LiteraturBiografien, Buchbesprechungen

Hiero­ny­mus und Franziskus von Assisi. Biografien

Der Verlag bezeichnet das Werk über Hieronymus als „die einzige moderne deutschsprachige Biografie des Kirchenvaters“. Der Autor, Professor für Alte Geschichte an der Universität des Saarlandes, legt tatsächlich eine gut lesbare wissenschaftliche Biografie über das Leben und Wirken des Hieronymus (etwa 348 bis 420 n.Chr.) vor. Hieronymus ist ja vor allem durch seine Bibelübersetzung ins Lateinische bekannt, die bis in die Zeit Luthers als die Standardübersetzung der katholischen Kirche galt.

Schlange-Schöningen, Heinrich: Hiero­ny­mus. Eine historische Biografie. Darm­stadt: WBG 2018. 320 S. Gebunden: 29,95 € ISBN: 978-3-8053-5149-2

Er war ein hochgelehrter Mann, der nach einem unsittlichen Studentenleben eine Bekehrung erlebte und später als radikaler Asket in der Wüste lebte, wo er Hebräisch lernte. Dann findet man ihn in Antiochia, Konstan­tinopel und Rom, in Jerusalem und schließlich in Bethlehem, wo er ein Kloster gründete, in dem er die letzten Jahre seines Lebens mit wissenschaftlichen Arbeiten verbrachte. Hieronymus hatte großen Einfluss auf die noch junge (katholische) Kirche.

In der gleichen Reihe erschien auch das historisch-kritische Werk des Kirchenhistorikers Leppin über den berühmten Sonderling Fran­ziskus von Assisi. Bei Leppin fühlt man sich stärker in einen Hörsaal versetzt, wo der Dozent alles Für und Wider von allen Seiten so kritisch beleuchtet, dass man nicht mehr viel vom Leben des Franziskus mitbekommt. Man muss sich schon gut in der Geschichte seiner Zeit auskennen, um einigermaßen den Überblick zu behalten. Franziskus ist allerdings auch viel schwerer zu greifen als Hieronymus und so von Legenden verdunkelt, dass man tatsächlich wenig sichere Aussagen machen kann.

Leppin, Volker: Franziskus von Assisi. Darmstadt: WBG 2018. 368 S. Gebunden: 29,95 € ISBN: 978-3-8062-3817-4

Beide Werke sind gut ausgestattet, mit Schutzumschlag und einigen Schwarz-Weiß-Bildern versehen und enthalten selbstverständlich Anmerkungen, Quellen­angaben und ein Register. Auffällig sind die gut formulierten Überschriften der Gliederung des jeweiligen Werkes.