Strobel, Lee. Indizien für einen Schöpfer. Ein Journalist im Spannungsfeld von Evolution und Schöpfung. Asslar: Gerth 2005. 436 S. gebunden: 17,95 €. ISBN: 3-86591-12-2
Der Autor, ehemaliger Atheist, arbeitete nach seinem Studium als Gerichtsreporter. Erst nach der Bekehrung seiner Frau beschäftigte er sich intensiv mit dem Christentum, woraus ein Buch über Jesus und eins über den Glauben entstand. Später war er Pastor in der Willow Creek Community Church und dann in der Saddleback Community Church.
In elf verständlich geschriebenen Kapiteln konfrontiert Strobel führende Wissen- schaftler renommierter Universitäten mit kniffligen Fragen zum Themenkomplex: Entstehung des Universums, der Erde, des Lebens und des menschlichen Bewusstseins.
Er beschreibt zunächst wie er bei einer Aufgabe als Reporter auf das Problem stieß und wie er sich dann mit den Bildern der Evolution, die sich in unseren Köpfen festgesetzt haben, herumschlagen musste, z.B. vom Miller-Experiment, Haeckels Zeichnungen vom Embryonen usw. Strobel beschreibt, wie ihm durch ein Interview mit Dr. Jonathan Wells Zweifel an der Evolutionstheorie kamen, die von den meisten Wissenschaftlern als unbestreitbare Tatsache angesehen wird.
Im zweiten Interview mit Dr. Stephen C. Meyer, einem der führenden Vertreter der Intelligen-Design-Bewegung geht es um die Frage von Glauben und Wissen. Dann um den sogenannten Urknall mit Dr. William Lane Craig, wobei auch Fragen der Philosophie und Logik bewegt werden.
Strobel gesteht, er wäre „damals nicht sonderlich an den internen Debatten unter Christen interessiert, ob die Welt nun jung oder alt sei.“ (S.125) Das „Wann“ sei ihm längst nicht so wichtig gewesen wie das „Wie“. Das ist allerdings auch eine entscheidende Schwäche des Buches, dass die Frage nach dem Alter der Erde und damit wichtige theologische Fragen nach der Tatsächlichkeit des Sündenfalls usw. völlig ausgeblendet werden.
Trotzdem sind die Aussagen der einzelnen Kapitel hochinteressant, teilweise komplex und immer wissenschaftlich fundiert. Jeder kann die Gedankengänge und Zusammenhänge nachvollziehen, auch wenn er keine universitäre Ausbildung hat.
Nach jedem Kapitel wird deutschsprachige weiterführende Literatur aus verschiedenen Verlagen zum Thema vorgestellt, z.B. auch Arbeiten der Studiengemeinschaft Wort und Wissen.
Nach Meinung des Verfassers kann man das 436-seitige Buch auch für Gruppenarbeiten verwenden. Deshalb findet man im Anhang Fragen zur Vertiefung und für die Gruppenarbeit (vielleicht für die Studentenmission). Für ernsthaft an der Thematik Interessierte ist das Buch zu empfehlen.