ThemenNachfolge, Wort- und Themenstudien

Wie Gott führt

Wie kann ich den Willen Gottes erkennen und tun?

Wir leben heute in einer besonderen Zeit der Orientierungslosigkeit und Unsicherheit. Bei all den vielen Angeboten und Möglichkeiten1 gilt es, immer wieder die richtige Entscheidung2 zu treffen. So vieles hängt von unseren Entscheidungen ab. Und immer wieder leiden wir auch unter den Folgen falsch getroffener Entscheidungen. Spätestens dann stellt sich uns wieder einmal die Frage: Wie erkenne ich den Willen Gottes für mein Leben?

Manche fragen noch grundsätzlicher: Gibt es überhaupt so etwas wie einen individuellen oder persönlichen Willen Gottes? Hat Gott wirklich einen Plan für mein Leben?3 Und dürfen wir dabei von einem vollkommenen und einem zulassenden Willen Gottes4 sprechen?

Oder sind für ein Kind Gottes – wie andere ausführen5 – alle Dinge, die die Bibel nicht verbietet, erlaubt und innerhalb des Willens Gottes? Kann ein Christ z. B. heiraten, wen er will – mit der einzigen Ausnahme, dass sein Ehepartner gläubig sein muss (1Kor 7,39; 2Kor 6,14)? Oder entspricht es Gottes liebendem Plan für seine Kinder, dass sich die beiden „Richtigen“ kennen und lieben lernen und so Gottes vollkommenen Willen erfahren? Wie verhält sich überhaupt Gottes Vorsehung zum freien Willen des Menschen?

Zu diesen wichtigen Fragen wollen wir uns nun einige Gedanken machen.

1. Gott hat einen Plan für Dein Leben!

Ich finde in der Bibel nicht nur eine allgemeine6 Vorsehung, sondern auch eine spezielle Providenz7 und Fürsorge Gottes für seine Geschöpfe. Gott überlässt seine Schöpfung nicht sich selber. Er ist nicht zu groß, um sich um Details zu kümmern, sondern überall gegenwärtig:

„Das wäre eine sehr arme, oberflächliche und unbiblische Gottesvorstellung zu sagen, dass er sich weder mit den Einzelheiten des Lebens befasst, noch auf Gebet antwortet oder aus Nöten befreit oder wundersam zugunsten des Menschen eingreift.“8

Die Bibel lehrt uns, dass Gott uns schon im Mutterleib bildete (Hiob 10,8-12; Ps 139,13-16; Jer 1,5). Er führt uns in unseren Lebensumständen (Hiob 5,18; Spr 3,5-6; Apg 18,21; Jak 4,13-15) und stillt unsere Bedürfnisse (3Mose 26,4-5; Hiob 36,31; Mt 5,45; Apg 14,16-17). Zu seiner Zeit wird er uns zu sich in die Ewigkeit holen (1Sam 2,6.25; Hiob 14,5; 2Petr 1,13-14). Christen dürfen davon überzeugt sein, dass ihr himmlischer Vater sich um seine Kinder kümmert und für sie sorgt (Mt 6,25-32; 10,29-30). Nichts geschieht aus Zufall und ohne den Willen unseres Vaters im Himmel. Und so ist ja auch jede Gebetserhörung ein Beweis dafür, dass sich Gott um die Alltagsgeschäfte seiner Kinder kümmert. Was uns als „freie Entscheidung“ vorkommt, ist Gott schon längst bekannt. Und die Vorsehung Gottes kann auch unseren Willen bestimmen (Phil 2,139 ). Der Gott, der mit Israel (Ex 13,21f.; Ps 78,52ff.), seinem Sohn Jesus (Joh 4,34; 5,30; 6,38-39) und mit Paulus einen bestimmten Plan hatte, hat auch einen Plan für jedes einzelne seiner Kinder.10

Es gibt nicht nur einen souveränen und einen moralischen Willen Gottes, sondern auch einen individuellen Willen, den es zu suchen und zu tun gilt

Es gibt also nicht nur einen souveränen und einen moralischen Willen Gottes, sondern auch einen individuellen Willen, den es zu suchen und zu tun gilt: „… versteht, was der Wille des Herrn ist!“ (Eph 5,17)11

Einige Bibelverse sollen im Folgenden diese persönliche Führung Gottes im Leben seiner Kinder veranschaulichen:12

  • Ps 23,1-3: Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser. Er stillt mein Verlangen; er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.
  • Ps 32,8: „Ich unterweise dich und zeige dir den Weg, den du gehen sollst. Ich will dir raten; über dir wacht mein Auge.“13
  • Ps 48,15: „Das ist Gott, unser Gott für immer und ewig. Er wird uns führen in Ewigkeit.“
  • Ps 73,24: Du leitest mich nach deinem Ratschluss und nimmst mich am Ende auf in Herrlichkeit.
  • Spr 3,5-6: Mit ganzem Herzen vertrau auf den Herrn, bau nicht auf eigene Klugheit; such ihn zu erkennen auf all deinen Wegen, dann ebnet er selbst deine Pfade.14
  • Spr 16,9: Des Menschen Herz plant seinen Weg, doch der Herr lenkt seinen Schritt (vgl. Spr 20,2; Jer 10,23).
  • Jes 58,11: Der Herr wird dich immer führen, auch im dürren Land macht er dich satt und stärkt deine Glieder. Du gleichst einem bewässerten Garten, einer Quelle, deren Wasser niemals versiegt.
  • Joh 10,3-4 … er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme (vgl. V. 16).
  • Jak 4,15: Ihr solltet lieber sagen: Wenn der Herr will, werden wir noch leben und dies oder jenes tun.

Wenn es also einen persönlichen Willen Gottes für mein Leben gibt, dann ist es enorm wichtig, ihn zu erkennen

Wenn es also einen persönlichen Willen Gottes für mein Leben gibt, dann ist es enorm wichtig, ihn zu erkennen. Doch das ist der eigentliche Knackpunkt:

2. Wie erkenne ich den Willen Gottes für mein Leben?

Kurz zusammengefasst kann man sagen: Gott führt uns durch sein Wort und durch seinen Geist.

2.1 Gott führt uns durch sein Wort (Ps 119,105; 2.Tim 3,16f.; Hebr 5,14)

Das Wort Gottes enthält den allgemeinen oder moralischen Willen Gottes. Es ist der Eckstein der Führung Gottes. Es geht darum, die Bibel gründlich und in ihrer Gesamtbotschaft kennen zu lernen.15 Denn „der Wille Gottes in der Bibel und der Wille Gottes heute ist der gleiche“.16 Paulus schreibt in Römer 2,17-18:

„Wenn du dich aber einen Juden nennst und dich auf das Gesetz stützt und dich Gottes rühmst und den Willen kennst und prüfst, worauf es ankommt, weil du aus dem Gesetz unterrichtet bist …“

Wer Gottes Wort kennt, kann prüfen, was als Bestes zu tun ist

Das gilt auch für uns: Wer Gottes Wort kennt, kann prüfen, was als Bestes zu tun ist. Erst dann, wenn ich mir Gottes Sicht der Dinge aneigne und bereit bin, seinen Willen zu tun, enthüllt mir Gott immer mehr von seinem wunderbaren Plan für mein Leben. Denn nur den Lastwagen kann man gut steuern, der schon in Bewegung ist! Ist das nicht unser größtes Problem, dass wir den schon erkannten Willen Gottes oft nicht tun wollen? Die Bibel spricht hier eine deutliche Sprache. Sie sagt uns, was Gott von uns möchte: Es ist Gottes Wille, dass wir gerettet (2Petr 3,9; 1Tim 2,4), vom Geist erfüllt (Eph 5,17-18) und geheiligt werden (1Thess 4,3-7) usw.17 Gottes Wille steht nie im Widerspruch zur Bibel:18

