erbauungs- und Unterhaltungsliteratur durchaus toleriert, solange in ihnen keine deutlichen Irrlehren zu finden waren. Als grundlegende und verpflichtende Dokumente der Christenheit aber wurden sie niemals angesehen.41

Origenes (185-255), der große Schüler des Clemens, ging davon aus, dass alle Lehren der Kirche vollständig aus den Heiligen Schriften der Propheten und Apostel begründet werden müssten.42 Jeder Satz des Alten und Neuen Testaments sei von Gottes Weisheit geprägt, ist er überzeugt.43 Origenes ging deshalb davon aus, dass die christliche Gemeinde durch die Wirkung des Heiligen Geistes zwischen inspirierten und nicht-inspirierten Texten unterscheiden könne. Der gläubige Christ würde anhand der Geistlichkeit und Vollmacht der jeweiligen Schrift deren göttliche Herkunft erkennen.44

Aufgrund einer Auswertung aller ihm bekannten Stellungnahmen der westlichen und der östlichen Kirche unterscheidet Origenes zu Beginn des 3. Jahrhunderts drei Kategorien von religiösen Texten: 1. unumstrittene Schriften (4 Evangelien, 13 Paulusbriefe, die Apostelgeschichte, der 1.Petrusbrief, der 1.Johannesbrief und die Offenbarung), 2. umstrittene Schriften (2.Petrusbrief, 2. und 3. Johannesbrief, Hebräerbrief und Jakobusbrief) und 3. unechte Schriften (z.B. Ägypter-, Thomas-, Basilides- und Matthias Evangelium).45 Die jeweilige Zuordnung der entsprechenden Texte zu den einzelnen Kategorien begründet Origenes mit sachlich nachvollziehbaren Argumenten. Auch den Barna­bas­brief, die Didache und einige andere altchristliche Texte schätzte Origenes. Für ihn standen sie allerdings nie als Anwärter für das Neue Testament zur Diskussion.

Zu einem fast deckungsgleichen Ergebnis kommt rund hundert Jahre später Eusebius von Cäsarea (260-339). Alle heute im Neuen Testament enthaltenen Schriften werden als unbestreitbar echt qualifiziert, auch wenn in manchen Gemeinden noch über den Stellenwert einiger weniger Texte (Jakobusbrief, Judasbrief, 2.Petrusbrief, 2. und 3. Johannesbrief) Uneinigkeit bestünde.46

Blatt des Kodex Alexandrinus mit einem Abschnitt aus Matthäus

Noch im Codex Alexandrinus aus dem 5. Jahr­hundert zählen neben den uns bekannten Schriften des Neuen Testaments auch die beiden Clemensbriefe zum Kanon. Obwohl diese keine spektakulär andersartigen Lehren enthalten, konnten sie sich in den Gemeinden nicht als Heilige Schrift durchsetzen, da sie weder von den Aposteln noch von deren unmittelbaren Mitarbeitern stammen. Das zeigt, dass trotz eines klaren Kerns am Rande auch andere Ansichten über Schriften möglich waren.

Lokale Diskussionen über die Zugehörigkeit einiger kleiner Schriften zum Neuen Testament finden mit dem 39. Osterfestbrief des Athanasius von Alexandrien (367) weitgehend ihr Ende. Wenig später wird die allgemeine Anerkennung aller 27 neutestamentlichen Schriften durch eine Synode in Rom (382) sowie die Synoden von Hippo Regius (393) und Karthago (397) bestätigt.

