LiteraturBuchbesprechungen

Und Gott schuf die Evolution

Gemäß den Worten des Predigers gibt es „nichts Neues unter der Sonne“ (Prediger 1,9). Diese Tatsache findet sich auch in den Listen und Strategien des Satans wieder, um den kostbaren Glauben der Kinder Gottes zu ruinieren und zerstören. Das vorliegende Buch ist leider ein aktuelles und warnendes Beispiel zugleich. Dabei stellt der Autor richtigerweise fest, dass zu einem Leben in Heiligkeit die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen, mit dem Wort Gottes und dem Gebet unabdingbar sind. Nur so können „die selbstsüchtigen Triebe ihre Macht verlieren“ und „tugendhafte Früchte“ zum Vorschein kommen (S.200). Um dieses Ziel zu erreichen, ist es sicherlich sinnvoll, über den Anfang Bescheid zu wissen. Doch leider steht der Autor hier nicht für eine biblische 6-Tage-Schöpfung ein, sondern möchte vielmehr aufzeigen, „wie das Verständnis der Evolution dazu beitragen kann, ein tugendhafteres, heiligeres Leben zu führen“ (S.29). Und so unternimmt der Autor den Versuch, dieses angestrebte Ziel in acht Kapiteln zu erreichen. Dabei beleuchtet er u.a. die subjektive Brille der Hermeneutik (Kap. 2), Grundlagen der Evolutionslehre (Kap. 4) und die Wichtigkeit und den angeblichen Nutzen der Evolutionslehre für ein geheiligtes Leben (Kap. 6+7).

Hill, Matthew Nelson: Und Gott schuf die Evolution. Warum Glaube und Wissenschaft Hand in Hand gehen können. Asslar: GerthMedien 2022 220 S. Paperback: 18,00 €. ISBN: 978-3-95734-797-8

Doch Synkretismus und falsche Harmonie bringen immer faule Früchte hervor – und diese sind hier leider reichlich vorhanden: So behauptet M. Hill, dass ihm noch kein Gläubiger begegnet sei, der wirklich an jedes Wort der Bibel glaubt (S.53). Vielmehr sei für ihn „der Anspruch, die Bibel wörtlich zu nehmen, bestenfalls kurios, vielleicht aber auch unchristlich“ (S.54). Des Weiteren ist für den Autor die historisch-kritische-Methode nicht der Feind, sondern sie kann im Gegenteil dazu beitragen, den Glauben zu schützen (S.56). Hinsichtlich des biblischen Schöpfungsberichtes spielt es nach M. Hill „für den Schreiber keine Rolle, wie es zum Sündenfall kam und ob sich das mit den Jahrmillionen organischen Lebens auf der Erde vereinbaren lässt“ (S.64). Für ihn besteht die Schöpfungsgeschichte sowieso aus zwei Teilen, welche nicht zusammenzupassen scheinen (S.61). Die Wurzeln unseres sündhaften Verhaltens haben wir nach M. Hill in unserer evolutionären Geschichte, und nicht in unserem Herzen (Matthäus 15,19) zu suchen und zu finden. Und so stellt der Autor am Ende fest, dass „Jesus nicht nur Mensch wurde, sondern er wurde auch ein Tier, wodurch alle Tiere etwas ganz Besonderes sind, denn Gott wurde einer von ihnen“ (S.202). So bleibt letztendlich zu wünschen, dass der Schaden dieses Buches begrenzt bleibt und der Autor zur Erkenntnis der Wahrheit kommt!