LiteraturApologetik, Buchbesprechungen

Gute Gründe, der Bibel zu vertrauen

Der Autor, der bisher durch seine Bücher zum Glauben und Leben von Personen aus Kunst und Kultur bekannt ist, legt ein interessantes Buch zur Glaubwürdigkeit der Bibel vor. Er erklärt dabei die Grundlagen der sogenannten historisch-kritischen Methode, die seit ihren Anfängen vor 250 Jahren die Bibel hinterfragt und als fehler- und legendenhaft hinstellt. Das Buch ist in Teilen eine Argumentation. Aber lebendig und spannend zu lesen wird es vor allem durch viele Zitate, z.B. von Theologen, die irgendwann erkannten, dass die historisch-kritische Theologie ihrem Gegenstand, der Bibel, gar nicht angemessen ist. Erzählt wird zum Beispiel der Weg der Theologieprofessorin Eta Linnemann von einer Schülerin Bultmanns zur Verfechterin der Glaub­würdigkeit der Evangelien und des ganzen NT. Aber auch viele andere Stimmen kommen zu Wort, so auch Kardinal Ratzinger, der in seinem Jesus-Buch für die Zuverlässigkeit der Bibel argumentierte. Die Darlegung der Botschaft vom Sühneopfer von Jesus Christus ist begleitet von der Bekehrungsgeschichte des Schriftstellers Alfred Döblin, für den das Kreuz Christi entscheidend war.

Hilbert, Matthias: Gute Gründe, der Bibel zu vertrauen. Und warum die historisch-kritische Theologie nicht überzeugt. Hamburg 2025. 184 S. Paperback 12,00 €. ISBN 978-81926676-8

Der zweite Teil des Buches will die Glaubwürdigkeit der Bibel anhand ihres Inhaltes aufzeigen. Es geht erst darum, dass die Aussagen der Bibel über die Schöpfung realitätsgerecht sind. Hilbert nennt das „biblischer Realismus“. Dann zeigt er auf, dass ihre Aussagen über das Böse und die Sünde des Menschen der Wirklichkeit, in der wir leben, bestens entsprechen. Ausführlich beschäftigt er sich mit dem Volk und Staat Israel als Beispiel für realitätsgerechte Aussagen des Weges von Gottes erwähltem Volk durch die Weltgeschichte. Matthias Hilbert geht dabei auch auf die neueste Geschichte ein. Es lässt sich bei diesem Thema kaum ver­­meiden, dass er die Grenzen seines Themas hier und da über­­schreitet. Er bietet eine nachvollziehbare und verständliche Sicht auf die Auseinandersetzung mit den arabischen Palästinensern, aber bei aktuellen Ereignissen ist hier – wie meistens – vor dem Hintergrund der biblischen Aussagen auch eine andere Interpretation möglich. Da ist es gut, dass der Autor unterstreicht, dass er gute Gründe für die Glaubwürdigkeit der Bibel vorlegen will, es aber gilt: „Gott und die Wahrheit seines Wortes beweisen vermögen wir naturgemäß nicht“ (174).

Das Buch ist mit seinen vielen Infor­mationen wertvoll und ermuntert zum Vertrauen auf Gottes Wort, wie wir es in der Bibel lesen. Bei der Frage, ob das Buch auch für jüngere Leser geeignet ist, muss man das nicht nur eher verneinen, sondern stellt auch fest, dass die Zielgruppe insgesamt unscharf bleibt. Es ist wohl am ehesten geeignet, Christen, die dem Wort Gottes vertrauen, weitere Gründe zu liefern und ihnen zu zeigen, dass das entgegen anders lautenden Behauptungen durchaus vernünftig ist.