Andere, häufig lokale Zusammen­stellungen der neutestamentlichen Schriften wie die Sammlung Novatians (200-258), der Canon Mommsenianus (359), der Cheltenham Canon (360) der Codex Claromontanus (550) oder der Codex Corbeiensis (950) stimmen weitgehend mit der vorliegenden Konzeption des Neuen Testaments überein.47

Lediglich in der national-syrischen, der nestorianischen, der armenischen und der georgischen Kirche setzten sich die Diskussionen über einige kleinere Bücher des Neuen Testamentes noch eine Zeitlang fort.48 Allerdings wurde dabei keine der heute häufig genannten apokryphen Schriften je ernsthaft als Bestandteil des Neuen Testaments diskutiert.49 Nur bei der Zuordnung des Hebräerbriefes, des Jakobusbriefes, des 2. und 3. Petrusbriefes, des 2. und 3. Johannesbriefes und des Judasbriefes bestand zeitweilig eine gewisse Uneinigkeit. Einmal werden diese Schriften in den betreffenden Kirchen zum authentischen Neuen Testament gezählt, einmal eher nicht.

Von einer lang anhaltenden Unsicherheit über den Umfang des NT kann angesichts der historisch nachweisbaren Situation mit nur einzelnen Unstimmigkeiten nicht die Rede sein.

Von einer langanhaltenden Unsicherheit über die autoritativen Texte der christlichen Kirche, wie sie heute gelegentlich behauptet wird, kann angesichts der klaren historischen Daten kaum die Rede sein. Ganz im Gegenteil war man sich bereits zu Beginn des 2. Jahrhunderts weithin über den wesentlichen Bestand der von Gott inspirierten Schriften einig. Diese sind bis heute die unveränderliche Grundlage christlichen Glaubens. Nach intensiven Prüfungen und Diskussionen haben sie sich immer wieder als absolut authentisch und zuverlässig erwiesen. Nachweislich geben diese Texte die von Gott inspirierte Lehre Jesu und seiner Apostel zuverlässig wieder und informieren über die Geschichte der ersten Gemeinden.

Bezeichnung und Autorität des Neuen Testaments

Schon früh wurden auch gefälschte Schriften entlarvt, wie die Paulusakten oder ein Laodiceabrief, die alle nicht von Paulus stammten.

Von ihrer geistlichen Autorität her standen die Schriften der Apostel schon sehr bald gleichwertig neben denen der Propheten des Alten Testaments.50 Polykarp (69-155) stellt den Philippern das Vorbild „des Paulus und der übrigen Apostel“ vor Augen.51 „Der selige und herrliche Paulus“ habe „das Wort der Wahrheit sorgsam und zuverlässig gelehrt“, hebt Polykarp hervor.52 Gleichzeitig wendet er sich gegen betrügerische Leute, die „die Worte des Herrn nach ihren Begierden verdrehen“, indem sie sich beispielsweise auf apokryphe, unglaubwürdige Schriften verlassen.53 Zwar war Paulus nicht unmittelbarer Zeuge des Lebens Christi wie die von Jesus selbst berufenen Jünger. Von frühester Zeit an aber hoben die Kirchenväter hervor, wie zuverlässig Paulus die Aussagen der anderen Apostel überliefert und bewahrt habe, ganz im Gegensatz zu den später auftretenden Pseudoaposteln mit ihren gefälschten Schriften.54 In der Provinz Asia musste ein Presbyter abgesetzt werden, weil er im Namen des Paulus sogenannte Paulusakten gefälscht und in Umlauf gebracht hatte, „als könne er den Schriften des Paulus vom Seinigen etwas hinzutun“.55

Für viele Christen waren sowohl die Aussagen Jesu als auch die der Apostel autoritatives Wort Gottes. Serapion von Antiochien schrieb (um 200):

„Petrus und die übrigen Apostel nehmen wir an wie Christus“.56

Der Verfasser des Muratorischen Fragments (170)57 führt aus, dass die Schriften der Apostel nicht nur deren persönliche Meinung widergäben und auch nicht nur für die darin genannten Empfänger relevant wären. Seiner Meinung nach wurden die zwischenzeitlich allgemein anerkannten Texte der Apostel vom Geist Gottes eingegeben und sind für alle christlichen Gemeinden verpflichtend.58

Schon in der Mitte des 2. Jahrhunderts stellte man den autoritativen Schriften des Alten Testaments die Bücher der Apostel ergänzend an die Seite. Clemens von Rom beispielsweise spricht von den Büchern (Altes Testament) und den Aposteln (Neues Testament).59 Melito von Sardes redet vom Altem und Neuem Bund (etwa 170).60

Hippolyt von Rom (170-235) spricht vom Alten und Neuen Testament bildlich als von „den beiden Brüsten Christi“. Beide sind von Gott eingegeben und müssen deshalb unbedingt beachtet werden.61 Sie bauen aufeinander auf und ergänzen sich.

