Der Verfasser, Journalist mit Leib und Seele, der in fast sechs Jahrzehnten für viele bekannte Zeitungen und Zeitschriften gearbeitet hat, legt hier seine Liebeserklärung an das südvietnamesische Volk vor. Fünf Jahre lang berichtete er als Kriegsreporter über die amerikanischen Soldaten und die geschundenen Menschen in Vietnam, die ihm den Spitznamen „Duc“ (der Deutsche) gaben.
Er gibt zu, dass er in dieser Zeit so etwas wie einen Urlaub vom Glauben genommen hatte. Einige Jahre später studierte er evangelische Theologie, promovierte in Religionssoziologie und arbeitete als Seelsorger unter Vietnam-Veteranen.
Uwe Siemon-Netto. Duc, der Deutsche. Mein Vietnam. Warum die Falschen siegten. Basel: Brunnen 2014. 316 S. Paperback: 15,99 €. ISBN: 978-3-7655-2024-2
In diesem Buch schildert er seine Erlebnisse in Vietnam und man begreift, warum dort so vieles falsch lief. Er führt seine Leser zu den Schicksalen derer, die Opfer der kommunistischen „Befreier“ wurden. Er erklärt aber auch, warum es nicht möglich war und ist, dass eine Demokratie über Guerillas siegen kann, die systematisch und geplant eigene Landsleute abschlachten. Der Autor verschweigt aber auch nicht die schlimmen Dinge, die Amerikaner taten, und warum die Berichterstattung über den Vietnam-Krieg so falsch war.
Das Buch ist ein spannend geschriebener Augenöffner von einem Journalisten, der sich als Christ auch zu den Dingen bekennt, die er selbst falsch gemacht hat.