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Die Verunsicherung über die eigene Identität greift um sich, gerade in einer Zeit, die viele Vorschläge macht, wie man sich selbst und seine wahre Mitte finden könnte. Auch aus christlicher Sicht ist die Frage "Wer bin ich?" nicht falsch. Eine Antwort kann sie aber nicht finden, ohne das Verhältnis zwischen Gott und Mensch als zentral zu erkennen. Was wir sind, sind wir immer durch Beziehung, nie allein in uns selbst. Für Christen heißt das, dass sie ihre Identität von ihrem neuen Sein "in Christus" her deuten müssen.
von Dr. Sinclair B. Ferguson
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Es scheint inzwischen selbstverständlich klar zu sein, dass Frauen die besseren Menschen sind und Männer Gewalt, Missbrauch und Unterdrückung in die Welt gebracht haben und bringen. Besonders die „alten weißen Männer“, die noch vom Christentum geprägt wurden, gelten als Ursprung des Bösen. Der Einfluss der christlichen Werte auf Männer wird zunehmend kritisch gesehen. In den USA gibt es Gruppen, die am liebsten alle Männer aus der Welt schaffen würden. Darauf haben fleißige Christen mit klugen Argumenten geantwortet. Die Apologetin Nancy Pearcey zeigt in ihrem umfangreichen Buch, dass der gelebte Glaube tatsächlich gute Männer hervorbringt und legt dar, dass die toxische Männlichkeit andere Ursachen hat. Sie scheint allerdings für verweltlichte Christen besonders negativ zu sein.
von Thomas Jeising
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Wenn Menschen sich fragen, wer sie sind und was ihre persönliche Identität ausmacht, dann verbinden sie das heute meist mit ihren Wünschen. Identität und Begehren wird vielfach, ohne es genau zu begründen, eng miteinander verbunden. Es scheint so, dass das Wesen des Menschen von seinem Begehren bestimmt wird. Die Bibel hat aber ein ganz anderes Bild, weil sie das Begehren nicht als Maßstab ansieht, sondern zwischen gutem Begehren und falschen, zerstörerischen Begierden unterscheidet. Von den letzten soll aber kein Mensch bestimmt sein.
von Dr. Jeremy Pierre
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Die Sicht des Menschen auf sich selbst ist für die Verkündigung der christlichen Botschaft von großer Bedeutung. Die aktuellen Entwicklungen haben deswegen auch viele Christen verunsichert. Der Mensch scheint sich beinahe völlig unabhängig von den geschöpflichen Gegebenheiten selbst erfinden und bestimmen zu können. Am deutlichsten wird das sicher an den Diskussionen um die sexuelle Identität, die aus Vorlieben und Verhalten abgeleitet wird. Dem liegt jedoch ein tiefgehender ideologischer Entwurf zugrunde, der religiöse Züge hat. Die christliche Gemeinde ist dagegen nicht immun, weil auch Konzepte von Individualität und Freiheit davon verändert werden, die für den Glauben wichtig sind.
von Carl R. Trueman
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Die Diskussion um das Buch von Martin Grabe "Homosexualität und christlicher Glaube: ein Beziehungsdrama" zeigt, wie selbstverständlich es geworden ist, mit seiner eigenen Biografie und unbelegten Meinungen zu argumentieren. Dabei wird allerdings eine biblisch begründete Sexualethik grundsätzlich in Zweifel gezogen. Das aber ist nicht notwendig. Der Christ kann der Bibel treu und barmherzig in der Seelsorge mit sexuellen Nöten sein.
von Thomas Jeising