„Evolution im Sinn einer gemeinsamen Abstammung kann wahr sein, aber Evolution im neodarwinistischen Sinn – als ungeleiteter ungeplanter Prozess zufälliger Variation und natürlicher Selektion – ist es nicht. Jedes Gedankengebäude, das die überwältigenden Hinweise für Design in der Biologie leugnet und wegzuerklären versucht, ist Ideologie und keine Wissenschaft.“ Diese Sätze des Wiener Kardinals Schönborn in der New York Times vom 7.7.2005 provozierten einen heftigen Aufschrei in Presse und Rundfunk und zwar in der ganzen Welt.
Dr. Reinhard Junker, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Studiengemeinschaft Wort und Wissen, setzt sich gründlich und sachlich mit allen Argumenten auseinander, die seitdem gegen einen Design-Ansatz in der Biologie vorgebracht werden. Das heißt, er widerlegt wissenschaftstheoretisch und wissenschaftlich die Argumente, die vorgebracht werden, wenn man davon spricht, dass die Lebewesen durch Planung und das zielorientierte Wirken eines Akteurs (Designers) entstanden und dass man Spuren des Designers durchaus mit wissenschaftlichen Mitteln erkennen kann.
Reinhard Junker. Spuren Gottes in der Schöpfung? Eine kritische Analyse von Design-Argumenten in der Biologie. Holzgerlingen: SCM Hänssler 2009. Studium Integrale. 171 S. Paperback: 12,95 €. ISBN 978-3-7751-5136-8
Solche Indizien sind z.B. die nichtreduzierbare Komplexität von organischen Systemen, bei denen kein Element entfernt werden darf, ohne dass es zu einem totalen Funktionsausfall kommt. Es ist nicht möglich, solch ein System durch ungerichtete evolutive Prozesse aufzubauen. Ein anderes Indiz sind z.B. die „Luxusstrukturen“ in der belebten Natur, die sehr viel komplizierter sind, als für die entsprechende Funktion notwendig ist. Das sind typische Merkmale von Planung und kann kaum durch Selektionsdrücke plausibel gemacht werden.
Der Verfasser analysiert und widerlegt die Kritik am Intelligent-Design-Ansatz sehr sorgfältig, zeigt Fehlschlüsse auf und entwickelt dabei diesen Ansatz in Bezug auf seine Verwendung in der Schöpfungslehre weiter. Schließlich bespricht er auch die biblisch-theologischen Aspekte dieses Ansatzes. Das Buch ist anspruchsvoll, aber es wird dem Leser Freude machen, der logisches Denken liebt und sich gründlich und kompetent über die Design-Argumente in der Schöpfungswissenschaft informieren will.