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… und schuf sie als Mann und Frau

Trotz des historisch-kritischen Ansatzes ein klares Ergebnis in der Deutung der biblischen Aussagen über Mann und Frau und die Ehe.

Andreas Späth gab dieses Buch im Auftrag der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern e.V.(KSBB) heraus. Es ist eine Sammlung von Beiträgen zum Thema Homosexualität und von Entgegnungen auf offizielle kirchliche Verlautbarungen zum Zusammenleben gleichgeschlechtlicher Paare im Pfarrhaus.

Sein großer Wert liegt einmal in der Darstellung der Entwicklung hin zu der Möglichkeit, in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung im Pfarrhaus zu leben. Zum anderen liefert die Arbeit diverse theologische und historische Argumente für eine Auseinandersetzung mit dem Thema. Dabei wird auch mit etlichen falschen Unterstellungen aufgeräumt, die denen zugeschoben werden, die gelebte Homosexualität als Sünde ansehen.

Es ist erstaunlich, dass trotz des historisch-kritischen Ansatzes der Arbeiten die biblischen Standpunkte klar herausgestellt wurden. Einmütig sind die Schreiber darin, dass es wider das biblische Zeugnis ist, homosexuelle Paare in einem Pfarrhaus einziehen zu lassen. Es werden klare Aussagen getroffen, dass der einzige Platz für gelebte Sexualität eine geschlossene Ehe ist und diese allein aus der Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau bestehen kann. Ein klares Zeugnis wird gegeben, manchmal auch mit spitzer Feder. Aber wird das in den entscheidenden Kreisen überhaupt vernommen?

Späth, Andreas (Hrsg.) und schuf sie als Mann und Frau. Kirche in der Zerreißprobe zwischen Homosexuellen-Lobby und Heiliger Schrift. Ansbach: Logos-Editions 2011. 95 S. Paperback: 5,80 €. ISBN 978-3-9814303-1-8

Immer wieder klingt die Traurigkeit der Autoren durch, dass es keinen echten Dialog auf Augenhöhe gibt. Entscheidungen werden getroffen und dann wartet man ab, bis sich die Wogen beruhigt haben. Die Frage steht zu recht: Wie viele Entscheidungen gegen die bib­li­sche Wahrheit werden noch getroffen, ohne dass die Kirche ihr Recht verliert, Kirche zu sein? Da sollte man die Aussage von Prof. Dr. Günter R. Schmidt zweimal lesen: „Wenn der Kapitän und die Offiziere das Schiff beharrlich in die falsche Richtung steuern, dann wird es Zeit, dass die Matrosen und Passagiere meutern!“ (S.63)

Das Buch ist jedem zu empfehlen, der sich mit dieser Thematik auseinandersetzt. Es bleibt zu wünschen, dass der mutige Schritt der Autoren nicht ungehört verhallt, sondern zur Kurskorrektur in der Evangelischen Kirche führt. Das ist ihr sehr zu wünschen, denn unser Land braucht ihr Zeugnis.