Gott will und nicht Beleg:
Reinheit Unsittlichkeit 1Thess 4,4.5
Redlichkeit Betrug 1Thess 4,6
Liebe Gleichgültigkeit 1Thess 4,9.10
Arbeit Faulheit 1Thess 4,11
Achtung Anmaßung 1Thess 5,12.13
Geduld Ungeduld 1Thess 5,14
Dankbarkeit Verachtung 1Thess 5,18
Demut Hochmut Phil 2,3–5

Beginnen wir doch damit, das zu tun, was wir durch die Heilige Schrift als Willen Gottes erkannt haben. Auf sehr viele unserer Fragen gibt uns die Bibel eine Antwort. Durch das vom Wort Gottes geprägte Gewissen werden wir außerdem immer besser merken, welche unserer Entscheidungen mit dem Geist Christi und seinem Wesen am besten übereinstimmen. Auch die Frage: Was würde Jesus tun (WWJD)? hat hier ihre Berechtigung.

Es geht also darum, Gottes geoffenbarte Prinzipien durch einen gesunden und vom Geist Gottes erneuerten Menschenverstand auf aktuelle Situationen anzuwenden, um so biblisch motivierte Entscheidungen zu treffen.

Angenommen, Sie möchten ein Auto kaufen. Sie fragen sich: Entspricht es Gottes Willen, wenn ich einen neuen Porsche kaufe? Zwei Fragen möchte ich Ihnen da zu bedenken geben: 1. Warum wollen Sie einen Porsche kaufen? Und 2.: Wie wollen Sie den Autokauf finanzieren?

Viele Sportwagenbesitzer wollen auffallen (Angabe, Stolz) und/oder mit übersetzter Geschwindigkeit die Straßen unsicher machen (Gefährdung des Lebens, Übertretung der Straßenverkehrsordnung, Umweltverschmutzung etc.). Vielleicht können Sie nach dieser teuren Anschaffung in der Gemeinde nicht mehr so viel opfern (Egoismus, schlechter Umgang mit Gottes Gaben). Also gibt Ihnen die Bibel indirekt eine klare Antwort auf Ihre Frage. Und wer mit seinem Sportwagen nicht angeben oder die Straße unsicher machen möchte und dabei auch das Reich Gottes nicht vernachlässigt, der könnte doch mit gutem Gewissen einen Porsche kaufen, oder?

Belegstelle Prinzip Frage Ja Nein
1Joh 2,6 Nachfolge Christi Kann ich dadurch Jesus nicht mehr nacheifern?
Röm 12,2 Gleichförmigkeit Stelle ich mich so der Welt gleich?
Röm 14,23 Zweifel Habe ich Zweifel, ob es richtig ist?
Hebr 12.1 Belastung Werde ich dadurch geistlich gebremst?
1Kor 6,12 Sklaverei Hat es mich gefangen genommen? Ist es ein Idol?
1Kor 10,31 alles zur Ehre Gottes Nehme ich Gott dabei die Ehre?
Röm 14,13.20–21 Vorbild Bringt es einen Bruder zum Stolpern?
1Kor 10,23 Zweckmäßigkeit Ist es unproduktiv oder geistlich unzweckmäßig?
1Petr 1,14–16 Heiligkeit Bin ich so unfähig, in Gottes Heiligkeit zu leben?
2Tim 2,22 Lust Werden ich oder andere zur Lust gereizt?
1Kor 6,19–20 Gesundheit Schadet es meinem Körper?
Spr 16,5 Stolz Sind meine Pläne von Stolz und Ichsucht motiviert?
Mt 6,33 Prioritäten Bekomme ich so verschobene Prioritäten?
Röm 14,16 Zeugnis Bekommt mein christliches Zeugnis so einen Schaden?
Phil 4,8 Gedankenleben Führt es zu unreinen oder bösen Gedanken?
Ps 101,3 Phantasie Beinhaltet es unreine oder schlechte Bilder?

Andere biblische Prinzipien sind in obiger Tabelle angegeben.19

Wenn Sie eine Frage mit Ja beantworten müssen, erkennen Sie dadurch, dass diese Sache im Widerspruch zu Gottes Plan für Ihr Leben steht. Und: Gott zu gehorchen macht frei und froh!

Zum Schluss wollen wir uns noch kurz mit einer wichtigen Frage beschäftigen: Spricht Gott heute noch zu uns, um uns durch den Heiligen Geist persönlich zu führen?

2.2 Gott führt uns durch seinen Geist (Röm 8,14)

Manche Bibellehrer meiden ein solch subjektives und gefährliches Terrain. Für sie hat Gott ausschließlich durch die Bibel zu uns Menschen gesprochen.20 Die Gefahren sind offensichtlich: Zu oft schon meinten Christen, innere Eindrücke, Gedanken oder Bilder vom Heiligen Geist bekommen zu haben, und landeten so in der Mystik oder in einer irrationalen Überspiritualisierung.21 Erich Schick warnte diesbezüglich eindringlich: „Der somnambule (schlafwandlerische) Mensch droht auch im Gebiet des Heiligen die Herrschaft anzutreten und die Geistesleitung mit der okkulten Führung zu vertauschen“.22 Die Heilige Schrift und die Korrektur reifer und weiser Mitchristen (1.Kor 14,29) können uns vor solchen Irrwegen bewahren, ebenso ein nüchterner, gesunder Menschenverstand und große Vorsicht und Bescheidenheit. Oft können wir erst im Nachhinein feststellen, dass uns der Heilige Geist führte. Und vieles von Gottes Vorsehung und Ratschluss werden wir erst im Himmel verstehen und begreifen können (Jes 55,8-9; Röm 11,33-36).

Wenn ich von Gottes Führung in der Apostelgeschichte ausgehe, dann finde ich eine Mischung aus menschlich-taktischen Überlegungen, übernatürlicher Offenbarung und Beratung mit anderen Christen. Da sprach zum Beispiel der Heilige Geist: „Sondert mir aus Barnabas und Saulus …!“ (Apg 13,2). Wie er seinen Willen kundtat, wird jedoch nicht beschrieben. Beim Apostelkonzil finden wir die erstaunliche Formulierung: „Es gefällt dem Heiligen Geist und uns …“ (Apg 15,28). Paulus ging ja auf seinen Missionsreisen sehr strategisch vor. Er war aktiv und tat das Nächstliegende. Mehrmals machte ihm jedoch der Geist einen Strich durch seine Pläne und verhinderte eine Weiterreise (Apg 16,6-7). Durch ein Traumgesicht zeigte ihm Gott, dass er nun in Griechenland weiter arbeiten solle (V. 9-10).

