Einleitung: Der Mangel an Klarheit liegt nicht in der Bibel Es ist nicht allzu schwierig, Einigkeit darüber zu erzielen, dass die Bibel inspiriert ist. Wenn es aber um die Frage geht, was Inspiration der Heiligen Schrift positiv bedeuten soll, dann ist es mit der Einigkeit vorbei. Die „Glaubensbasis der Evangelischen Allianz“ (1972) bekennt sich „zur […]
Aufgrund der immer wieder aufflammenden Auseinandersetzungen um Inspiration und Irrtumslosigkeit der Bibel soll die Positionierung zu diesen Fragen im Mittelpunkt der folgenden historischen Darstellungen stehen. Dabei soll gezeigt werden, dass die Lehre der Inspiration keine Erfindung neuzeitlicher Theologen ist, sondern sich wie ein roter Faden durch die gesamte Theologiegeschichte zieht. Auch dass diese, auf das unmittelbare Reden Gottes zurückgeführte Bibel absolut zuverlässig und irrtumslos ist, war schon den Gläubigen der ersten Jahrhunderte bewusst. Christen, die sich heute an die Inspiration und die Irrtumslosigkeit der Schrift halten, können sich nicht nur auf den Selbstanspruch der Bibel stützen, sie wissen sich auch in einer vertrauenswürdigen zweitausendjährigen Tradition, deren theologische Formulierungen ihnen heute helfen können das Wesen der Heiligen Schrift noch besser zu verstehen.
Bibeltreue will nicht nur bekannt, sondern auch gelebt werden. Nur wo ein klares Bekenntnis zur Bibel sich mit gelebter Bibeltreue verbindet, darf man sich auch wirklich „bibeltreu“ nennen.
Wie gehen wir mit Textvarianten und späteren Hinzufügungen im Bibeltext um? Wird an manchen Stellen in den von Gott inspirierten Text eingegriffen, oder wird er gar verfälscht? Diese und weitere Fragen wird in dem vorliegenden Beitrag nachgegangen.