Wort zum Nachdenken

Materialwert

Was macht eigentlich den Wert eines Menschen aus?

Zerlegt man eine Euro-Münze mithilfe des elektrischen Stroms in einem Elektrolysebad, dann erhält man im Wesentlichen eine dünne Nickelscheibe und ein Häufchen an schwammigem Kupferpulver. Machen diese Produkte den Wert der Euromünze aus? Nein, denn ihnen fehlt etwas Entscheidendes, nämlich die Prägung der Europäischen Zentralbank. Sie erst ist es, die der Münze Wert verleiht und ihr diesen Wert auch garantiert. Der Materialwert einer Euro-Münze dürfte bei wenigen Cent liegen.

Diese Überlegungen lassen sich sehr einfach auf den Menschen und seinen Körper übertragen. Letzterer besteht zu 65,9% aus Wasser, zu 16,8% aus Eiweißstoffen, zu 10,5% aus Fett, zu 5,6% aus Salzen und zu 1,2% aus Zucker. Dass diese Stoffe auch in ihrer Gesamtheit nicht den Wert eines Menschen ausmachen, ist so ziemlich jedem klar. Auf die Frage aber, was denn nun den eigentlichen Wert des Menschen ausmacht, gibt es sehr viele verschiedene Antworten. Welche dieser Antworten man gelten lässt und welche nicht, zieht erhebliche ethische Konsequenzen nach sich.

Was macht den wahren Wert eines Menschen im Gegensatz zur oben genannten Stoffansammlung aus? Ziehen wir die Bibel, das irrtumslose Wort Gottes, zur Klärung heran:

„Da machte Gott der Herr den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen“ (1Mose 2,7).

Seinen eigentlichen Wert erhält der Mensch also aus der Tatsache, dass Gott ihn zu seinem Bild geschaffen (vgl. 1Mose 1,27) und ihm den Odem des Lebens eingehaucht hat. Und es lässt Gott nicht kalt, wenn jemand dieses, sein Bild, antastet (vgl. 1Mose 4,10-15; 9,6).

Auch wenn man es sich kaum vorstellen kann, so ist doch der gläubige Mensch, jeder Bruder und jede Schwester in der Gemeinde, von Gott mit einem noch höheren Wert geadelt worden. Er ist nämlich Gottes Tempel, den man nicht ungestraft verderben darf (vgl. 1Kor 3,16-17). Darüber hinaus ist er auch „nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst … sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes“ (1Pet 1,18-19). Zugunsten eines Menschen, der einen solch hohen Wert besitzt, ist ein wenig Rücksichtnahme, damit er nicht betrübt oder in Gewissensnöte gebracht wird, mehr als angebracht (vgl. Röm 14,15).