LiteraturAufsatzband, Buchbesprechungen, Themen der Bibel

Kernthemen neutestamentlicher Theologie

In diesem Sammelband finden sich Beiträge von 18 internationalen Theo­logen zu Kernthemen neutestamentlicher Theologie. Dazu gehören grundlegende Themen wie „Der Kanon des Neuen Testaments“, „Der eine Bund hinter den Bünden: Die Treue Gottes als theologische Basis gesamtbiblischer Theologie“, Jesus als einzigartiger Gottessohn“ oder „Jesu Sterben als Sühnetod: Der Tod Jesu bei den Synoptikern, Johannes und Paulus“ und ein Kapitel über die Neue Paulusperspektive. Es werden aber auch sonst weniger beachtete Fragen, „Erhörte und nicht erhörte Gebete“ oder „Judenmission oder die Sendung Israels“, mit einem eigenen Kapitel bedacht.

Baum, Armin D. & van Houwelingen, Rob (Hrsg.): Kernthemen neutestamentlicher Theologie. Ein Studienbuch. (TVG Lehrbücher) Gießen: Brunnen Verlag 2022 400 S., gebunden, 30,00 € ISBN: 978-3-7655-9575-2

Die Kapitel sind dabei alle ähnlich aufgebaut. Der Ein­leitung folgen ein Forschungs­übe­rblick und eine Untersu­chung ausgewählter Kerntexte zum The­ma. Die Kapitel enden mit einem Ausblick auf die aktuelle Relevanz des jeweiligen Themas und einer kurzen Auswahlbibliographie. Als Ziel­gruppe des Buches werden Studenten, Pastoren und theologisch interessierte Laien genannt. Das ist realistisch, denn die Beiträge sind auch bei schwierigeren Themen durchaus zugänglich formuliert. Auch die klare Gliederung unterstützt die Verständlichkeit. Griechischkenntnisse sind von Vorteil, aber nicht Voraussetzung für das Verständnis. Theologisch sind die Autoren eher konservativ ausgerichtet und argumentieren aus der Überzeugung heraus, „dass die Evangelien historisches Ver­trauen verdienen“ und die Paulusbriefe „direkt oder indirekt auf den Apostel zurückgehen“. Das wird auch erkennbar, etwa wenn gegen das Konzept eines „Kanons im Kanon“ argumentiert, der Sühnetod verteidigt und an der Bedeutung der Auferstehung festgehalten wird. Es finden sich aber auch bedenkliche Aussagen, etwa wenn angenommen wird, dass die Sohn-Gottes-Terminologie im Johannesevangelium auf dynamisch-äquivalente „Ergänzungen“ des Apostels zurückzuführen ist. Ins­ge­samt bietet das Werk eine lesenswerte Ein­führung in eine große Bandbreite neutes­tamentlicher Problemfelder und verdient sich so einen Platz als wertvolles Nachschlagewerk.