Der Autor ist Pfarrer und als Prof. Dr. auch Dozent für Neues Testament am Theologischen Seminar St. Chrischona. Er schreibt ein nicht gerade dünnes Buch, um zum Lesen des Buches aller Bücher, der Bibel, zu ermutigen. Wie der Titel schon andeutet, legt er kein schwergängiges theologisches Werk vor, sondern ein leicht zu lesendes, unterhaltsames Buch über das Bibellesen. Erstaunlich für einen Professor und überhaupt, dass man mehr als 250 Seiten über das Bibellesen schreiben kann, ohne dass es langweilig wird.
Hagedorn nimmt seine Leser mit hinein in eine launische Reise durch alle möglichen Argumente, die Christen und Nichtchristen gegen das Lesen der Bibel vorbringen. Seine fünf Kapitel plus Einleitung und finale Gedanken hat er mit ansprechenden Aufreißern versehen:
Hagedorn, Eckhard. Fette Beute. Warum die Bibel so dick ist. Basel: Brunnen-Fontis 2017. 274 S. 18,00 €. ISBN: 978-3-03848-128-7.
„Wenn die große Schere auseinanderbricht / Was einem passieren kann, der es mit der Bibel zu tun bekommt / Wozu es gut sein könnte, dass die Bibel so dick ist.“ Gerade das letztgenannte zweite Kapitel liefert überraschende Antworten: „Die Bibel ist so dick, damit Gott genügend Gelegenheiten hat, sich vorzustellen“ oder: „Die Bibel ist so dick, damit wir merken: Gott ist nichts Menschliches fremd“ oder: „Die Bibel ist so dick, damit unsere Gebete nicht so dünn bleiben“ und so geht es weiter. Ein weiteres Kapitel heißt: „Wie man es vermeiden kann, sich selbst ein Bein zu stellen.“
Der Autor hat jede Menge Ermutigungen gesammelt und Ausreden genial widerlegt. Er kann einem selbst das Auswendiglernen wieder nahebringen. Aber bei allem Sprachwitz erkennt man seinen geistlichen Tiefgang und seine Liebe zur Heiligen Schrift. Ein Buch das Bibellesern und Noch-nicht-Bibellesern sehr zu empfehlen ist, damit sie wieder Freude am Bibellesen bekommen oder endlich damit anfangen.