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Manche auf den ersten und zweiten Blick schwer verständliche Bibelstelle ist schon grob missverstanden worden. Einzelne haben dazu geführt, dass sich Gruppen von Christen sogar in eine Sekte verwandelt haben, weil sie an einer seltsamen Auslegung mit Starrsinn festhalten. Das ist auch im Zusammenhang mit dem Wunsch von Menschen geschehen, ihren Verstorbenen im Jenseits noch irgendwie beizustehen oder zu helfen. Die Bibel verneint diese Möglichkeit, aber einzelne Stellen können doch anders ausgelegt werden. Wir müssen aber jede einzelne Stelle in ihrem Zusammenhang und auch im Zusammenhang der ganzen Schrift auslegen. Dann werden auch einzelne leicht missverständliche Stellen klarer.
von Karl-Heinz Vanheiden
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Die Wahrheit Gottes war immer umstritten. Wie aber zur Wahrheit zurückfinden, wenn der Mensch in einer Welt der Lüge lebt. Gott hat einen Weg geöffnet, indem er sein Wort offenbart hat. Er sprach in diese Welt hinein. Das Wort wurde aufgeschrieben. Dieses Wort hat Gott durch das lebendige Wort Jesus Christus beglaubigt und gezeigt, dass er ganz verlässlich ist. So ist auch sein Wort. Die richtige Antwort darauf kann nur sein, dass wir mit diesem Wort leben und es in uns leben lassen. Nur so haben wir die Möglichkeit, in der Welt der Lüge auf die Verlässlichkeit Gottes gestützt zu leben.
von Herbert John Jantzen
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Frage: Kürzlich hatten wir einen Streit im Hauskreis, weil jemand vertrat, dass die alttestamentlichen Gebote, auch die 10 Gebote, für Christen nicht gelten. Wir seien „nicht unter dem Gesetz“ (Röm 6,14; Gal 5,18). Die meisten Teilnehmer widersprachen und verwiesen auch auf die evangelischen Katechismen, die die 10 Gebote für Christen lehren. Wie soll man mit […]
von Thomas Jeising
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In der Rubrik „Zur Diskussion gestellt“ veröffentlichen wir Artikel, bei denen uns bewusst ist, dass nicht alle Christen, die bibeltreu sein wollen, die Ergebnisse teilen. In einigen Fragen können auf der Grundlage der gleichen biblischen Aussagen unterschiedliche Antworten formuliert werden. In BuG 1-2022 haben wir an dieser Stelle einen Beitrag über eine bibelbegründete Sexualethik gedruckt, die bei einigen Lesern Rückfragen aufgeworfen hat. Hier lesen Sie eine an manchen Stellen abweichende Darlegung, die auf den Artikel von Prof. Dr. Friedhelm Jung antwortet. Im Ergebnis führen die Auslegungen zwar zum gleichen moralischen Verhalten, die Begründungen sind aber anders, was vor allem die Haltung beeinflusst.
von Thomas Jeising
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Als Christen sollen wir unser Licht vor den Menschen leuchten lassen. Jesus meint in der Bergpredigt, dass die Menschen dann „den Vater im Himmel preisen“ werden. Solche guten Werke wirkt Gott selbst in uns und für uns. Aber tun sollen wir sie natürlich dann. Dabei wird unser von Gott geschenktes Licht durch die Anfechtungen von Innen und Außen angegriffen. Wie viele Stürme da über uns hereinbrechen können, kann uns leicht verzagt machen. Aber Gott hat uns die Gemeinschaft der Gemeinde auch als einen lebendigen Schutz gegeben, so dass das Licht schön brennen kann. Es ist wie eine Kerze in einer Laterne. Sie ist vor Wind geschützt und ihr Licht kommt so erst richtig zur Geltung.
von Karl-Heinz Vanheiden
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Die Religionskritik hatte das christliche Reden von Gott als Vater verspottet und es eine "in den Himmel projizierte Wunschvorstellung" genannt. Tatsächlich aber ist Gott, der Vater, mit Recht im wichtigsten christlichen Glaubensbekenntnis. Denn die Rede davon ist in der Bibel zentral. Ein genauer Blick zeigt aber auch, dass es sich nicht um eine menschliche Idee handelt, sondern Gott von Ewigkeit her der Vater von Jesus Christus ist. Durch den Glauben wird er auch der Vater der Christen und sie seine geliebten Kinder.
von Thomas Jeising
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Gott hat uns in der Bibel auch das Buch der Psalmen mit Gedichten, Liedern und Gebeten gegeben. In ihnen wird die Bewegung des menschlichen Herzen in Anfechtungen und Nöten, unter Verlust, Verlassenheit und Bedrängnis gezeigt. Allerdings ist das menschliche, innere Gespräch dort auch ein Gespräch vor Gott. Es führt zu Gott, es schaut auf Gott und es beschaut den eigenen Zweifel, die Traurigkeit und Verzweiflung im Angesicht Gottes. Deswegen sind die Psalmen ein hervorragendes Instrument Gottes für seine Seelsorge an uns. Wer im finsteren Tal (Psalm 23) wandern muss, kann es mit den Psalmen tun und hier Trost, Wegweisung und innere Klärung finden. Beispielhaft wird das an einigen Psalmen vor dem Hintergrund der Erfahrung von Anfechtung im Leben des Autors gezeigt.
von Dr. Hanniel Strebel
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Die Bibel nimmt sich viel Raum, um im 1. Buch Mose das Leben von Josef zu erzählen. Wenn wir die Geschichte einerseits mit dem Blick auf Gottes Handeln im Leben von Josef und seiner Familie lesen und andererseits die neutestamentliche Perspektive auf den Erlöser Jesus Christus erkennen, werden wir hier nicht nur ein moralisch vorbildliches Leben erkennen, sondern vor allem eine Ermutigung, um im Glauben an Gott und Jesus zu leben, und das genau in dieser Zeit und an dem Ort, an den Gott uns heute gestellt hat.
von Dr. Hanniel Strebel
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Dass Gott auch strafen kann und straft, ist vielfach selbst der christlichen Gemeinde aus dem Blick geraten. Dabei geht es nicht darum, in falscher Einseitigkeit nur den strafenden Gott zu verkündigen. Es ist aber ebenso falsch und einseitig, wenn Gott als auschließlich liebend und gütig dargestellt wird, der für Katastrophen, Krankheiten und Leid nicht verantwortlich ist. Das Leid kam nach dem Willen Gottes aufgrund der menschlichen Sünde in die Welt. Wir sollten auch heute Gott als den verkündigen, der in Seuchen, Katastrophen und Unglücken den Menschen an seine Macht und seine Gerechtigkeit erinnert, aber zugleich durch das Evangelium auch eine Möglichkeit zu Vergebung und Umkehr anbietet.
von Prof. Dr. Friedhelm Jung
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Frage: Im Neuen Testament heißt es mehrfach, dass „Sterne vom Himmel fallen“ werden. Der Aufbau des Universums, wie wir es heute kennen, macht das schwer vorstellbar. Muss man das wirklich so verstehen, dass „Sterne“, der nächste wäre ja unsere Sonne, auf die Erde stürzen?
von Michael Kotsch