Staubsauger könnten gefährlich werden. Jedenfalls die der Zukunft. Davon ist in Veröffentlichungen zu lesen. Dabei geht es nicht um gefährlichen Stromschlag oder zunehmenden Elektrosmog im Haushalt, der Erwachsene oder vor allem Kinder gefährdet. Aus den Kinderschuhen sind die selbstfahrenden Sauger dann wahrscheinlich herausgewachsen und hinterlassen keine Spur der Verwüstung, sondern empfehlen sich als dienstbare Geister.
Geschätzt werden sie von ihren Eigentümern wegen der direkten Steuerung über Internet, per Smartphone oder Ähnlichem. Per Fernbedienung aktiviert man den Sauger einfach rechtzeitig. Trifft man etwa mit seinen Überraschungsgästen zuhause ein, ist der Boden blitzeblank. Ist doch phantastisch, oder? Was soll daran denn gefährlich sein?
Durch die Ausstattung der modernen Staubsauger mit Internettechnik seien sie prinzipiell zu Überwachungszwecken geeignet. Wer weiß denn schon so genau, mit welchen Möglichkeiten die Maschinen versehen sind und wozu die, von denen man weiß, im Endeffekt alles benutzt werden. Über das Internet können Informationen in beiderlei Richtungen ausgetauscht werden.
Über missbräuchliche Eingriffe lägen glaubhafte Berichte vor. Ist das nicht beunruhigend? Wer liebt den Eingriff in sein Privatleben? Wer schätzt den Überwachungsstaat? Nach jetzigem Stand wird man sich der Überwachung schwerlich entziehen können, da die technische Voraussetzung schon weltweit hierfür existiert.
Und nun? Entwerfen wir ein düsteres Weltuntergangsszenarium mit allem drum und dran? Und: Schlimmer könne es doch eigentlich gar nicht mehr kommen! Doch, doch es kann. Und es wird. Aber wir sollten doch bitte nicht so naiv sein, dass das Verkehrte sich nicht in immer neuen und übleren Spielarten hervortun kann. Gegenüber den eigenen Gesellen, aber vor allem gegenüber den Christen. Einheitsorientierte Kontrolle ist das plausible Ziel einer jeden Diktatur. Dazu sollte man sich vor Augen führen, Freiheit ist allen anders lautenden Behauptungen zum Trotz ein Geschenk Gottes.
Deswegen kann ich mich auf die Zukunft freuen, die Gott als neuen Lebensraum gestalten wird: „In diese Stadt wird nie etwas Unreines kommen.“ (Off 21,27a). Dort kann ich leben. Wirklich leben. Für immer. Das will ich.
Richard Bergmann