LiteraturBuchbesprechungen, Christliches Leben

Vater, Sohn und Heiliger Geist – Das Glaubensbekenntnis neu erklärt

Das evangelische Wochenmagazin ideaSpektrum hatte den Leiter des Amtes für missionarische Dienste der Evangelischen Kirche von Westfalen gewinnen können, das apostolische Glau­bens­bekenntnis für heutige Leser zu erklären. In 32 Folgen waren die Beiträge dort erschienen und sind nun für ein Buch in 33 Kapiteln aufgearbeitet worden. Es geht um das, was Christen glauben, und was in allen Evangelischen und Katholischen Kirchen in jedem Gottesdienst aufgesagt wird. Diehl erklärt, was die sehr komprimierten Formulierungen des Glaubensbekenntnisses beinhalten, wie sie biblisch begründet sind und was sie für den Christen bedeuten. Sein Ton ist leicht, fast plaudernd, wozu auch die sehr vielen Zwischenüberschriften beitragen (auf manchen Doppelseiten vier). Unter fast jedem Absatz findet sich ein Zitat, manchmal auch eine Frage an den Leser und zusätzliche Vorschläge zur Lektüre, als Randtext hin und wieder Bibelzitate, die dann direkt zum erklärenden Text gehören.

Der Verfasser erläutert alle Punkte verständlich und praktisch. Er beginnt mit dem, was Glauben eigentlich bedeutet, geht auf die Entstehung des Bekenntnisses ein und auch auf die schwierige Frage der Trinität. Dann handelt er wirklich alle Aussagen des Glaubensbekenntnisses ab und spart auch „heiße Eisen“ nicht aus.

Diehl, Klaus Jürgen. Vater, Sohn und Heiliger Geist. Das Glaubensbekenntnis neu erklärt. Gießen: Brunnen 2014. 253 S. Paperback: 14,99 €. ISBN 978-3-7655-2018-1.

Als störend empfand ich, dass die Zitate nicht als zustimmend oder ablehnend gekennzeichnet sind, z.B. das Bultmann-Zitat auf S. 132 oder das unsinnige von Arno Schmidt „Wenn ich tot bin, soll mir mal einer mit Auferstehung kommen: Ich hau ihm eine rein.“ (S. 146). Bei einem Glaubensbekenntnis sollte man eindeutig sein. Auch die Buchempfehlungen manch bibelkritischer Theologen, hätte man dem Leser besser erspart. Die vielen Zwischenüberschriften mögen für einen Zeitschriftenartikel passend sein, im Buch lenken sie eher ab.

In den wichtigsten Fragen sind die Erklärungen des Verfassers aber bibeltreu. Nur in manchen bleibt er etwas in der Schwebe (Evolution, Allversöhnung), bei anderen kommt die kirchliche Theologie durch (Sakrament) und bei einigen Auslegungen kann man durchaus anderer Meinung sein (Evangelium für die Toten).

Das Buch ist für Menschen geeignet, die das Glaubensbekenntnis in jedem Gottesdienst sprechen oder für solche, die es noch nicht richtig kennen und sich informieren wollen.