Interessant ist dabei, dass Paulus die Vision offensichtlich in seinem Mitarbeiterteam besprochen hat, denn alle haben zusammen „geschlossen“ (symbibazontes), dass sie nach Europa übersetzen sollen.23

Ich bin davon überzeugt, dass uns Gott auch heute noch in speziellen Fällen seinen Willen auf eine außerordentliche Art und Weise kundtun möchte. Die Kirchen- und Missionsgeschichte ist voll solcher Beispiele.24

Vor einigen Jahren hatte ich den inneren Eindruck, ich müsste sofort eine Frau im St. Galler Kantonsspital besuchen, obwohl ich nur etwa zwei Stunden Zeit bis zum nächsten Termin hatte. Als ich bei der Schwester ankam, war gerade eine Arztvisite. Ich war sicher, dass ich trotzdem das Krankenzimmer nicht verlassen durfte und ermutigte die Patientin durch eine Textlesung und im Gebet. Nachdem ich wieder zuhause war, erfuhr ich, dass sie noch am selben Nachmittag einen neuerlichen Herzinfarkt nicht überlebt hatte.

Der allwissende Gott hatte mich in letzter Minute zu ihr geführt.

Ich glaube, dass es einen Mittelweg zwischen persönlichen Offenbarungen einerseits und Entscheidungen ausschließlich auf der Grundlage von Wissen und Hausverstand andererseits gibt

Zum Schluss ein erstaunliches Zitat von Daniel B. Wallace (Professor am Dallas Theological Seminary)25:

„Wir brauchen immer noch die Führung des Heiligen Geistes, um den Willen Gottes zu erkennen. Der Rationalismus in unseren Kreisen führt dazu, dass wir Entscheidungen ausschließlich auf der Wissensbasis treffen. Gebet spielt dabei keine Rolle. Der Heilige Geist spielt dabei keine Rolle. Ich glaube, dass es einen Mittelweg zwischen persönlichen Offenbarungen einerseits und Entscheidungen ausschließlich auf der Grundlage von Wissen und Hausverstand andererseits gibt … Ich empfange vielleicht keine Visionen, aber ich glaube sehr wohl, dass mich der Heilige Geist oft durch Impulse leitet, die sich nicht in Worte fassen lassen …“26

Einverstanden – aufgrund der Behauptung, vom Heiligen Geist inspiriert und geleitet zu sein, wurden Unzählige von der Schrift weg in den Irrtum geführt.27 Sind wir angesichts dieses häufigen Missbrauchs jedoch berechtigt, das Kind mit dem Bade auszuschütten? Das Vorhandensein des Missbrauchs schließt doch den wahren Gebrauch nicht aus (abusus not tolit usum!). „Es ist berechtigt, von der Führung des Heiligen Geistes in den Angelegenheiten des christlichen Lebens zu sprechen.“28

Gott kann auch heute noch zu uns sprechen (Joh 10,3-4.16; Apg 8, 29), uns an Bibelverse erinnern (Joh 14,26) und uns Anliegen aufs Herz legen (Lk 2,27).29

Wir brauchen den Heiligen Geist unbedingt, um Gottes Willen zu erkennen: Er muss unsere Herzensaugen erleuchten (Eph 1,18), damit wir den in der Bibel aufgeschriebenen Willen Gottes verstehen und auf unsere Lebenssituationen wirksam anwenden lernen. Der Heilige Geist will uns aber auch die Bereitschaft und die Kraft verleihen, die nötig sind, um den Willen Gottes auch wirklich zu tun.30

Gott hat einen guten Plan für unser Leben. Und er führt uns durch sein Wort und durch seinen Geist.31

3. Hilfe, ich muss mich entscheiden! Führung – eine biblische Alternative zu Friesens alternativer Sicht

Im Folgenden finden Sie eine Stellungnahme zu dem Buch: Garry Friesen mit J. Robin Maxson: Hilfe – ich muss mich entscheiden / Führung – eine biblische Alternative zur traditionellen Sicht. 377 S. Pb. 14,95 EUR. ISBN: 3-935-707-09-6. Hammerbrücke: Jota Publikationen 2001.32

Die Reaktionen auf diese Veröffentlichung sind kontrovers: „Endlich liegt dieser Klassiker aus Nordamerika nun auch in deutscher Sprache vor“,33 schreiben die einen. Andere Theologen weisen auf den Umstand hin, dass das Buch schon nach seiner Erscheinung in den USA (1980) bei uns für so viel Unruhe sorgte, dass Brockhaus schließlich darauf verzichtete, es auf Deutsch herauszugeben.34

Das für mich Neue an diesem Buch war: Die Autoren leugnen, dass es eine persönliche Führung im Leben eines Gläubigen gibt. Sie finden in der Bibel keinen individuellen, sondern nur den souveränen und moralischen Willen Gottes.35 Der Wille Gottes sei ausschließlich in der Bibel zu finden, nicht in subjektiven Führungen. Und bei nicht-ethischen Entscheidungen sei der Christ frei, weise und zweckmäßig selber zu entscheiden:36 „Entscheiden zwei Alternativen gleichermaßen zweckdienlich, dann darf die persönliche Vorliebe den Ausschlag geben.“37

Sehr vieles in Friesen/Maxsons Buch ist enorm hilfreich und stellt eine notwendige Korrektur zum mystischen Führungsverständnis unserer Tage dar

Um es vorweg zu nehmen – sehr vieles in Friesen/Maxsons Buch ist enorm hilfreich und stellt eine notwendige Korrektur zum mystischen Führungsverständnis unserer Tage dar. Ich bin überzeugt, dass Thomas Schirrmacher mit seiner Empfehlung Recht hat:

„Dieses Buch ist schon vielen Christen eine große Hilfe geworden, ihr Leben in Verantwortung vor Gott und im Vertrauen auf das Wort Gottes weise und nüchtern zu leben.“38

Doch stellt das Buch wirklich eine „biblische Alternative zur traditionellen Sicht“ von Führung dar, wie es der deutsche Untertitel aussagt? Darf ich auf einige Schwachstellen des Buches hinweisen, ohne seinen Wert grundsätzlich in Frage zu stellen?

3.1 Die Autoren entstellen die traditionelle Auffassung über Führung

Zunächst machen die Autoren zu wenig deutlich, was sie unter der „traditionellen Auffassung“ genau verstehen. Das auf Friesen/Maxson fußende Buch von Luise Ellenberger, Führung ist anders: Wenn Menschen nach dem Willen Gottes fragen (192 S. Pb. 19,95 EUR. Nürnberg: VTR 2001. ISBN: 3-933372-30-5), bringt bei seiner Darstellung der „traditionellen Sicht“ Zitate nicht nur von Pietisten wie Otto Riecker und Klaus Bockmühl, sondern ebenfalls von Charismatikern wie Kenneth Hagin, Lorren Cunningham und John Wimber. Suggeriert wird so: Die „traditionelle Sicht“ (was immer damit auch gemeint sein mag) ist mystisch, irreführend und gefährlich – als hätten viele pietistische Buchautoren nicht auch auf die Gefahren eines übergeistlichen, zu einseitigen und die Verantwortung des Christen negierenden Führungsverständnisses hingewiesen!39 Ich habe außerdem mehrere Bücher mit der Etikette „traditionelle Auffassung von Führung“ durchgearbeitet, um nachzuprüfen, ob sie wirklich das lehren, was Friesen/Maxson unter „traditioneller Sicht“ des individuellen Willens Gottes wiedergegeben haben. Auf folgende Widersprüche bin ich dabei gestoßen:

