Albrecht Kaul, Wegen Gefährdung des sozialistischen Friedens. Bewegende Schicksale von Christen in der DDR, Gießen: Brunnen Verlag, 2014, 128 Seiten.
Zum 25. Jahrestag des Mauerfalls hat der Brunnen Verlag ein bewegendes Büchlein herausgegeben. 15 Christen aus der früheren DDR – darunter auch solche, die im Westen einen größeren Bekanntheitsgrad erlangt haben (Theo Lehmann, Christian Führer, Thomas Küttler u.a.) – berichten über ihre Erfahrungen mit dem sozialistischen Unrechtsregime. Für Leser aus den alten Bundesländern ist es schwer zu verstehen, wie nur wenige hundert Kilometer östlich Christen z.T. bis 1989 kein Abitur machen durften, nicht in den Westen reisen konnten und wegen Lappalien angeklagt und ins Gefängnis geworfen wurden. Es ist kaum zu glauben, wie die Stasi ihre Mitarbeiter bis in den engsten Freundeskreis von Pfarrern und Diakonen einschleusen konnte. Zugleich ist es ermutigend zu lesen, dass viele Christen Jesus auch in schwierigen Zeiten treu geblieben sind und sich nicht gescheut haben, wegen ihres Glaubens Nachteile in Kauf zu nehmen. Besonders beeindruckend sind jene Beiträge, die zeigen, dass die Kirchen mit ihrem gewaltfreien Protest erheblich mit dazu beigetragen haben, dass die Vereinigung der beiden deutschen Staaten ohne Blutvergießen zustande gekommen ist.
Die 15 Zeitzeugenberichte sind allen an der jüngsten deutschen Geschichte interessierten Lesern wärmstens zu empfehlen.