Mit diesem Buch hat der Verlag des EBTC ein wichtiges Buch zur Frage vorgelegt, anhand welcher Prinzipien die Bibel auszulegen ist. Dr. Roy Zuck wird dem deutschsprachigen Leser womöglich als Mitherausgeber der grünen Kommentarreihe („Das Alte Testament[/Das Neue Testament.] Erklärt und ausgelegt“) bekannt sein.
In zwölf Kapiteln widmet sich der Autor speziellen hermeneutischen Fragestellungen, wobei er nach Ansicht des Rezensenten einen deutlichen Schwerpunkt auf die grammatische/literarische Analyse legt. Der Autor wendet viele Seiten dafür auf, den Leser u.a. auf literarische Stilmittel, Typen, Symbole sowie den Umgang mit Gleichnissen und Allegorien uvm. aufmerksam zu machen. Das Buch ist deshalb auch für solche Bibelleser eine Fundgrube, die die biblischen Ursprachen nicht beherrschen und dennoch tiefer nach den Schätzen in Gottes Wort graben möchten. Im Vergleich zu anderen hermeneutischen Büchern fällt dieser Schwerpunkt positiv auf.
Roy B. Zuck. Grundlagen der Schriftauslegung. Eine praktische Anleitung zum Entdecken biblischer Wahrheiten. Berlin: EBTC Europäisches Bibel Trainings Centrum e.V. 2. Auflage 2017 420 S. Hardcover: 24,90 €. ISBN: 978-3-947196-00-5.
Darüber hinaus hat der Autor mit zwei Kapiteln über die Auslegung von Prophetie sowie über den Gebrauch des Alten Testaments im Neuen Testament dem Leser wichtige Impulse gegeben. Mit Freude hat der Rezensent wahrgenommen, dass Zuck an mehreren Stellen auch auf die geistlichen Voraussetzungen für die Bibelauslegung hinweist. So schreibt er an einer Stelle: Mehr als Wiedergeburt ist nötig. Um die Bibel angemessen auszulegen, sind auch Ehrfurcht und Interesse an Gott und an seinem Wort unerlässlich. Eine gleichgültige oder hochmütige Haltung gegenüber der Bibel trägt nicht dazu bei, Gottes Wahrheit zu verstehen. (…) Andere geistliche Voraussetzungen sind eine Haltung des Gebets und der Demut. (S. 26)
Auch wenn der Leser möglicherweise an der einen oder anderen Stelle zu einer anderen Überzeugung gelangt, wird er von diesem Werk deutlich profitieren. Für eine Neuauflage wäre wünschenswert, dass bei den zitierten Büchern mindestens auch die deutschsprachigen Übersetzungen genannt werden.