  • Der individuelle Wille Gottes ist weder ein detaillierter Plan für alle Lebensentscheidungen, noch kann und muss er immer erkannt werden.40
  • Der individuelle Wille Gottes wird nicht jeweils neu offenbart mittels innerer Eindrücke und äußerer Zeichen.41 Gott offenbart ihn auch nicht standardmäßig oder gar ausschließlich durch innere Eindrücke und äußere Zeichen.42
  • Der individuelle Wille Gottes wird auch nicht dadurch erkannt, dass man an verschiedene Orte fährt und wartet, bis sich ein gewisser „innerer Frieden“ einstellt.43
  • Die Frage „Wie kann ich hundertprozentige Gewissheit über Gottes individuellen Willen in einer bestimmten Entscheidung erlangen?“ entstellt ebenfalls die traditionelle Sicht vom individuellen Willen Gottes. Wer lehrt schon, dass es absolute Gewissheit gibt, z. B., wenn alle Hauptwegweiser (Bibel, Hl. Geist und Umstände) zusammenfallen?44
  • Auch die Bewertung „Der traditionelle Ansatz begünstigt unreife Entscheidungen“45 stellt eine etwas pauschalisierende Aussage dar. Er kann, aber er muss nicht! In der Tat werden von Nachfolgern Jesu viel zu oft unreife Entscheidungen getroffen! Doch jeder Führungsansatz beinhaltet Gefahren. Ich würde auch nicht empfehlen, wie Gideon einen Vlies auszulegen, denn Gideon wusste den Willen Gottes bereits und forderte lediglich aus Unglauben Zeichen (Richter 6).
  • Der traditionelle Ansatz enthalte Subjektivität und Ungewissheit. Es fehle eine objektive Erkenntnisquelle.46 Das subjektive Element ist tatsächlich stark, aber nicht ohne objektive Erkenntnisquelle.
  • Denn auch die traditionelle Auffassung sieht in der Heiligen Schrift den Eckstein der Führung Gottes.47 Jedes Leben mit Gott und auch Friesens „Weg der Weisheit“ beinhaltet viele persönliche, also subjektive Elemente!

Jedes Leben mit Gott und auch Friesens „Weg der Weisheit“ beinhaltet viele persönliche, also subjektive Elemente

Nachdem Friesen/Maxson eine entstellte traditionelle Sicht von Führung abgelehnt und durch ihren alternativen „Weg der Weisheit“ ersetzt hatten, wollen sie dann in Kap. 15 nur noch „eine gute Sache verbessern“: Der traditionelle Ansatz sei im Grunde ein guter Ansatz.48 Die von den Autoren zu Beginn noch als unbiblisch eingestuften „Mittel der Führung Gottes“ werden nun doch noch als Weisheitszeichen, als „Weg zum individuellen ethischen Willen Gottes … und zur Weisheit“49, eingeführt. Wenn es – nach der Auffassung der Autoren – dann doch so viele Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten gibt50 – wozu soll das Buch dann eine „biblische Alternative zur traditionellen Sicht“ darstellen? Das Buch wäre sehr viel hilfreicher, wenn es nicht grundsätzlich den individuellen Willen Gottes geleugnet und einen Gegensatz zum „traditionellen“ Führungsverständnis konstruiert hätte. Würde nicht eine Kombination aus beiden Sichten der Wahrheit am nächsten kommen?

3.2 Die systematische Theologie der Autoren auf dem Prüfstand

3.2.1 Einseitiger Arminianismus: Wo bleibt die spezielle Vorsehung Gottes?

Garry Friesen gilt in den USA51 als Vertreter des Arminianismus.52 Mit der Betonung des freien Willens will sein Buch zu einem verantwortlichen und realistischen Verständnis von Führung beitragen. In einer Zeit, in der viele die Verantwortung für ihr Leben einfach an Gott und andere delegieren, darf man für diesen nüchternen Ansatz sehr dankbar sein. Trotzdem geht Friesen in seinem Buch zu weit: Er übersieht, dass ein Gott, der alles bis ins Einzelne lenkt, der ein Gott der Liebe und ein Hirte der Seinen (jedes einzelnen Schafes!) ist, nicht nur ein Interesse, sondern auch ganz bestimmte Vorstellungen für jeden hat.53 Wie schon unter Punkt 1 ausgeführt, lehrt die Bibel eine spezielle Vorsehung und Fürsorge Gottes (Providentia Dei specialis oder specialissima). Das hat Friesen zu wenig bedacht. Da Gott allwissend und souverän ist, kennt er auch unsere sog. „freien Entscheidungen“ und baut sie mit ein in seinen vollkommenen Plan für unser Leben. Es ist klüger, uns vertrauensvoll von seiner individuellen Führung abhängig zu machen, als autonom „weise“ Entscheidungen fällen zu wollen (Spr 3,5-6). Auch Friesen verweist zu Recht auf diese zentrale Gefahr hin.54 Die Bibel lehrt in komplementärer Weise Gottes Vorsehung und die Verantwortung des Menschen zugleich. Diese Spannung darf nicht aufgelöst werden und stellt den Hintergrund für das richtige Verständnis von Führung dar.55 Zwei Gefahren bestehen dabei:

  1. Die Gefahr, zuerst Gottes individuellen Willen völlig kennen zu wollen, bevor wir irgendetwas tun. So sind wir unsicher und wie gelähmt.
  2. Die Gefahr, unsere Entscheidungen ohne Gott zu treffen.

Wir müssen Gott erlauben, unsere Wünsche, Pläne oder die entsprechenden Umstände zu ändern

Wie Paulus sollen und dürfen wir planen, jedoch unter Gebet und mit der Einschränkung „so der Herr will …“ (Jak 4,13-15). Und wir müssen Gott erlauben, unsere Wünsche, Pläne oder die entsprechenden Umstände zu ändern: „Des Menschen Herz plant seinen Weg, doch der Herr lenkt seinen Schritt“ (Spr 16,9).

Fazit: Wo im traditionellen Ansatz die erste Gefahr vorherrscht und von Garry Friesen gut herausgearbeitet wurde, ist er selbst wiederum gefährdet, Gott an seinem Entscheidungsprozess viel zu wenig zu beteiligen. Wieder drängt sich eine Kombination aus der traditionellen und der alternativen Sicht auf.56

3.2.2 Cessationismus:57 Wo bleibt das Wirken des Heiligen Geistes heute?

Oben, unter Punkt 2 ist klar geworden, dass uns Gott auch durch seinen Geist führt. Die Bibel macht uns das sehr deutlich. Friesen und Maxson vertreten diesbezüglich eine eigenartige Lehre vom Heiligen Geist: den Cessationismus (zeitliche Begrenzung der Zeichengaben). Für sie reicht die Zahl (15-20!) der in der Apostelgeschichte bezeugten Geistesleitungen „nicht aus, um sie zur Regel zu machen“.58

Gut ist jedoch, dass die Autoren „die Möglichkeiten eines übernatürlichen Eingreifens Gottes nicht ausschließen“

Im AT wie im NT seien es nur einzelne, heilsgeschichtlich wichtige Personen gewesen, die Gottes persönliche Führung erlebt hätten. Bei uns heute sei dies nun ganz anders, wird gefolgert. Gut ist jedoch, dass die Autoren „die Möglichkeiten eines übernatürlichen Eingreifens Gottes nicht ausschließen“59. Denn Gott bleibt souverän und handelt nicht nur dann, wenn unsere Theologie es ihm erlaubt.

