Die Bibelbünde aus Deutschland, der Schweiz und Ungarn hatten in diesem Jahr Wien für ihre internationale Tagung gewählt. Der 17. – 19. April stand unter dem Thema „Biblisch glauben, denken, leben“ und verfolgte auch das Ziel Christen und Gemeinden in Österreich, denen die Bibeltreue am Herzen liegt, zu ermutigen und die gegenseitige Verbindung zu stärken. Die Tagung war darum auch zusammen mit dem Bund Evangelikaler Gemeinden in Österreich und der Evangelikalen Akademie in Wien vorbereitet worden.
Mit Stadtführungen, die die Geschichte der Reformation und Gegenreformation ins Blickfeld nahmen, wurde die Tagung am Freitag eröffnet. Dabei war auch die leidvolle Geschichte der Täuferbewegung ein Thema. Die Prediger und Führer der Täufer wurden ebenso wie einfache evangelische Gläubige systematisch aufgespürt und, wenn sie nicht fliehen konnten, hingerichtet oder zu Galeerensklaven gemacht. Die Teilnehmer der Tagung, die selber aus verschiedenen Kirchen stammten, sahen hier ein Vorbild dafür, wie Christen treu für das einstanden, was sie aus Gottes Wort erkannt hatten.
Unter dem Tagungsthema wurden am Samstag in Referaten und Seminaren aktuelle Herausforderungen für ein Leben nach Gottes Wort beleuchtet.
Dr. Bernhard Kaiser, der an der ungarischen Universität in Komarno, in der Slowakai lehrt, stellte heraus, dass das Bauchgefühl und der Geschmack des Menschen kein Maßstab dafür sein dürfen, was man von der Botschaft Gottes annehmen will oder nicht. Vielmehr führe ein gesunder Glaube an Christus dazu, dass der Mensch das Wort Gottes auch als wegweisend, zurechtbringend, lebensspendend und hilfegebend erfahre. Insofern warnte er davor, zu versuchen Gottes Wort und Evangelium dem Geschmack der Menschen anzupassen.
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Der Präsident des Bibelbundes Schweiz, Steffen Denker, ermutigte die Teilnehmer der Kraft von Gottes Wort zu vertrauen und nicht zu meinen, dass der Mensch die Bibel verbessern und so erst zur Wirkung bringen müsste.
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Der Schriftleiter des Bibelbundes Deutschland, Thomas Jeising, zeigte auf, wie man biblisch und unbiblisch unterscheiden kann. Dabei gehe es nicht um eine Liste von Richtigem und Falschem, sondern darum, dass Christen reif werden und lernen, wie sie Gottes Willen aus der Bibel erkennen können.
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Mit Pastor János Nagy aus Pecel bei Budapest war der Bibelbund Ungarn unter den Referenten vertreten. Ihm ging es um den Zusammenhang zwischen einem lebendigen Glauben, der Bibel und der Liebe zu Jesus Christus.
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Der Vorsitzende des Bundes Evangelikaler Gemeinden in Österreich, Reinhold Eichinger, rüttelte mit einem Alarmruf auf. Die Lesegewohnheiten hätten sich in großen Teilen der Bevölkerung so stark geändert, dass Gemeinden neu überlegen müssen, wie sie das Lesen des Buchs der Bücher fördern können. Auch in evangelikalen Gemeinden träfen wir regelmäßig auf Menschen, die nicht in der Lage seien, den Sinn auch nur kurzer Abschnitte lesend zu erfassen. Dem müsse und könne man begegnen, damit die Bibel nicht auf diese unerwartete Weise für viele zu einem Buch mit sieben Siegeln würde.
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Dr. Kai Soltau, Dozent an der Evangelikalen Akademie in Wien, ermutigte Verantwortliche in Gemeinden, der Verkündigung der biblischen Botschaft den zentralen Platz im Gemeindebau einzuräumen.
⇒ Der Vortrag von Dr. Kai Soltau als mp3-Datei hier zum Herunterladen.
Am Sonntag begeisterte Michael Kotsch, der Vorsitzende des Bibelbunds Deutschland, die rund 500 Teilnehmer aus zahlreichen Gemeinden Wiens und die gut 100 Dauerteilnehmer aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Ungarn. Er plädierte dafür, wieder mit mehr Begeisterung für Jesus Christus und den Glauben einzutreten. Dabei käme es allerdings auch darauf an, dass wir uns für den Jesus begeistern lassen, den die Bibel verkündet. Ihrer Botschaft dürften wir vielmehr zutrauen, als es weithin geschieht. Jesus überrasche und ermutige ihn selber immer wieder gerade da, wo er es nicht erwartet habe. Gott tue bis heute Wunder, allerdings dort, wo er wolle. Das größte Wunder aber bleibe, dass ein Mensch zum Glauben an Jesus fände und so für ewig gerettet werde.
⇒ Die Predigt von Michael Kotsch als mp3-Datei hier zum Herunterladen.
In Gesprächen am Rande sicherten die Bibelbünde aus Deutschland, der Schweiz und Ungarn den Verantwortlichen in Österreich zu, sie nach Kräften dabei zu unterstützen bibeltreue Gemeinden zu bauen und das Vertrauen auf die Kraft des Wortes Gottes zu stärken. Mit Dr. Kai Soltau wurde in Wien auch ein Ansprechpartner und Koordinator für die künftige Zusammenarbeit benannt.
Im Bibelbund International sind rund 1500 Mitglieder im deutschsprachigen Raum und Ungarn vertreten, die für die uneingeschränkte Vertrauenswürdigkeit der Bibel eintreten. Der Bibelbund Deutschland besteht dabei mit über 120 Jahren am längsten. Er hat seinen Sitz in Berlin. Der ungarische Bibelbund feierte im vergangenen Jahr sein 25jähriges Jubiläum und hat seinen Sitz in Pécel bei Budapest. Der Bibelbund Schweiz besteht seit rund 20 Jahren.