Die in Deutschland eher unbekannte, aus Kanada stammende Jaquelle Crowe hat trotz ihres jungen Alters (22 J.) nicht nur ein herausforderndes, sondern auch brandaktuelles Thema in ihrem Werk aufgegriffen: die Veränderungen eines jungen Gläubigen durch das Evangelium. So schreibt sie selbst, dass das vorliegende Buch für junge Christen gedacht ist, die „keine geistliche Babynahrung mehr zu sich nehmen wollen“, sondern „bereit für Fleisch“ sind und „ein gottesfürchtiges Leben führen“ wollen (S.6).
In acht themenspezifischen Kapiteln (Identität, Geschichte, Gemeinde, Sünde, Disziplin, Wachstum, Zeit und Beziehungen) zeigt die Autorin auf, wie das Evangelium hierbei Veränderungen bewirken kann und soll. Dabei ist es bewundernswert, wie sie die jeweiligen Themen präzise und herausfordernd beleuchtet. So stellt J. Crowe in Bezug auf unsere Identität als Gläubige fest: „Jesus hat keine halbherzigen Nachfolger“ (S.11.). Aufbauend darauf fordert sie den Leser auf, „Jesus in den Tod zu folgen, aber ebenso im gewöhnlichen, unspektakulären Alltagsleben“ (S.14). In Bezug auf die persönliche Ortsgemeinde bedeutet dies, die Braut Jesu zu lieben.
Crowe, Jaquelle: Das verändert alles. Wie das Evangelium die Jugendjahre verwandelt. Reichshof-Mittelagger: Voice of Hope 2021 184 S. Paperback: 14,90€. ISBN: 9783947978564
J. Crowe stellt zu Recht fest, dass es unmöglich ist, „Jesus zu lieben und die Gemeinde zu hassen“ (S.47). So appelliert die Autorin gerade an junge Christen, nicht als Zuschauer in der Gemeinde teilzunehmen, sondern ein tatsächlicher Teil der Gemeinde zu sein (S.50). Dabei stellt sie auch den besonderen „Segen“ von jungen Gläubigen für eine Ortsgemeinde heraus, da diese oftmals Begeisterung, Einsatz, Eifer, Freude und Lernbereitschaft mitbringen und die Zukunft der Gemeinde sind (S.53). Aber auch beim Thema Disziplin schafft es die Autorin, den Leser herauszufordern und sich verändern zu lassen. So beleuchtet sie die Aspekte des Betens, des Evangelisierens, des Studierens und Auswendiglernens von Bibelbüchern bzw. -abschnitten. Für J. Crowe ist geistliche Disziplin ein Ausdruck der Liebe zu Gott, um ihm zu gehorchen und im Glauben zu wachsen (S.94). Insgesamt muss festgestellt werden, dass alle acht Kapitel sehr dazu anregen und herausfordern, das eigene Leben wieder neu zu überprüfen und zu ordnen. Dies gelingt der Autorin auf eine sehr liebevolle und demütige Art und Weise. Auch wenn die eigentliche Zielgruppe vor allem junge Gläubige sind, so wird das vorliegende Werk sicherlich auch für reifere Christen sehr gewinnbringend sein. Sowohl der Aufbau des Buches (z.B. Reflexionsfragen am Ende eines jeden Kapitels) als auch der sprachliche Stil dienen dem Leser und bieten auch für „Lesemuffel“ eine machbare Hürde. Selbst die eine oder andere fragwürdige Aussage der Autorin (z.B. zum Ruhegebot am Sonntag (S.147) oder ihre These: „jeder wahre Christ wird stetig geistlich wachsen“ (S.119)) schmälern keineswegs den Gewinn des Buches für den Leser. Empfehlenswert!