Zur besonderen Führung schreiben die Autoren viel sagend:

„Gott hat Gläubige auf übernatürliche Weise geführt“. „Die Definition der besonderen Führung ist bewusst in der Vergangenheitsform gehalten. Nicht etwa, weil Gott heute zu übernatürlicher Offenbarung unfähig wäre, sondern weil besondere Führung nicht die Regel ist.“60

Auch an anderen Stellen machen die Autoren deutlich, dass wir keine Führung wie die Menschen der Bibel erwarten dürfen:

„Sie sind kein Mose! Ebenso wenig sind Sie ein Josua, ein Abraham, Hesekiel, Daniel, Matthäus, Johannes oder Paulus!“61

Aber ist uns nicht alle Schrift zur Lehre, Zurechtweisung, Besserung und Erziehung gegeben (2Tim 3,16)? Wieso sollte uns Gott dann heute völlig anders als die Glaubenden in der Apostelgeschichte führen? Dürfen wir das Wirken des Heiligen Geistes in der Apostelgeschichte wirklich derart zeitlich auf die Urgemeinde begrenzen? Nein, der Heilige Geist redet auch heute noch!62

Gott zerschlägt weder unseren Willen, noch gibt er uns der Willkür selbsternannter Propheten preis

Trotzdem stimme ich mit den Autoren überein, dass ein heilsgeschichtlicher Bedeutungsunterschied zwischen Jesus, Paulus und mir besteht. In der Regel führt uns Gott heute wirklich nicht durch Träume, Visionen oder gar durch Auditionen. Vor einem mystischen, irrationalen und anmaßenden Führungsverständnis kann nicht genug gewarnt werden.63 Gott hat uns ja sein klares Wort gegeben. Und dieses Wort muss über allen Gefühlen, Eindrücken und Gedanken stehen! Außerdem zerschlägt Gott weder unseren Willen, noch gibt er uns der Willkür selbsternannter Propheten preis. Und nicht jeder Gedanke, der uns im Gebet einfällt, kommt automatisch von Gott. Es könnte auch unser eigener (!) oder ein eingeflößter Gedanke des Feindes sein …

Die Autoren haben also in vielem Recht, schießen jedoch über das Ziel hinaus.64 Denn die Spannung bleibt bestehen: Wir möchten sie manchmal aufheben, indem wir 1. warten und hören, bis sich ein Eindruck oder ein Gefühl einstellen – oder 2. selbständig und ohne auf Gott zu hören aktiv werden.

„Manchmal führt Gott sehr direkt (1.Mose 7,1; Apg 8,26), während an anderen Stellen Menschen aufgrund reifer Überlegung handeln (1.Mose 2,19; 12,5; Apg 11,29; 15,36; 20,16; Röm 1,10-13; 1.Kor 16,4-9)“, „… und dennoch nicht außerhalb Gottes Willens waren (2.Chr. 30,2; Apg 15,36; 2.Kor 1,15-2,4)“.65

Wieder würde ein Kombinationsmodell der Wahrheit am nächsten kommen.

3.3 Die Exegese einzelner Bibelstellen ist fehlerhaft

In ihrem Kapitel 6 gehen die Autoren auf einige Bibelstellen ein, die traditionellerweise das Vorhandensein eines individuellen Willens Gottes beweisen sollen. Die Formulierung „dann ebnet er selbst deine Pfade“ (Luther: „so wird er dich recht führen“) in Spr 3,6 wird dann von Friesen/Maxson wie folgt übersetzt: „er (Gott) wird den Lauf deines Lebens erfolgreich machen“66. Dieser tendenziösen Exegese kann ich nicht folgen.

In Ps 32,8 soll nach Meinung der Autoren David (und in Jes 30, 20-21 ein Prophet) der „Leitende“ sein. Genaue Untersuchungen ergeben jedoch, dass es sich in Ps. 32,8 klar um einen Ausspruch Gottes handelt (siehe Fussnote 11!).

Auch die sinngemäße Wiedergabe von Kol 1,9 ist einseitig und manipulativ.67 Insgesamt wird so der falsche Eindruck geweckt, es gäbe keinen biblischen Grund dafür, an einen individuellen Willen Gottes zu glauben. Ich habe jedoch unter Punkt 1 eindeutige Belegstellen dafür angeführt.

Weiter behaupten die Autoren, „innere Eindrücke sind nicht gleich übernatürlicher Offenbarung“, sondern fallen „meist eher undeutlich“ aus.68 Wayne Grudem69 hat in seinem Standardwerk über Prophetie belegt, dass die „Prophetie zweiter Klasse“ in 1. Korinther 14 auch nicht immer deutlich war und darum geprüft (V. 29) oder evtl. auch verschwiegen (V. 30) werden sollte.

Dann darf man Römer 8,14 sicherlich nicht nur auf ein „Geführtwerden in den ethischen Willen Gottes“ verengen.70

3.4 Die Praktikabilität im Horizont der Erfahrung von Christen aller Zeiten

Die Autoren verneinen ja fast strukturell eine persönliche oder persönlich erkennbare Führung Gottes. Wie praktikabel ist nun diese Lehre im Horizont der Erfahrung von Christen in der Kirchen- und Missionsgeschichte?

Weil Hudson Taylor dem Missionsbefehl gehorchte, soll er erfolgreich gewesen sein:

„Er wäre wohl überall ein wirksamer Zeuge von Christus gewesen, ob nun in China oder Afrika oder anderswo.“71

Da bin ich mir nicht so sicher: Hudson Taylor, William Carey oder nach ihnen unzählige Missionare sprachen doch von einem speziellen Ruf in ein bestimmtes Land. Anscheinend war es für sie nicht egal, wo sie für Gott wirkten oder was sie taten, wenn es nur innerhalb des „moralischen Willens Gottes“ war.72

„Die Weisheitssicht – wie sie von Friesen vertreten wird – wird den zahlreichen Beispielen der Kirchengeschichte nicht gerecht, in denen geistliche Männer bezeugen, dass Gott sie in eine besondere Aufgabe hineingeführt hatte.“73

Selbst der Württemberger Reformator und Freund Luthers, Johannes Brenz, weiß von einer ganz persönlichen Führung Gottes in einer lebensgefährlichen Situation zu berichten.74

Die Weisheitssicht Friesens wird außerdem auch all den vielen Gläubigen unserer Tage nicht gerecht, die Gottes besondere Führung in ihrem Leben bezeugen:

„Wenn es keinen individuellen Willen Gottes gibt, dann beruhen alle diese Zeugnisse auf glücklichen Lebensumständen oder sind lediglich Beispiele dafür, dass Gott im Allgemeinen die segnet, die seinem moralischen Willen gehorchen.“75

Neben dem biblischen Befund zeigt auch die Erfahrung deutlich, dass Gott einen ganz persönlichen Plan für seine Kinder hat

Neben dem biblischen Befund zeigt auch die Erfahrung76 deutlich, dass Gott einen ganz persönlichen Plan für seine Kinder hat. Wenn wir also nicht wissen, wo der richtige Platz und die richtige Aufgabe im Reich Gottes für uns sind, dürfen wir Gott um Führung und um Weisheit bitten (Jak 1,5).

Unser liebevoller Vater lässt uns nicht im Stich, sondern führt uns individuell und konkret. Warum wollen Sie auf diese wunderbare Erfahrung verzichten?77

3.5 Fehlendes und Fehler

Wenn man die amerikanische Originalausgabe mit der deutschen Veröffentlichung vergleicht, dann stellen sich mir die folgenden Fragen: Warum fehlt in der deutschen Ausgabe das Bibelstellenverzeichnis? Warum hat man auf die Übersetzung des Themenverzeichnisses verzichtet? Wäre der an die Originalausgabe angehängte „Study Guide“ nicht eine enorme Hilfe für das Studium des Buches in Kleingruppen gewesen?

