LiteraturBibelverständnis, Buchbesprechungen

Der geheimnisvolle Held der Bibel

Wie der Titel erkennen lässt, möchte der Autor den Leser mit sieben unerwarteten Hinweisen auf Jesus im Alten Testament überraschen. Die einzelnen Geheimnisse sind nicht zusammenhängend, aber die einzelnen Bibeltexte, denen die Kapitel zugrunde liegen, spielen sich nacheinander ab.

In jedem einzelnen Kapitel wird ein Geheimnis vorgestellt. Dabei erkennt man immer den roten Faden und fiebert teilweise auch mit, wie die Auflösung aussieht. So wird im ersten Kapitel von 1Mose 3, der Schlange und dem Nachwuchs gesprochen. Lange zeigt zum einen Erkenntnisse aus der Wissenschaft auf, zum anderen weist er aber auch auf Verwendungen des Bildes der Schlange im Alten Testament hin, die sich dann im Neuen Testament widerspiegeln. Dies wiederholt sich in den restlichen sechs Kapiteln.

Wer einen Vorgeschmack von einem solchen Geheimnis haben möchte, kann auf Langes Website (www.diebibelverstehen.de/das-geheimins-des-regenbogens) einen Artikel über den Regenbogen und seine Verwendung in der Bibel lesen – diese Erkenntnisse sind in das zweite Kapitel des Buches eingeflossen.

Lange, Benjamin: Der geheimnisvolle Held der Bibel. Sieben unerwartete Hinweise auf Jesus aus dem Alten Testament. Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg. 176 Seiten, gebunden: 12,90 €. ISBN: 978-3-86353-828-6

Bei allen Kapiteln merkt man, dass der Autor für die Bibel und ihre Welt brennt und dem Leser dieses Gefühl auch vermitteln will. Dazu scheut er sich auch nicht, kleinere Dinge zu erklären und den Leser auch zum Teil an die Hand zu nehmen. Es wirkt wie ein Streifzug durch das AT – das Einzige, was bei einem Streifzug zu kurz kommt, ist immer die Tiefe. Es geht immer wieder um das Hebräische und dessen Eigenarten in speziellen Versen. Nur werden die korrespondierenden hebräischen Wörter nie genannt oder gezeigt.

Gleichzeitig sind die Kapitel sehr einladend, selbst noch einmal die entsprechenden Stellen aufzuschlagen und nachzulesen bzw. auch miteinander zu vergleichen. Einzig das letzte Kapitel blieb ein wenig hinter meinen Erwartungen zurück. Es verblasst etwas im Glanz der anderen Kapitel, da weniger das AT verwendet wird, sondern mehr historische Fakten. Das eigentliche Ziel, das auf den ersten Seiten des Buches beschrieben wird, rückt so leider in den Hintergrund.

Jeder, der ein wenig über die Bibel staunen möchte und Jesus weiter im AT erkennen möchte, kann hier bedenkenlos zugreifen und selbst zum Entdecker werden.