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Die Bibel nimmt sich viel Raum, um im 1. Buch Mose das Leben von Josef zu erzählen. Wenn wir die Geschichte einerseits mit dem Blick auf Gottes Handeln im Leben von Josef und seiner Familie lesen und andererseits die neutestamentliche Perspektive auf den Erlöser Jesus Christus erkennen, werden wir hier nicht nur ein moralisch vorbildliches Leben erkennen, sondern vor allem eine Ermutigung, um im Glauben an Gott und Jesus zu leben, und das genau in dieser Zeit und an dem Ort, an den Gott uns heute gestellt hat.
von Dr. Hanniel Strebel
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Die vom Heiligen Geist geschenkte Gabe der Unterscheidung der Geister ist heute mehr denn je notwendig. Mit ihr wird der Gemeinde in Lehre und Leben, in der Verkündigung, Seelsorge und selbst in der Diakonie gedient. Für die Gesundheit und das geistliche Immunsystem der Gemeinde muss diese Gabe geübt und ausgeübt werden. Mit ihr wird vor allem zwischen Wirkungen von Gottes Geist, widergöttlichen und menschlichen Kräften unterschieden. Für die Übung der Gabe der Geisterunterscheidung ist eine gute Bibelkenntnis grundlegend. Aber es gehört auch Mut dazu, die Gabe in Demut und Entschlossenheit zu üben, denn es geht dabei nicht um Rechthaberei, sondern um die gesunde Lehre zum Lob Gottes und zum Nutzen der Gemeinde.
von Jürgen Neidhart
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Bibelverse und Abschnitte müssen immer im Zusammenhang ausgelegt werden. Das ist eigentlich schon durch die Funktion der Sprache selbstverständlich. Aber immer wieder missachten willkürliche Auslegungen, was im Zusammenhang der Sätze, des biblischen Buches und der ganzen Bibel steht.
von Dr. Mark E. Ross
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Die gegenwärtige säkulare Kultur ist ganz auf das irdische Glück und Wohlbefinden ausgerichtet. Man könnte geradezu von einer Diesseits-Versessenheit sprechen. Verwundern kann das aber nicht, weil der gegenwärtigen westlichen Kultur eine große Erzählung vom Woher?, Wozu? und Wohin? fehlt. Es sind viele kleine, eher individualistische Erzählungen, die Ziel und Orientierung geben sollen. Angesichts dessen ist es lohnend, wesentliche Eckpunkte der biblischen „Großen Geschichte“ nachzuzeichnen, die in der Weltgeschichte verankert ist und doch ewige Antworten geben kann. Der zweite Teil geht durch das Alte Testament.
von Dr. Hanniel Strebel
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Einige Aussagen und Berichte des Alten Testaments scheinen gar nicht mehr zum Gottesbild des modernen Christen zu passen. Wie konnte Gott nur durch Katastrophen so viele Menschen umkommen lassen? Aber er befahl auch seinem Volk, an den Kanaanitern „den Bann zu vollziehen“. Sie sollten jede Person bestimmter Stämme im eroberten Land töten. Es ist notwendig, die Bibeltexte genau anzusehen, um nicht der Versuchung zu erliegen, sie mit der Überzeugung, dass es solche Brutalität heute nicht mehr gibt, wegzuerklären. Wir würden uns damit eine Vorstellung von Gott schaffen, in der auch der Tod von Jesus Christus, der nach Gottes Willen sein sollte, unpassend wirkt. Bei genauer Betrachtung können wir einiges aus den Bibeltexten lernen, ohne ein Recht zur Gewalt für uns abzuleiten.
von Dr. Paul Coulter
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Seit einigen Jahren kommt es immer wieder zum Streit darüber, ob die verschiedenen Textvarianten, die es in den mehr als 5000 Abschriften der Urtexte der neutestamentlichen Schriften gibt, das Wissen über den ursprünglichen Bibeltext verbessern oder unsicher machen. Einige Verfechter des sogenannten „Textus Receptus“ werfen anderen Christen vor, keine richtige Bibel zu haben, wenn ihre Übersetzung nicht auf diesem Text aus dem 16. Jahrhundert beruht. Der Streit lässt sich allerdings nur lösen, wenn man sich tatsächlich anschaut, worum es bei den Varianten eigentlich geht. Da zeigt sich nämlich, dass die wirklichen Unterschiede gering sind und sich gut erklären lassen.
von Dr. Jacob Thiessen
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Einige biblische Geschichten prägen sich besonders ein. Für mich gehört dazu Apostelgeschichte 19, wo Lukas das mächtige Wirken von Paulus erzählt, als er einen Kranken heilt und Dämonen in der Stadt Ephesus austreibt. Als sie solche Erfolge sahen, entschieden offenbar einheimische jüdische Exorzisten, den Namen von Jesus in ihre Formeln einzubauen und damit einen Mann […]
von Joel E. Kim
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Matthäus stellt uns in seinem beeindruckenden Evangelium Jesus als den Nachkommen von Abraham und David vor Augen. Er erzählt von seiner wundersamen Empfängnis und Geburt von einer Jungfrau und berichtet von seiner Flucht nach Ägypten und der Rückkehr nach Nazareth. Am Beginn des öffentlichen Wirkens von Jesus ruft Johannes der Täufer aus: „Kehrt um, denn […]
von Andreas J. Köstenberger
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Uns erscheinen manche Eigenschaften Gottes einen gewissen Widerspruch zu enthalten. Wie kann Gott selber Liebe sein, wenn er doch zugleich gerecht ist und am Ende der Zeiten Gericht über alle bösen Taten halten wird? Müsste er nicht aus lauter Liebe alles verzeihen? Andererseits erscheint ein Gott mit solch einer Art von Liebe als sentimental und ohne Gerechtigkeit. Tatsächlich gelingt es der Bibel uns widersprüchlich Erscheinendes miteinander zu verbinden und zu zeigen, wie es in Gott eine Einheit bildet.
von Terry L. Johnson
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Man kann ohne den Zusammenhang Verse in der Bibel ganz anders verstehen als sie gemeint sind. In Hebräer 6 steht nicht eine angstmachende Drohung im Vordergrund, sondern eine frohmachende Ermutigung, die vor einen ersten Hintergrund ausgesprochen ist.
von Karl-Heinz Vanheiden