LiteraturApologetik, Buchbesprechungen

Der vermessene Kosmos

Zehn Jahre nach Erscheinen der ersten Auflage erscheint nun die um 70 Seiten erweiterte Fassung. In der noch jungen Disziplin der Kosmologie hat sich inzwischen so viel getan, dass die aktualisierte Ausgabe notwendig wurde. Den Autoren geht es nach wie vor um eine kritische Standort­bestimmung aktueller Astronomie, Astro­physik und Kosmo­logie. Sie wollen einerseits den aktuellen Wissensstand vermitteln, andererseits aber auch Verständnis für die Randbedingungen wecken. Das ist ihnen hervorragend, sehr anschaulich (ca. 180 Abbildungen) und übersichtlich gelungen.

Die Autoren zeigen auf, dass naturwissenschaftliche Erklärungen an Grenzen stoßen und dass die Zeit einfacher Antworten auf Ursprungsfragen vorbei ist, denn etablierte Antworten sind inzwischen ins Wanken geraten. Das vorliegende Buch bilanziert den Status quo der Weltraumerkundung auf der Basis gesicherter Daten. Es liefert Einblick in naturwissenschaftliches Arbeiten, zeigt auch die Unsicherheiten der aktuellen Faktenlage auf und verweist auf die unbeweisbaren Basissätze und Voraussetzungen der verschiedenen Theorien und des Standard­modells der Kosmologie. Am Schluss wird aber kein neues Modell der Welten­entstehung entwickelt, sondern ein „Interpretationskorridor“ diskutiert.

Pailer, Norbert/ Krabbe, Alfred: Der vermessene Kosmos. Ursprungsfragen kritisch betrachtet. Holzgerlingen: SCM Hänssler 2016. Zweite erweiterte Auflage, 260 S. Hardcover: 19,95 €. ISBN: 978-3-7751-5757-5

Jedem Kapitelteil ist ein Kompakt-Kasten vorangestellt. Andere Kästen liefern nähere Erklärungen, wieder andere bestimmte Feststellungen und am Schluss des Kapitels wird alles noch einmal zusammenfassend auf den Punkt gebracht. Ab und zu finden sich „Creation Pointer“, kurze Zitate oder wichtige Hinweise auf eine Schöpfung, was schließlich im 6. Kapitel in „Spuren der Schöpfung“ mündet und auch den Genesisbericht aus kosmologischer Sicht zu begreifen sucht. Die Autoren verstehen diesen Bericht als „Prophetie nach hinten“, als Offenbarung Gottes, neben dem sie das „Buch der Natur“ als nachgeordnete Erkenntnisquelle verstehen. Dabei beschreiben sie die Problemzonen naturwissenschaftlicher Art genauso wie die exegetischer Art.

Das Buch ist ein Muss für jeden, der sich für Astronomie und Schöpfung interessiert. Die Autoren argumentieren sauber und unterscheiden Daten deutlich von ihrer Interpretation und zeigen Alternativen samt ihren Schwächen auf.