Der Autor, Professor für Wissenschaft und Religion an der Universität Oxford, setzt sich mit zwei Berühmtheiten dieser Universität auseinander, nämlich dem Literaturprofessor und Verteidiger des christlichen Glaubens C. S. Lewis und dem Evolutionsbiologen und Gotteszweifler Richard Dawkins. C. S. Lewis hatte sich vom Atheismus zum „eigentlichen Christentum“ bekehrt, R. Dawkins von einem nominellen Anglikanismus zu einem überzeugten Atheisten.
McGrath vergleicht die Gedanken beider zu den großen Fragen vom Sinn des Lebens, der Rolle der Wissenschaft und der Existenz Gottes. Er tut dies in einem fiktiven, von ihm moderierten Streitgespräch aus den Veröffentlichungen beider Autoren. Angesprochen wird das große Ganze (Warum Sinn wichtig ist), Glaube und Beweis, der Frage nach Gott und der menschlichen Natur (Wer sind wir?). Zum Schluss kommt er noch einmal auf die Sinnsuche zu sprechen.
McGrath, Alister. Richard Dawkins, C.S. Lewis und die großen Fragen des Lebens. Asslar: GerthMedien 2020 127 S. Hardcover: 12,00 € ISBN: 978-3-95734-671-1
Beide Autoren lässt er für sich sprechen und versucht, ihre Gedanken verständlich zu machen. Dabei zeigt er, wie wichtig Glaubensüberzeugungen sind, auch in der Wissenschaft. Für ihn persönlich „lieferte der Atheismus keine angemessene Erklärung für die Komplexität unserer Welt oder der menschlichen Erfahrung, das Christentum hingegen schon.“ Das war einer seiner Hauptgründe, zum Christentum hinüberzuwechseln (S. 75). Ein interessantes Argument des Verfassers: „Wenn Gott also, wie Dawkins behauptet, ‚ein blutrünstiger ethnischer Säuberer‘ ist, was sagt das dann über die Menschen aus, die diesen Gott erfunden haben? Dawkins scheint die Bedeutung dieser Frage nicht begriffen zu haben.“ (S. 81)
Die Argumente des Verfassers bleiben allerdings auf intellektuell-christlich-philosophischer Ebene. Biblische Antworten werden nicht gegeben. Trotzdem eine gute Auseinandersetzung zwischen Wissenschaft und Glauben auf intellektueller Ebene.