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Gute Nachrichten für unseren Körper

Nach der deutschen Erst­ver­öffentlichung von „Ist Gott homophob?“ (siehe BuG 2/21, S. 81f.) hat der Verlag ein weiteres Buch des englischen Autors und Pastors in Kooperation mit dem Netzwerk Evangelium 21 herausgebracht. Allberry beschäftigt sich in drei Teilen (I: Erschaffene Körper, II: Gebrochene Körper, III: Erlöste Körper) mit dem biblischen Befund zu dem Leib.

Schon am Anfang fällt die Genauigkeit der Untersuchung auf, wenn der Autor die Menschwerdung Jesu als einen Akt begreift, in dem Jesus als Sohn Gottes tatsächlich zu einem menschlichen Körper werden musste (S. 15ff.) und diesen nicht nur anzog. In diesem Kapitel verdeutlicht er auch, wie wunderbar jeder menschliche Körper von Gott gemacht und dieser „an sich gut ist“ (S. 19).

Einer der wesentlichen Kerngedanken des Buches ist die identitätsstiftende Ein­heit von Leib, Seele und Geist. Nicht nur das Innenleben bestimmt demnach die Identität, sondern auch der Leib. So wie es der Autor ausdrückt: „Unser Körper kann nicht von dem getrennt werden, wer wir sind“ (S. 42). Er zeigt dann unter Hinweis auf Gen 1,27 auf, dass das Mann- und Frausein körperlich begründet ist, nicht psychologisch. Allberry folgert zutreffend, dass die Schrift die Binarität der Geschlechter niemals verwässert.

Etwas schwammig wirkt Kapitel 4 des Buches, wo der Autor insgesamt biblische Männlichkeit bzw. Weiblichkeit sehr allgemein als das definiert, „was auf natürliche Weise entsteht, wenn Männer und Frauen in Christus wachsen“ (S. 79).

Allberry, Sam: Gute Nachrichten für unseren Körper. Was sagt Gott über unseren Leib? Dillenburg: Christliche Verlagsgesellschaft 2022, 215 S., Paperback, 17,90 €. ISBN: 978-3-86353-790-6

Ansonsten fällt die gute Aus­ein­an­dersetzung mit dem biblischen Befund auf. So stellt Allberry treffend dar, dass sexuelle Sünde anders als andere Sünde ist, da sie den Körper als Ganzes mit jemand anderem vereint (S. 111). Er kommt zu der wichtigen Schlussfolgerung, dass die Antworten auf die Probleme in unserem Körper nicht in unserem Körper selbst zu finden seien. Am Beispiel Jesu sei zu erkennen, dass nie jemand eine größere Dysphorie (das Empfinden, im falschen Körper zu sein) gespürt habe, als er für uns zur Sünde gemacht wurde (2Kor 5,21; S. 137).

Für Christen ist auch der dritte Teil des Buches relevant, in dem der Autor die Bedeutung des Leibes für die Heiligung hervorhebt. Er spricht konkret Themen wie Körperpflege, Sport, Disziplin oder Essen an und leitet ab, welche Bedeutung sie für die Nachfolge haben.

Abgesehen von einzelnen Schluss­fol­ge­rungen, bei denen man auch anderer Meinung sein kann, ist das Buch sehr zu empfehlen, weil es eine ausgesprochen solide biblische Darstellung zur Leiblichkeit des Menschen liefert. Viele Christen werden nach dem Lesen des Buches neu über die Bedeutung ihres Leibes nachdenken und hoffentlich die richtigen Schlüsse ziehen.