Brandt, Michael. Vergessene Archäologie. Steinwerkzeuge fast so alt wie Dinosaurier. Holzgerlingen: Hänssler 2011. 472 S. Hardcover: 59,80 €. ISBN 978-3-7751-5349-2.
Das großformatige (24 x 30,5 cm) und sehr schön gestaltete Buch ist ein echtes Schwergewicht. Das betrifft nicht nur das tatsächliche Gewicht von stattlichen 2,5 kg, die große Zahl von Abbildungen, sondern gerade auch den Inhalt. Dem Verfasser ist es gelungen, mit wissenschaftlicher Gründlichkeit und doch gut verständlich, vergessene Steinwerkzeuge wieder ans Licht zu bringen und teilweise neu zu untersuchen. Diese von Menschen hergestellten Feuersteinwerkzeuge wurden in so alten Schichten gefunden, dass dies die anerkannte Menschheitsgeschichte auf den Kopf stellen müsste. Denn laut Evolutionstheorie kann und darf es nicht sein, dass Menschen schon kurz nach der Zeit der Dinosaurier, also im frühen Tertiär, gelebt hätten.
Der Verfasser schildert, wie diese Funde ans Tageslicht kamen, von anerkannten Wissenschaftlern untersucht und als echte Artefakte anerkannt wurden. Er zeigt aber auch, wie sie wieder in der Versenkung von Museen verschwanden, weil sie nicht in die anerkannte Theorie passten. Man versuchte, den Werkzeug-Charakter dieser Funde zu leugnen, indem man sie als natürlich entstanden klassifizierte, ohne jedoch schlüssige Beweise dafür liefern zu können. Bemerkenswert ist die Reaktion eines Wissenschaftlers, dem Steinwerkzeuge zur Prüfung vorgelegt wurden. Er erkannte sie als von Menschen hergestellte Steinwerkzeuge an. Als ihm jedoch die Fundschicht genannt wurde die ein hohes „Isotopenalter“ anzeigte, war die Antwort: Die Schicht müsse falsch bestimmt worden sein. Was nicht in die Theorie passt, wird verworfen.
Michael Brandt hat in seinem Werk sehr genau die Kriterien angegeben, woran man erkennen kann, ob ein Steinwerkzeug durch Menschenhand geschaffen wurde oder nicht. Doch Gegner der Werkzeugnatur setzen bei der Beurteilung tertiärer Feuersteine die bis heute gültigen Artefaktkriterien einfach außer Kraft.
Ein hervorragendes Buch, das ganz nebenbei hinter die Kulissen des Wissenschaftsbetriebes schauen lässt und nachweist, wie manche „bewiesene“ Erkenntnisse zustande kommen.