Teilweise ist der Originaltext gekürzt, zusammengefasst und völlig frei übersetzt worden (z. B.: Kapitel 5). Die guten Hinweise in den Endnoten wurden massiv gekürzt.78 Einiges wurde auch ungünstig übersetzt: „The scriptures“ gibt man auf Deutsch nicht mit „die Schriften“ wieder.79 Gemeint ist ja die Heilige Schrift oder die Bibel. „Cesar“ muss außerdem mit „Kaiser“ übersetzt werden.80 Auf S. 243 muss es „Daniel“ statt „Ted“ heißen.

Die auf S. 265f. angegebene Bevölkerungszahl der Menschheit ist von 1980 und sollte aktualisiert werden.

3.6 Fazit: Prüft alles, das Gute behaltet!

In ihrem 4. Teil wenden Friesen/Maxson die Weisheitsprinzipien auf folgende Themen an: Singlesein und Heiraten, vollzeitlicher Dienst, Mission, Berufswahl, den Zehnten und Umgang mit Christen unterschiedlicher Meinung. Hier wurden genau die Fragen behandelt, die sich viele von uns stellen. Ich kann diesen praktischen Teil mit kleinen Einschränkungen sehr empfehlen. Was hier aufgezeichnet ist, ist wirklich praktikabel und hilfreich.

Trotz aufgezeigter Defizite und Einseitigkeiten kann das Lesen des Buches zu einem echten Aha-Erlebnis werden

Die Stärken des Buches liegen also ganz klar im praktischen Bereich. Auch das zu Beginn des Buches detailliert beschriebene Vorgehen Pastor Beckers (Friesens Beispiel für einen „falschen, traditionellen Ansatz“!) dient mir als positives Beispiel und ist weitgehend hilfreich. Das Buch gibt enorm viele Anregungen und ist eine Fundgrube zum Thema „Führung“. Hoffentlich werden die Warnungen der Autoren vor einer mystischen und selbstverführerischen „Geistesleitung“ gehört und beherzigt. Trotz aufgezeigter Defizite und Einseitigkeiten kann daher das Lesen des Buches zu einem echten Aha-Erlebnis werden.

    „Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das will Gott von euch, die ihr Christus Jesus gehört. Löscht den Geist nicht aus! Verachtet prophetisches Reden nicht! Prüft alles, und behaltet das Gute! Meidet das Böse in jeder Gestalt! Der Gott des Friedens heilige euch ganz und gar und bewahre euren Geist, eure Seele und euren Leib unversehrt, damit ihr ohne Tadel seid, wenn Jesus Christus, unser Herr, kommt. Gott, der euch beruft, ist treu; er wird es tun“ (1Thess 5,17-24).

  1. Vgl.: Peter Gross, Die Multioptionsgesellschaft. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1994. 

  2. Wir müssen heute viel mehr Entscheidungen treffen als z. B. der (arme) Durchschnittsmensch der Antike. Fragen wie Partnerwahl, Berufswahl, Wohnortswechsel, Kaufwahl etc. waren ihm einfach vorgegeben! D. h. das „Problem“ der Entscheidungsfindung war weit weniger brisant – von ethischen Fragen abgesehen, wo die Schrift vieles entschieden hat – als es heute ist. Laut einer Untersuchung an der Universität von Minnesota trifft jeder heutige Mensch pro Tag zwischen 300 und 17.000 Entscheidungen; siehe Haddon Robinson, Der Wille Gottes und die Freiheit unserer Entscheidungen. Marburg: Franke, 1992, S. 90. 

  3. Diese Fragen werden von Autoren wie Garry Friesen, Luise Ellenberger, Haddon Robinson und Jay Adams verneint. 

  4. Vgl. Dwight L. Carlson, So erkenne ich den Willen Gottes für mein Leben. Bad Liebenzell: VLM, 1978 (Kapitel 5). 

  5. Garry Friesen mit J. Robin Maxson: Hilfe – ich muss mich entscheiden / Führung – eine biblische Alternative zur traditionellen Sicht. 

  6. Providentia Dei generalis. 

  7. Providentia Dei specialis oder specialissima. Das Leben Josefs ist ein wunderbares Beispiel dafür. 

  8. Louis Berkhof, Systematic Theology. Edinburgh: The Banner of Truth Trust, 1958, S. 169. 

  9. Dass dies nicht als Fatalismus oder Determinismus missverstanden werden darf, zeigt z. B. Phil 2,12. 

  10. Vgl. James I. Packer, Gott erkennen – Das Zeugnis vom einzig wahren Gott. Bad Liebenzell: VLM, S. 216-218. 

  11. Eph 5,17 bezieht sich jedoch eher auf Fragen der Anwendung des offenbarten Willens Gottes im Alltag der Gemeinde und nicht auf die „Entdeckung“ eines individuellen Plans. Außerdem steht die Aufforderung in Eph 5,17 im Plural (der Epheserbrief ist ein Rundschreiben an mehrere Gemeinden!) und richtet sich daher nicht an einen einzelnen Christen. Wir stehen häufig in der Gefahr, die Bibel zu individualistisch zu lesen. 

  12. Wir wollen bei den aufgeführten Versen beachten, dass z. B. die Psalmen die geistlichen Lieder des Volkes Israel sind und die „Du-Aussagen“ nicht ohne weiteres direkt auf den einzelnen Christen übertragen werden dürfen. Eine genaue Exegese dieser Verse würde jedoch den Rahmen eines Zeitschriftenartikels sprengen. 

  13. H. Gunkel und F. Delitzsch sehen den Psalmisten und nicht Gott als den Sprechenden an. Hans-Joachim Kraus belegt jedoch in seinem Psalmenkommentar überzeugend, dass es sich in Ps 32,8.9 um einen Gottesspruch handelt. Vgl. die Formulierung „über dir meine Augen“ mit Ps 33,18 (Hans-Joachim Kraus, Psalmen. 1. Teilband – Psalmen 1-61. Berlin: Evangelische Verlagsanstalt, 1972, S. 257). Ebenso sehen es die Luther- und Einheitsübersetzung, die Ps 32,8 als ein Zitat Gottes kennzeichnen. 

  14. Hier könnte man einwenden, dass von „deinen“ Pfaden die Rede ist, d.h. von der Lebensplanung des Einzelnen, die der Herr anschließend segnet. 

  15. Ich empfehle, die Bibel in der Stillen Zeit fortlaufend und betend zu lesen und nicht wie ein Orakelbuch einfach aufzuschlagen. 

  16. Otto Riecker, Leben unter Gottes Führung. Neuhausen-Stuttgart: Hänssler, 1972, S. 23. 

  17. Vgl. John MacArthur Jr., Gefunden: Gottes Wille. Hamburg: Verlag C. M. Fliss, 1999. 

  18. James Packer schreibt: „Der richtige Weg jedoch, den Heiligen Geist als unseren Führer zu ehren, ist der, die Heilige Schrift zu ehren, durch welche Er uns leitet.“ (A.a.O., S. 220). 

  19. Vgl. URL: http://people.clemson.edu/~sf/books/WoG/index.html. 

  20. Vgl. Luise Ellenberger, Führung ist anders! Wenn Menschen nach dem Willen Gottes fragen. Nürnberg: VTR, 2001, und Garry Friesen, a.a.O. 