Irenäus von Lyon, der sowohl in den Gemeinden Kleinasiens als auch denen Galliens zuhause war, betrachtet um 180 die vier Evangelien, 13 Paulusbriefe (ohne den Philemonbrief), die Apostelgeschichte, den 1.Petrusbrief, den 1. und 2. Johannesbrief, den Hebräerbrief und die Offenbarung als Heilige Schrift.62 Gesamtheitlich spricht er von „den evangelischen und apostolischen Schriften“, die als verpflichtende Lehrgrundlage der Christen zu gelten haben.63

Der konkrete Begriff Neues Testament findet sich erstmalig in einer Abhandlung gegen die Sekte der Montanisten (192).64

Eine neue Diskussion über den Kanon ist unnötig

Insgesamt können Christen heute der unter Leitung des Heiligen Geistes stattgefundenen Zusammenstellung der neutestamentlichen Schriften im 2. Jahrhundert bedingungsloses Vertrauen entgegenbringen. Die Auswahl und Beglaubigung erfolgte nach einsichtigen und angemessenen Kriterien, wurde nicht übereilt oder erzwungen, sondern nach reiflicher Überlegung und zahlreichen Diskussionen von fast allen christlichen Gemeinden jener Zeit anerkannt. Eine grundsätzliche Infragestellung dieser Zusammenstellung erscheint 1800 Jahre später wenig sinnvoll. Im Gegensatz zum 21. Jahrhundert verfügten damalige Christen über zahlreiche, zwischenzeitlich verlorene Dokumente und Zeugenaussagen, mit denen sie die Authentizität einzelner Schriften überprüfen und gegebenenfalls bestätigen konnten. Neue Offenbarungen können nach den damals formulierten Kriterien und nach den Aussagen der neu­testamentlichen Autoren (z.B. Apg 1, 15-25; Gal 1, 6-10; Hebr 1, 2; Offb 22, 18f.) generell ausgeschlossen werden.


  1. Kritische Auseinandersetzung z.B. in: Carson / Moo / Morris: An Introduction to the New Testament, Grand Rapids / Michigan: Zondervan 1992, p. 498f. 

  2. Erst in dem vom tridentinischen Konzil verabschiedeten Dekret De canonicis Scripturis (1546) und der Constitutio dogmatica de fide catholica des Vatikanischen Konzils (1870) wurde aus katholischer Sicht unfehlbar und dauerhaft der Kanon des Alten und der des Neuen Testaments beschlossen. Aussagen frühchristlicher Synoden betrachtet die katholische Kirche lediglich als vorläufig. 

