Beim Surfen im Internet kann man schon mal auf die Idee kommen, nachzusehen, ob man nicht selbst auch irgendwo genannt wird. Man startet eine Suchmaschine und „googelt“ seinen eigenen Namen. Das Ergebnis kann überraschend sein. Erwartete Einträge erscheinen nicht, dafür tauchen ganz unerwartete auf. Und weil im Internet alles im Fluss ist, kann sich das heutige Ergebnis von dem gestrigen deutlich unterscheiden.
Ich selbst fand mich schon völlig überraschend als einer von 20 Gewinnern eines Preisausschreibens und als Fanpost-Schreiber für eine Sängerin wieder. Oder war doch eine Person mit dem gleichen Vor- und Nachnamen gemeint? Und auch der Umstand, dass von heute auf morgen ein Eintrag verschwindet, ist mir schon begegnet.
Während man im Internet meist ohne persönliches Zutun verzeichnet sein kann, gibt es durchaus manche Möglichkeiten, den eigenen Namen aktiv bekannt zu machen. Einige Museen, Kunstsammlungen oder Stiftungen tragen den Namen großer Spender. Das Motto dieser Personen war oft ‚Tue Gutes und rede darüber‘. Nicht zu Unrecht spricht man davon, dass Menschen sich durch ihr Tun ‚verewigen‘ wollen. Und das ist auch gut nachvollziehbar, denn jemand, für den es kein ewiges Leben gibt, mag versucht sein, seiner Person mit aller Kraft auch über den Tod hinaus eine Bedeutung zu verschaffen.
Dass das Bestreben, sich einen Namen zu machen, nicht neu ist, wird uns schon deutlich, wenn wir die ersten Seiten der Bibel aufschlagen. Bereits in 1Mose 11,4 wollen Menschen eine Stadt und einen Turm bauen, um sich einen Namen zu machen. Ihr Tun hat keinen langen Bestand, denn Gott selbst verwirrt ihre Sprache, so dass sie in alle Länder zerstreut wurden. Gerade das, was sie durch ihr Schaffen vermeiden wollten, ist schlussendlich eingetreten! Auch heute erleben wir es gelegentlich mit, wie Gott dem Treiben eines Menschen, der seinen Namen über seinen Schöpfer erheben wollte, Einhalt gebietet (vgl. Jes 42,8).
Aber auch Christen stehen in der Gefahr, sich – vielleicht sogar durch die Arbeit im Reich Gottes – einen bekannten Namen schaffen zu wollen. Wie gut ist es, zu wissen, dass es nicht auf unsere Taten ankommt, sondern nur darauf, dass unsere Namen im Himmel bzw. im Lebensbuch des Lammes geschrieben sind (vgl. Lk 10,20 und Offb 20,15). Das geschieht allein durch Gnade und ist sogar wichtiger, als dass uns böse Geister untertan sind! Und im Gegensatz zu den irdischen Datenträgern der verschiedensten Art haben die Daten dort ewigen Bestand und werden auch immer lesbar sein!
Dass ein guter Name (oder Ruf) eine wichtige Sache ist, sagt uns Spr 22,1 deutlich. Uns sollte es aber in diesem Zusammenhang nicht um uns selbst gehen, sondern vielmehr um unseren Auftrag (vgl. 2Kor 6,3) und damit um Gott, dessen Botschafter wir in dieser Welt sind (2Kor 5,20). Vielleicht ergeht es uns aber auch manchmal wie Josua, der mit Gott haderte, weil er seiner Meinung nach nicht genug dafür tat, um seinen Namen unter den Menschen zu verherrlichen (vgl. Jos 7,9). Dann dürfen wir aber ganz getrost sein, dass Gott schon selbst für die Herrlichkeit seines Namens in der Welt sorgt (vgl. Mal 1,11.14). Unsere Aufgabe hingegen ist es, zu prüfen, ob wir nicht wie Josua selbst Schuld daran tragen, dass Gottes Name verunehrt wird (vgl. Jos 7,10-12). Wir sollen jedenfalls alles dafür tun, dass Gottes Name unter uns wieder geehrt wird (Ps 76,2)!