  21. Vgl. Luise Ellenberger ebd. und die Beispiele Packers, a.a.O., S. 218-220. 

  22. Erich Schick, Geistesleitung. Giessen/Basel: Brunnen Verlag, 1981, S. 25. 

  23. Auf diesen wichtigen Gedanken hat mich Dr. Eckhard Schnabel in einem E-Mail vom 5.12.02 hingewiesen. 

  24. Vgl. das Beispiel vom Reformator Württembergs, Johannes Brenz, zitiert in: Herbert Jantzen, Redet Gott auch heute? Bibel und Gemeinde Nr. 4/97, S. 257. 

  25. Der 1994 an der John Brown University in Arkansas (USA) gehaltene Vortrag trug den Titel: The Uneasy Conscience of a Non-Charismatic Evangelical (http://www.bible.org/docs/soapbox/estsw.htm), zu deutsch: Das unruhige Gewissen eines Nicht-Charismatischen Evangelikalen (http://www. evangelikale.at/meinungen/wallace.htm). 

  26. Vgl. auch Samuel R. Külling, Wenn jemand hinweg nimmt … Geistesgaben heute. Riehen: Immanuel-Verlag, 1988, S. 11: „Wer die biblischen Zeugnisse vom Heiligen Geist und seinen Wirkungen unterdrückt oder sie gar eliminieren will, treibt innere Bibelkritik“. 

  27. Beachte die Erfahrungen der Reformatoren mit den Spiritualisten ihrer Zeit. Elias Schrenk warnte 1904 in einem Vortrag, der dann im „Zionspilger“ abgedruckt wurde: „Ich hätte vielleicht das Referat von heute Nachmittag nicht übernommen, wenn ich nicht in den letzten 25 Jahren so viel gelitten hätte unter vorgeblicher ‚Geistesleitung‘. Immer wieder hörte ich von gewissen Leuten: ‚Der Herr hat mir gesagt.‘ – Von wem hörte ich diese Behauptung am meisten? Von eigensinnigen Menschen, die sich von anderen nichts sagen ließen und ihren Eigensinn verdecken wollten unter der Firma ‚Geistesleitung‘; von schwärmerischen, unnüchternen Menschen, die sich decken wollten mit Geistesleitung; von hochmütigen Menschen, die sich erhaben dünken über den Rat und die Korrektur anderer und vorgaben, ihre vorgebliche Geistesleitung sei die höchste Leitung“. 

  28. John Murray, Guidance of the Holy Spirit, S. 186, zitiert nach: Thomas Schirrmacher, Ethik Band 2. S. 355. 

  29. Vgl. H. Jantzen, a.a.O., S. 253-254. Jantzen spricht von „Prophetie zweiter Klasse“ (1Kor 14), die es im Gegensatz zur „Prophetie erster Klasse“ (unmittelbares Reden Gottes, Offenbarungen) auch heute noch geben kann. Siehe auch: Wayne Grudem, Die Gabe der Prophetie im Neuen Testament und heute. Nürnberg: Immanuel Verlagsgesellschaft mbH, 1994. 

  30. Vgl. Hebr 13,21 und: John Murray, Guidance of the Holy Spirit, p. 188, zitiert nach: Thomas Schirrmacher, Ethik Band 2. S. 355. 

  31. Viele Aspekte der Führung Gottes konnten in dieser kurzen Abhandlung nicht behandelt werden. Welche Rolle spielen z. B. die äußeren Umstände („offene“ und „geschlossene Türen“), persönliche Wünsche (Ps 37,4), seelsorgerliche Ratschläge, Gefühle (Frieden?) und der Verstand bei der Erforschung des Willens Gottes? Entscheidend ist jedoch, dass wir nicht auf einer einzigen Methode abfahren und die Heilige Schrift niemals vernachlässigen. 

  32. Garry Friesen with Robin Maxson, Decision Making and the Will of God. Sisters, Oregon: Multnomah Publishers, 1980. Dieses Buch wurde bisher 200.000 mal verkauft (URL: http://www.multnomah.edu/college/friesen.asp). 

  33. Vgl. z. B. die Buchbesprechung von Dipl. theol. Frank Hinkelmann (Missionsleiter OM-Österreich & Vorstandsmitglied der ÖEA): „Dieses Buch sollte ein ‚muss‘ für jeden Jugendmitarbeiter und Ältesten einer Gemeinde sein!“ (URL: http://www.evangelischeallianz.at/aspiegel/as58buch.htm) und die Empfehlungen auf dem „Back Cover“ des Buches. 

  34. E-Mail vom 20.8.2002 von Prof. Herbert Jantzen (Kanada) an den Verfasser und E-Mail vom 4.9.2002 von Dr. Stephan Holthaus (FTA Giessen) an den Verfasser. 

  35. Friesen schreibt: „Die Lehre von einem ‚individuellen Willen Gottes‘ lässt sich weder durch Vernunft, Erfahrung, biblisches Beispiel noch durch biblische Lehre erhärten“ (A.a.O., S. 117). Vgl. jedoch dazu meinen ersten Punkt: 1. Gott hat einen Plan für Dein Leben. 

  36. „Eine der wichtigsten Prämissen dieses Buches ist, dass ein Christ in den Bereichen, wo die Bibel kein Gebot oder Prinzip vorgibt (d. h. bei moralisch neutralen Entscheidungen), frei und verantwortlich ist, selbst zu entscheiden, was er tun wird. Jede Entscheidung, so haben wir argumentiert, die innerhalb des moralischen Willens Gottes getroffen wird, ist Gott angenehm“ (Friesen, a.a.O., S. 319). 

  37. Friesen, a.a.O., S. 177. Vgl. jedoch dazu: John Murray (in: Guidance of the Holy Spirit. p. 187) „Es muss in diesem Zusammenhang betont werden, dass das Wort Gottes für jede Situation, in die wir gestellt werden, von Bedeutung ist und in der einen oder anderen Weise jede Einzelheit und jeden Umstand unseres Lebens betrifft. Das heißt mit anderen Worten, dass wir niemals in einer Situation sind, die ethisch neutral (non-moral) oder für uns ethisch neutral ist“ (zitiert nach: Thomas Schirrmacher, Ethik Band 2. Hamburg: RVB & Nürnberg: VTR, 2001, S. 355). 

  38. Back Cover von Friesen, a.a.O. 

  39. Die Bücher von Erich Schick, a.a.O., und Dwight L. Carlson, a.a.O., finde ich diesbezüglich extrem hilfreich. 

  40. Friesen, a.a.O., S. 31. 

  41. Ebd., S. 32. 

  42. Ebd., S. 54 und 89. 

  43. Ebd., S. 59. 

  44. Ebd., S. 49. Das Ziel des traditionellen Ansatzes ist nicht unbedingt Gewissheit über den individuellen Willen Gottes (Ebd., S. 201). 

  45. Ebd., S. 101. 

  46. Ebd., S. 110. 

  47. Details beschrieb ich bereits in meinem zweiten Punkt: 2. Wie erkenne ich den Willen Gottes für mein Leben? Gott führt uns durch sein Wort. 

