Lebensbilder schreiben in besonderer Weise Geschichte. Sie zeigen die Stärken und Schwächen der Persönlichkeit auf und machen auf die mehr oder weniger bleibende Bedeutung der Person aufmerksam. Durch die persönliche Komponente werden Wahrheiten greifbarer. Christliche Biografien zeigen darüber hinaus noch viel mehr. Sie verdeutlichen in kraftvoller Weise das Wirken Gottes am Menschen. Ob es die besondere Begabung, das tiefgreifende Glaubensleben oder die herausragende Frucht Einzelner ist: Alle Aspekte weisen auf den Herrn hin.
Auch in dem dritten Band gelingt es dem Autor, dieses Wirken Gottes aufzuzeigen. Kotsch wählt hierbei, wie schon in Band II, eine nochmals detailliertere Darstellung jedes einzelnen Lebensbildes (in Band I wurden 33 Persönlichkeiten vorgestellt, nun 12). Ebenso unterscheiden sich die vorgestellten Personen durch Zeit, Umstände und Persönlichkeit voneinander. Während Justin der Märtyrer und Søren Kierkegaard Beispiele für christliche Philosophen sind, kommen mit Ansgar und C.T. Studd Missionare zur Sprache. Mit Johann Hinrich Wichern, Elisabeth Fry und Henry Dunant bekommt die sozial-karitative Ausrichtung des Christentums eine wichtige Stimme. Neben den Theologen Johann Albrecht Bengel und dem Luther-Gefährten Philipp Melanchthon runden Physiker Isaac Newton und General Charles Gordon den wertvollen Band ab.
Positiv ist, dass Kotsch am Ende jeder Biografie Ansätze zum Weiterdenken formuliert. Damit
bleibt die Darstellung nicht nur Theorie, sondern wirkt lebensverändernd.
Kotsch, Michael: Helden des Glaubens. 12 Kurzbiografien aus der Kirchengeschichte. Band III. Dillenburg: Christliche Verlagsgesellschaft und Dübendorf: Mitternachtsruf 2023 (Co-Produktion) 384 S., Hardcover, 19,90 €. ISBN: 978-3-86353-797-5 bzw. 978-3-85810-608-7
Mich persönlich haben besonders die Biografien über Newton und Gordon beeindruckt. Bei Newton hat sich in wohltuender Weise gezeigt, dass sich Glaube und Wissenschaft keinesfalls ausschließen. Vielmehr ist Newton ein gutes Beispiel dafür, wie Wissenschaft auf Grundlage der Bibel gedacht und verwirklicht werden kann. Bei Gordon hat mich die unerwartete Frömmigkeit des Generals beeindruckt, dessen Lebensbild in dem bekannten Filmklassiker Khartoum sicherlich nicht ganz wahrheitsgetreu Eingang gefunden hat. Gordon zeigt auf, dass gerade auch Soldaten die Führung Gottes erfahren. Der Blick Gordons auf das Leben nach dem Lebensende, welches er als Märtyrer erleben musste, motiviert in treffender Weise dazu, die richtigen Prioritäten zu setzen.
Im Vorwort weist der Autor auf einen weiteren Band hin, der erscheinen wird. Hierauf darf sich der Leser schon jetzt freuen.