Luthers Auftreten auf dem Reichstag in Worms am 18. April 1521 erscheint uns als mutiger Schritt im Angesicht der damaligen Autoritäten. Doch Luther hatte in der Nacht zuvor in Furcht und Zittern zu seinem Gott gebetet und war zur Gewissheit gelangt, dass er sich gegen Gott und sein Wort stellen würde, wenn er sich dem Papst und dem Kaiser beugen sollte. Das markiert weniger die moderne Gewissensfreiheit, die sich an nichts gebunden behaupten will, als vielmehr die feste innere Bindung an Gott und an sein Wort, was dem Gewissen Richtung und Halt gibt. Über diese Bindung hat Martin Luther Rechenschaft abgelegt und sie offen bezeugt.
Über einiges darf es unter Christen, die die Bibel ernst nehmen, durchaus verschiedene Meinungen geben. Allerdings ist es nicht beliebig, was dazu gezählt werden darf. Weil die Grenzen immer wieder verwischt werden, müssen wir uns über klare Maßstäbe Rechenschaft geben.
Der Weg zu Gott führt nur über das Gewissen. Wie dieser Weg aussieht, macht Karl Heim folgendermaßen deutlich:
Was macht eigentlich den Wert eines Menschen aus?