Luthers Auftreten auf dem Reichstag in Worms am 18. April 1521 erscheint uns als mutiger Schritt im Angesicht der damaligen Autoritäten. Doch Luther hatte in der Nacht zuvor in Furcht und Zittern zu seinem Gott gebetet und war zur Gewissheit gelangt, dass er sich gegen Gott und sein Wort stellen würde, wenn er sich dem Papst und dem Kaiser beugen sollte. Das markiert weniger die moderne Gewissensfreiheit, die sich an nichts gebunden behaupten will, als vielmehr die feste innere Bindung an Gott und an sein Wort, was dem Gewissen Richtung und Halt gibt. Über diese Bindung hat Martin Luther Rechenschaft abgelegt und sie offen bezeugt.
Nach den vielen Reformationsfeiern lohnt es sich weiter an der großen Wiederentdeckung der Reformation festzuhalten: das Vertrauen auf die Autorität der Heiligen Schrift, das Sola Scriptura
Die Reformatoren mussten sich dafür rechtfertigen, dass sie lehrten, man werde allein aus Glauben gerecht und vor Gott angenommen. Können evangelische Christen dann leben, wie sie wollen, weil ihnen von Gott doch alles vergeben wird? Luther hatte große Zuversicht in die Kraft des Glaubens an Christus. Er werde auch gute Taten hervorbringen.
Kann man die Bibel wirklich übersetzen, und gibt es zuverlässige und vertrauenswürdige Bibelübersetzungen?
Mit ihrer Orientierungshilfe „Für uns gestorben“, die zum Osterfest 2015 veröffentlicht wurde, zeigt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), dass sie keine Orientierung darüber geben will, was im Wort Gottes über den Kreuzestod und die Auferstehung von Jesus Christus verkündigt wird. Sie beschreibt lieber den Dschungel der Meinungen über das, was so alles unter ihrem Dach über das Sterben Jesu geglaubt wird. Das spiegelt viel mehr die neuere Theologie wider als die Wahrheit der Bibel. So aber zeigt die EKD einmal mehr, dass sie ihren Verkündigungsauftrag nicht mehr wahrnimmt.