  3. Vgl. Hans Freiherr von Campenhausen: Die Entstehung der christlichen Bibel, Tübingen: Mohr 1968, S. 377f. 

  4. Vgl. Alfred Wikenhauser / Josef Schmid: Einleitung in das Neue Testament, Freiburg, Herder Verlag 1973, S. 27. 

  5. Vgl. Barnabasbrief 9, 3; 12, 7. 

  6. Ignatius von Antiochien, zitiert in: von Campenhausen: Die Entstehung der christlichen Bibel, S. 87. 

  7. Vgl. von Campenhausen: Die Entstehung der christlichen Bibel, S. 152. 

  8. Vgl. Papias, in: Eusebius: Kirchengeschichte (Historia Ecclesiastica) III 39, 4; III 39, 11. 

  9. Vgl. Lk 1, 1-4; Joh 19, 32-34; Apg 26, 25f; 2Petr 1,16; 1Joh 1, 1-3; Eusebius: Kirchengeschichte V 20,8. 

  10. Vgl. von Campenhausen: Die Entstehung der christlichen Bibel, S. 159. 

  11. Vgl. Ingo Broer: Einleitung in das Neue Testament, Würzburg: Echter Verlag 2006, S. 206–213. 

  12. Vgl. Carsten Peter Thiede, Die älteste Evangelien-Handschrift?, Wuppertal: R. Brockhaus Verlag, 3. erw. Aufl. 1992 

  13. Vgl. Papias von Hierapolis, in: Eusebius: Kirchengeschichte (Historia Ecclesiastica) III 39, 15f. 

  14. 2.Clemensbrief 8,5; vgl. Didache 8,3; 11,3; 15,3f. 

  15. Justin der Märtyrer: Dialog mit dem Juden Tryphon (Dialogus cum Tryphone Judaeo) 48,8. 

  16. Vgl. Barnabasbrief 4, 14; 2.Clemensbrief 2,4; 14,1; Tatian: Rede an die Griechen (Oratio ad Graecos)13,1. 

  17. Vgl. Justin der Märtyrer: Apologie 66,3; 67,3; Dialog mit dem Juden Tryphon (Dialogus cum Tryphone Judaeo) 103,3.8. 

  18. Vgl. Alfred Wikenhauser / Josef Schmid: Einleitung in das Neue Testament, Freiburg, Herder Verlag 1973, S. 33. 

  19. Vgl. 1.Clemensbrief 47, 1f. 

  20. Vgl. Polykarp von Smyrna: Brief an die Philipper, Kap. 1, 3, 4, 5, 9, 11 („wie Paulus lehrt …“). 

  21. Vgl. Eusebius: Kirchengeschichte (Historia Ecclesiastica) V 1,58. 

  22. Beispielsweise Montanisten, vgl. Eusebius: Kirchengeschichte (Historia Ecclesiastica) V 16, 7-12; V 17, 1-4. 

  23. Vgl. Hans Freiherr von Campenhausen: Die Entstehung der christlichen Bibel, Tübingen: Mohr / Siebeck Verlag 1968, S. 264f. 

  24. Das griechische Wort Kanon kann mit Rohr, geradem Stab, Messrute oder Richtscheit übersetzt werden. In übertragenem Sinn wird der Begriff auch als Maßstab, bzw. Norm für geistige und wissenschaftliche Zusammenhänge benutzt. In Mathematik, Astronomie und Geschichtswissenschaft bezeichnete man mit Kanon eine wichtige Liste oder Tabelle. Seit dem 4.Jahrhundert wird das Wort Kanon auf die in der Christenheit als authentisch anerkannten Schriften angewandt. „Der Kanon ist die Norm, nach der alles in der Kirche sich richtet“ (Jülicher). 

  25. Vgl. Alfred Wikenhauser / Josef Schmid: Einleitung in das Neue Testament, Freiburg, Herder Verlag 1973, S. 36-39. 

  26. Ignatius von Antiochien: An die Gemeinde von Smyrna 7,2. 

  27. Igantius von Antiochien: An die Magnesier 13,1. 

  28. 1.Clemensbrief 13,1f.; vgl. 46,2f. 

  29. Vgl. Papias, in: Eusebius: Kirchengeschichte (Historia Ecclesiastica) III 39, 3. 

  30. Vgl. Papias, in: Eusebius: Kirchengeschichte (Historia Ecclesiastica) III 39, 4. 

  31. Vgl. Hans Freiherr von Campenhausen: Die Entstehung der christlichen Bibel, Tübingen: Mohr / Siebeck Verlag 1968, S. 382f. 