  48. Friesen, a.a.O., S. 209. 

  49. Ebd. 

  50. Ebd., S. 203 und 53. 

  51. URL: http://faith.propadeutic.com/authors/bibleref.html. 

  52. Der Arminianismus geht auf Jacobus Arminius (1560-1609) zurück, der u.a. den Prädestinationsgedanken des Calvinismus ablehnte. Die Gefahr besteht hierbei, die freie Entscheidungsfähigkeit des Menschen einseitig und zu stark zu betonen: „Gott respektiert zu jeder Zeit die Freiheit des Menschen. Jeder Sünder hat einen freien Willen, und sein ewiges Schicksal hängt nur davon ab, wie er diesen freien Willen einsetzt. Die Freiheit des Menschen bedeutet, dass er in geistlichen Dingen das Gute oder das Böse frei wählen kann. Aber er ist kein Sklave seiner sündhaften Natur. Der Sünder hat die Macht und Möglichkeit mit dem Heiligen Geist zu kooperieren und die Wiedergeburt zu erlangen … Die Rettung kommt aus dem Zusammenwirken Gottes – der die Initiative übernimmt – und dem Menschen, der reagieren muss, wobei die Reaktion des Menschen letztlich entscheidend ist über sein Schicksal. Gott hat den Weg frei gemacht für die Rettung jedes Menschen, aber seine Vorsehung wird nur effektiv für die, die nach ihrem freien Willen entscheiden, mit Gott zusammenzuwirken und sein Angebot der Gnade anzunehmen. Im entscheidenden Moment spielt der Wille des Menschen die Ausschlag gebende Rolle. So ist der Mensch, nicht Gott, ausschlaggebend darüber, wer letztlich das Geschenk der Errettung empfängt“ (URL: http://www.lebensquellen.de/texte/heck_calv.htm). Während der Humanist Erasmus von Rotterdam den freien Willen des Menschen lehrte, lehnte dies der Reformator Martin Luther entschieden ab („De servo arbitrio“). Auch der Calvinismus spricht vom unfreien Willen und der völligen Verderbtheit des Menschen. 

  53. Auf diesen Gedanken machte mich Prof. Herbert Jantzen in seinem E-Mail vom 20.8.02 aufmerksam. 

  54. „Aber ich entdeckte, dass der Prozess sehr bald einseitig wurde. Ich traf Entscheidungen, aber Gott schien daran überhaupt nicht beteiligt zu sein …“ (Friesen, a.a.O., S. 292). 

  55. Vgl. dazu den ausgezeichneten Artikel: „Knowing and Doing the Will URL: of God – The Process of Biblical Decision Making in light of God’s will“ (http://people.clemson.edu/~sf/books/WoG/index.html). 

  56. „Richtig, Gott kennt unsere freien Entscheidungen, und wir sollten immer von Gottes Führung abhängig sein, aber die Frage ist ja gerade, wie man das praktisch macht! M.a.W., in der Praxis ist der Unterschied zwischen Friesens Ansatz und unserem Ansatz wahrscheinlich nicht sehr groß – wenn man festhält, dass Gott einen Plan hat, den wir im von Gott geführten Alltag verwirklichen wollen, gilt ja gleichzeitig, dass wir diesen Plan im Blick auf Detailfragen wie z. B. Porschekauf nicht kennen und letzten Endes doch eine Entscheidung treffen müssen. Was man vielleicht auch betonen müsste ist, dass Gott unser Vater ist – wenn irdische Väter ihre Kinder weder quälen noch leiden lassen (und manches können wir ja leider nicht verhindern), sondern sie vor Unheil und Irrwegen bewahren wollen, dann umso mehr unser Vater im Himmel“ (E. Schnabel in einem E-Mail an den Verfasser vom 5.12.02). 

  57. Garry Friesen schriebt ursprünglich 1978 eine Dissertation mit dem Titel „God’s Will As It Relates To Decision Making“ am Dallas Theological Seminary. Auch sein späterer Assistent am Multnomah Bible College, J. Robin Maxson, erhielt dort 1973 seinen Th. M. Soweit ich informiert bin, verlangt das Dallas Theological Seminary von ihren Doktoranden ein Bekenntnis zum Cessationismus, der ein Aufhören der Zeichengaben (z. B. Prophetie und Zungenreden) im 1. Jahrhundert n.Chr. festlegt. Gott würde uns auch nicht mehr so wie die Apostel führen (Friesen, a.a.O., S.71-77). Der Systematiker Heinrich Ott (Die Antwort des Glaubens. Stuttgart/Berlin: Kreuz Verlag, 1972, S. 121) warnte in diesem Zusammenhang vor dem „Weg einer extremen Worttheologie“. 

  58. Friesen, a.a.O., S. 71. 

  59. Ebd., S. 47. 

  60. Ebd., S. 174-175. 

  61. Zitat von Charles R. Smith, Ebd., S. 255. 

  62. Auch Prof. Thomas Schirrmacher vertritt dies in einer E-Mail an den Verfasser vom 20.9.2002. Einige Theologen gehen jedoch so weit, dass sie die Innewohnung des Heiligen Geistes im Gläubigen leugnen, vgl. Ellenberger, a.a.O. S. 69ff. und Bernhard Kaiser, Christus allein! Ein Plädoyer für den evangelischen Glauben. Bielefeld: Missionsverlag Bielefeld, 1996. Wie soll der Hl. Geist uns dann noch führen können?. 

  63. Vgl. dazu auch Carlson, a.a.O., S. 111-113. 

  64. Vgl dazu das am Ende von Punkt 3 Geschriebene. 

  65. Katharina Wiebe, Meine Pläne – Gottes Pläne. Zusammenarbeit, die zum Ziel führt. Diplomarbeit an der Bibelschule Beatenberg, Wintersemester 2001, S. 14. 

  66. Friesen, a.a.O., S. 80. 

  67. Ebd., S. 84. 

  68. Ebd., S. 105. 

  69. Vgl. auch Apg 21,8-14. 

  70. Friesen, a.a.O., S. 111. 

  71. Ebd., S. 69. 

  72. Trotzdem ist für einen Missionar die Geographie wohl weniger wichtig als die Frage, ob Menschen schon von Jesus gehört haben oder nicht. Als China sämtliche Missionare des Landes verwies, löste sich die China Inland Mission nicht auf (wie manche im Blick auf die Berufung und den Plan Gottes für Hudson Taylor rieten), sondern arbeitete als OMF (ÜMG) in anderen Ländern (Auf diesen wichtigen Gedanken hat mich Dr. E. Schnabel in einem E-Mail vom 5.12.02 hingewiesen). 

  73. Zitat aus: Knowing and Doing the Will of God (URL: http://people.clemson.edu/~sf/books/WoG/index.html). 

  74. Jantzen, a.a.O., S. 257f. 

  75. Zitat aus: Knowing and Doing the Will of God (URL: http://people.clemson.edu/~sf/books/WoG/index.html). 

  76. Übrigens gibt es pietistische Missionare, die auf die persönliche Führung Gottes achteten, mit dem Schiff in Richtung Missionsfeld fuhren, aber nie dort ankamen, weil das Schiff unterging … Erfahrung ist also kein objektiver Beweis für oder gegen eine These. 

  77. Zusammen mit Friesen (a.a.O., S. 139) und Thomas Schirrmacher glaube ich jedoch, dass man bei mangelnder Erkenntnis der persönlichen Führung Gottes nicht gleich von Ungehorsam und Sünde reden darf. Sünde ist nicht einfach „ein Verstoß gegen ein inneres Empfinden“ (Schirrmacher, a.a.O., Lektion 32, Punkt 14.). 

  78. Z. B. nach Kapitel 6: drei statt 21 Endnoten im Original. 

  79. Friesen, a.a.O., S. 375 und 377. 

  80. Ebd., S. 181.