LiteraturBuchbesprechungen

Aufbruch in Gottes Zukunft – Die Endzeitrede Jesu und die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts

Siegfried Großmann ist Baptist und Pastor im Bund evangelisch-freikirchlicher Gemein­den und war für einige Jahre Präsi­dent dieses Bundes. Er will in Teil 1 seines Buches die Situation der heutigen Welt und ihrer zukünftigen Entwicklung darstellen, in Teil 2+3 legt er die Zukunftsrede des Herrn nach dem Matthäus-Evangelium aus und skizziert in Teil 4 einen zukunftsorientierten Lebensstil und schließt mit „Christliche Existenz im 21. Jahrhundert“. Großen Wert legt er dabei auf den Einfluss, den die Christen auf die Gesellschaft nehmen sollen.

In seiner Auslegung der Endzeitrede des Herrn geht es dem Autor nicht um die Abfolge der letzten Dinge, sondern er erkennt einen unserer Welt zugewandten Lebensstil darin, vor allem in den nachfolgenden Gleichnissen, die er als eschatologische Gleichnisse bezeichnet. Von daher bietet er keine gründliche Auslegung, sondern greift hauptsächlich die Dinge heraus, die ihm für sein Thema wichtig sind. Im vierten Teil nennt Großmann neun Bausteine auf dem Weg zu einem zukunftsorientierten Lebensstil, die er aus der Auslegung gewonnen haben will (z.B. selbstkritische Analyse, radikaler Aufbruch, Verantwortung tragen).

Großmann, Siegfried. Aufbruch in Gottes Zukunft. Die Endzeitrede Jesu und die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Gießen/Basel: Brunnen 2011. 167 S. Paperback: 14,99 EUR. ISBN 978-3-7655-1477-7

Der Autor schreibt in allem politisch korrekt. Seine Einschätzung entspricht dem, was man jeden Tag in der Zeitung liest, einschließlich der Ideologie des Klimawandels. Seine Hoffnung konzentriert sich sehr stark auf eine verbesserte Welt auf der Erde. „Was kann einer zukünftigen Gerechtigkeit auf der Erde dienen?“ Er plädiert für eine „Ökumenische Zukunft“, empfiehlt Beteiligung an Demonstrationen zu einem wichtigen oder ökologischen Thema oder einem ökumenischen Gottesdienst im Freien.

Für den Rezensenten war das Buch kaum herausfordernd und bot ihm nur wenige geistliche Impulse. Die Wiederkunft des Herrn wird von Großmann zwar mehrfach erwähnt, er glaubt wohl auch daran, rückt sie aber praktisch in weite Ferne.