  32. Vgl. Carson / Moo / Morris: An Introduction to the New Testament, Grand Rapids / Michigan: Zondervan 1992, p. 494f. 

  33. Fragmentum Muratorianum, in: Hennecke / Schneemelcher: neutestamentliche Apo­kry­phen, I, S. 19f. 

  34. Vgl. Tertullian: Gegen Markion (Adversus Marcionem) IV 2 sqq; Tertullian: Von der Keuschheit (De pudicitia) XII. 

  35. Vgl. Tertullian Apologetik (apologeticum ) 18, 1; Tertullian: Gegen Hermogenes (Adversus Hermogenes) 22, 5; Tertullian: Über den Leib Christi (de carne Christi) 6, 10. 

  36. Tertullian: Gegen Hermogenes (Adversus Hermogenes) 22, 5. 

  37. Vgl. Eusebius: Kirchengeschichte (Historia Ecclesiastica) VI 14, 1. 

  38. Vgl. Clemens von Alexandrien: Teppiche (stromata) VII 92-106. 

  39. Vgl. Clemens von Alexandrien: Teppiche (stromata) VI 165, 5; VI 166, 3; VII 95, 7. 

  40. Vgl. Hippolyt: Widerlegung aller Häresien (refutatio omnium haeresium) VII 27, 8; VIII 10,7; X 16, 6. 

  41. Vgl. Hans Freiherr von Campenhausen: Die Entstehung der christlichen Bibel, Tübingen: Mohr / Siebeck Verlag 1968, S. 249f. 

  42. Vgl. Origenes: Matthäus Kommentar (Commentariorum Matthaeum) ser. 18. 

  43. Vgl. Origenes: Liebe zur Schönheit / Tugend (Philokalia) 21, 2. 

  44. Vgl. Origenes: Vier Bücher von den Prinzipien (de principiis) VIII. 

  45. Vgl. Origenes, in: Eusebius: Kirchengeschichte (Historia Ecclesiastica) III 25,3ff. 

  46. Vgl. Eusebius: Kirchengeschichte (Historia Ecclesiastica) III 24f. 

  47. Vgl. Werner Georg Kümmel: Einleitung in das Neue Testament, Heidelberg: Quelle & Meyer Verlag 21.Aufl 1983, S. 437ff. 

  48. Vgl. Kümmel: Einleitung in das Neue Testament, S. 443f. 

  49. Vgl. Carson / Moo / Morris: An Introduction to the New Testament, Grand Rapids / Michigan: Zondervan 1992, p. 495f. 

  50. 2.Clemensbrief 14,2. 

  51. Polykarp: Brief an die Philipper 9,1; vgl. 3,2; 11,2f. 

  52. Polykarp: Brief an die Philipper 3, 2. 

  53. Vgl. Polykarp: Brief an die Philipper 7, 1; vgl. Irenäus: Gegen die Irrlehrer (Adversus Haereses) III 3, 4. 

  54. Vgl. Dritter Korintherbrief, Acta Pauli 4 (um 180). 

  55. Tertullian: Von der Taufe (De Baptismo) 17, 5. 

  56. Serapion von Antiochien, in: Eusebius: Kirchengeschichte (Historia Ecclesiastica) VI 12,3. 

  57. Vgl. J. Verheyden: The Canon Muratori; A Matter of dispute. In: Bibliotheca Ephemeridum Theologicarum Lovaniensium (BEThL), Leuven 2003, S. 487–556. 

  58. Vgl. Muratorisches Fragment, in: Hennecke / Schneemelcher: Neutestamentliche Apo­kry­phen I, S.19f. 

  59. Vgl. 2. Clemensbrief 14. 

  60. Vgl. Melito von Sardes, in: Eusebius: Kirchengeschichte (Historia Ecclesiastica) IV 26,14. 

  61. Vgl. Hippolyt: Kommentar zum Hohelied (Canticum Canticorum) 4, 32ff.; Fragment zum Hohelied 1,13. 

  62. Vgl. Irenäus: Gegen die Irrlehrer (Adversus Haereses) III 1, 1; III 5, 1; III 11, 8. 

  63. Vgl. Irenäus: Gegen die Irrlehrer (Adversus Haereses) III 12, 14. 

  64. Vgl. Eusebius: Kirchengeschichte (Historia Ecclesiastica) V 16,3.