LiteraturAufsatzband, Buchbesprechungen, Christliches Leben

Ein Leben zur Ehre Gottes

Auf zwei interessante Bücher der an dem Netzwerk Evan­ge­lium21 angelehnten Jugend­bewegung „josia. truth for youth“ möchte ich im Folgenden aufmerksam machen. In jeweils zehn Kapiteln sprechen die Autoren viele Themen an, mit denen sich insbesondere junge Christen befassen, so z.B. Ehe und Familie, Pornographie, die Fra­ge nach dem Willen Gottes, die Arbeits­stelle, die Medien u.v.m. Die einzelnen Kapitel sind gut aufgebaut, leicht zu lesen und wirklich hilfreich für junge Christen. So ist es z.B. Mut machend, wie deutlich sich gegen die Pornographie gewandt wird (Kapitel 3) und wie auch die Rolle von Mann und Frau in biblisch begründeter Weise komplementär/ergänzend dargestellt wird (Kapitel 2). Auch die wichtige Auseinandersetzung mit dem Single-Sein (Kapitel 8, Band II) habe ich neben anderen Kapiteln mit Interesse gelesen.

Klautke, Jochen/ Reeh, Lars/ Strebel, Hanniel (Hrsg.). Ein Leben zur Ehre Gottes. Waldems: 3 L Verlag 2014 160 S. Paperback: 9,50 €. ISBN: 978-3-943440-66-9 und Ein Leben zur Ehre Gottes: Band 2. Waldems: 3 L Verlag 2016 168 S. Paperback: 9,50 €. ISBN: 978-3-943440-71-3

Leider hat aber die Reihe auch ein paar „Wermutstropfen“, die ich nicht verschweigen kann. Deutlich merkt man an manchen Stellen einen zu einseitig auftretenden reformierten Einschlag. Im dritten Kapitel über das Verhältnis des Christen zum (mosaischen) Gesetz wird z.B. unzureichend begründet, warum das moralische Gesetz als Teil des mosaischen Gesetzes für den Christen weitergilt. Der Autor vermeidet den wichtigen Hinweis auf die Rolle des Heiligen Geistes, der ohne Gesetz den Gläubigen gegeben wurde und die Gläubigen zu einem heiligen Lebenswandel anhält (Galater 3-6) (traurig: Nicht ein einziges Kapitel der Bücher handelt von dem Heiligen Geist!). Auch beschäftigt er sich zu wenig mit den Bibelstellen, die darauf hinweisen, dass wir von dem Gesetz insgesamt losgemacht sind (Römer 7,2ff. u.v.m). Die Darstellung steht leider in der Gefahr, die Beziehung zu Christus kleinzumachen und stattdessen das Gesetz hochzuhalten. Gelebtes Christsein ist aber zunächst und vor allem die Beziehung zum Vater und zum Sohn – nicht ohne Vorschriften und Gebote, aber eben vor allem Leben in der Beziehung. Seine theologisch begründbare Position hätte der Autor besser darlegen müssen, aber so bleiben zu viele Fragen offen.

Ein weiteres Beispiel: Der Autor des 5. Kapitels gibt viele gute Ratschläge zur Frage, wie der Christ im Alltag Gottes Willen erkennen und tun kann. Seine Folgerung („Warte nicht auf eine Eingebung oder sonst irgendeine Nachricht von Gott! Sie wird nicht kommen.“) kann ich aber ebenfalls nicht gänzlich teilen, wenn ich z.B. Josua 9,14 lese. Dort wird doch gerade von Gott erwartet, dass Menschen ihn befragen und er in irgendeiner Weise Antwort geben will.

Angesichts der vielen wertvollen Darstellungen empfehle ich die Bücher dennoch als Diskussionsgrundlage und hoffe, dass viele junge Christen ermutigt werden, ihr Leben an Gottes Wort auszurichten.