LiteraturBiografien, Buchbesprechungen

Helden des Glaubens: 22 Kurzbiografien aus der Kirchengeschichte

Nachdem der Autor bereits mit seinem ersten Band einen Volltreffer gelandet hat (vgl. Bibel und Gemeinde 117, 1/17, S. 72 ->BuG 2017-1), darf sich der Leser nun an Band II erfreuen.

Wie schon im ersten Band gelingt es Michael Kotsch eindrücklich, den tiefen Glauben verschiedener Persönlichkeiten darzustellen, ohne Schwächen und Fehler zu verschweigen. Begrüßenswert ist, dass sowohl Autor als auch Verlag das Konzept beibehalten haben, die Biografien chronologisch und mit verschiedenen Abbildungen versehen vorzustellen. Auch die Ansätze zum Weiterdenken am Ende des jeweiligen Kapitels sind gelungen. Zwar sind die Biografien ein wenig länger als die des ersten Bands, dies muss allerdings kein Nachteil sein.

Michael Kotsch. Helden des Glaubens. 22 Kurzbiografien aus der Kirchengeschichte. Band II. Dillenburg: Christliche Ver­lags­gesellschaft 2019. 525 S., gebunden: 14,90 €. ISBN: 978-3-86353-577-3.

Der Leser bekommt einen wunderbaren Einblick in die unterschiedlichen Epochen mit ihren Besonderheiten. Er erfährt z.B., wie ein kraftvoller Prediger seine Kaiserin öffentlich als Isebel oder Herodias bezeichnet (S. 40f.), warum das Klosterleben als alternativer Lebensstil so geistlich anziehend für junge Männer war (S. 68ff.), dass sich eine Adelige hingebungsvoll um Kranke kümmerte und ihr mit ihrem Kopftuch Speichel und Eiter aus dem Gesicht wischte (S. 130f.), dass das Herz eines jungen Menschen nicht durch Kopfwissen oder preußische Erziehung erreicht wird (S. 202f.), dass Taubstumme leider von vielen Pfarrern nicht als vollwertige Christen betrachtet wurden (S. 272), Hausbibelkreise wegen der rationalistischen Theologie verboten waren (S. 290) oder dass es früher einen 14- oder sogar 16-Stunden-Arbeitstag gab und man sich unter Kämpfen für ein Verbot der Sonntagsarbeit engagieren musste (S. 371).

Das Glaubensleben der vorgestellten Per­­­so­nen beeindruckt sehr. Die tätige Nächsten­liebe, die schier unglaubliche Selbstdisziplin, die Sehnsucht nach der tiefen, innigen Ge­meinschaft mit dem Herrn und der Eifer, Gottes Wort weiterzutragen, können den Leser nicht kalt lassen.

Hoffentlich ist die Reihe noch nicht abgeschlossen.