LiteraturBuchbesprechungen, Lebenshilfe

Leid – und wo bleibt Gott?

Die Gesamtauflage der Publikationen des früheren TV-Journalisten und Autors Peter Hahne liegt bei über 9 Millionen. Seine Bücher stehen oft wochenlang auf der SPIEGEL-Bestseller-Liste und schenken unzähligen Menschen Orientierung und Zuversicht. Es ist nur zu begrüßen, dass die CV mit dem vorliegenden Buch eine Neuauflage eines der wichtigsten Werke von Hahne auf den Markt bringt.

Die Frage nach dem Leid und wie man es mit einem allmächtigen und gütigen Gott vereinbaren kann, ist eine der ältesten und auch schwierigsten Menschheitsfragen. Nicht umsonst wird das Leid in der Welt als der „Fels des Atheismus“ bezeichnet. Hahne nähert sich diesem Thema behutsam und mit viel Fingerspitzengefühl. Er zeigt auf, dass es verfehlt ist, Gott für das Leid in der Welt verantwortlich zu machen, da das Leid oft vom Menschen ausgeht. Menschen betrügen, missbrauchen, töten, führen Kriege, zerstören die Umwelt, verursachen unter Alkohol- oder Drogeneinfluss Unfälle usw. Warum sollte Gott, der uns Menschen nicht als Roboter geschaffen hat, dafür verantwortlich sein? Gleiches gilt für die Hungersnöte in der Welt. Es gibt genug Nahrungsmittel für alle. Doch aufgrund von Krieg und Korruption werden nicht alle Menschen satt.

Aber warum handelt der Mensch böse und bringt so viel Leid über sich selbst und andere? Hahne antwortet: Die Menschheit hat sich von Gott abgewandt, sie hat rebelliert gegen ihren Schöpfer und sich von der Quelle des Lebens abgetrennt. Seitdem steckt das Böse in jedem von uns. Daher wird es keine leidfreie Welt geben können, bis Gott selbst eingreift, das Böse eliminiert und eine neue Schöpfung schafft, in der kein Platz mehr für Leid und Bosheit sein wird.

Hahne, Peter: Leid – und wo bleibt Gott? Dillenburg: Christliche Verlagsgesellschaft 2024. 157 S. Hardcover: 9,90 €. ISBN: 978-3-86353-947-4

Hahne zeigt aber auch auf, dass Gott in all unserem Leid „da ist und unsere Schmerzen und unser Leid mitleidet.“ (S. 70) Ja, in seinem Sohn Jesus hat Gott selbst das größte Leid getragen. Deshalb ist er auch der beste Tröster, an den wir uns in unseren Nöten wenden dürfen.

Das Buch ist keine systematische Abhandlung zum Thema Leid. Vielmehr nähert sich der Autor der Thematik von verschiedenen Seiten und lockert seine Ausführungen mit zahllosen Beispielen auf. Er möchte Mut machen, Gott im Leid zu vertrauen. Auch wenn wir die Wege Gottes oft nicht verstehen können, dürfen wir wissen, dass er keine Fehler macht.