Der Physiker Albrecht Kellner zeigt in verständlicher und fundierter Weise, das (s die Erkenntnisse der modernen Physik die biblischen Aussagen heute weitgehend bestätigen. Nicht die Bibel hat sich dabei geändert, sondern die Physik. Diese Veränderungen beschreibt Kellner von Ptolemäus über Newton bis zu Einstein. Die Lösungen der von Einstein aufgestellten Feldgleichungen führten zwingend dazu, dass es einen Anfang gegeben haben muss, dass also Raum, Zeit, Materie und Energie erst vor endlicher Zeit entstanden. So weist die Entstehung des Weltalls nahezu zwingend auf einen Schöpfer hin. Zufall kann dabei logisch und physikalisch keine Rolle spielen. Die spezielle Relativitätstheorie enträtselt darüber hinaus auch das Geheimnis der Sternenentstehung und ihre ungeheure Energieentfaltung. Über Galaxien und dunkle Materie führt der Autor zur Erde und zum Menschen in seiner Substanz und Komplexität. Es geht ihm um Quantenphysik und die Feinabstimmung des Universums bis hin zur künstlichen Intelligenz und Robotik. Anhand Letzterer versucht Keller, das Evangelium zu erklären.
Der Autor findet über die moderne Physik immer wieder Hinweise auf biblische Aussagen, was in der klassischen Physik noch nicht so möglich war. Zum Evolutionismus äußert er sich ablehnend und schreibt, dass dieser Mechanismus aufgrund der Erkenntnisse der modernen Physik selbst im Bereich der unbelebten Materie nicht mehr alle Phänomene beschreiben kann. Dann ist seine Übertragbarkeit auf die Entwicklung der belebten Welt heutzutage erst recht fragwürdig. Es handelt sich bei dieser Weltanschauung genaugenommen um einen Glauben, der nicht weiter hinterfragt werden kann. Der Atheismus, sowie der auf ihm beruhende Evolutionismus, ist Glaube.
Kellner, Albrecht: Moderne Physik und christlicher Glaube. Wie die Bibel Wissenschaft bestätigt. Holzgerlingen: SCM 2022. 175 S. Hardcover: 17,99 €. ISBN: 978-3-7751-6152-7
Kellner zeigt auch die Grenzen der physikalischen Arbeit und überrascht mit einer Analogie zwischen intelligenten Robotern und dem Menschen. So macht er den Sündenfall des Menschen, das Böse und die gewaltige Rettungsaktion Gottes plausibel. Die Rettung ist auch persönlich erfahrbar, nicht durch ein mystisches Verzückungserlebnis oder eine Erleuchtung wie bei indischen Sadhus, sondern als eine recht nüchterne, aber dafür unumstößliche Wahrheitsempfindung. Es geht um die Erfahrung von Wahrheit, wie es der Autor umschreibt und auch selbst erfahren hat.
Der Autor kennt die Bibel und steht zu ihr, bleibt aber in Bezug auf das Schöpfungswerk in 6 Tagen als auch bei der Erschaffung von Tieren und Menschen recht vage. Hier erkennt er nur die „richtige“ zeitliche Abfolge. Ein lesenswertes Buch, das die Grundzüge der modernen Physik anschaulich und verständlich erklärt, ihre Zusammenhänge aufzeigt und immer wieder zur Bibel hinführt, zur Rettung des Menschen und zum Sinn des Lebens.