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Eure Rede sei freundlich und mit Salz gewürzt!

Es ist erstaunlich, wie viel Wert die Bibel darauf legt, dass Christen in einer guten Art kommunizieren. Das betrifft zuerst natürlich den Inhalt des Gesagten. Er muss ganz mit Gott und seinem Wort übereinstimmen. Bevor wir anderen etwas sagen, sollten wir es zuerst mit Gott besprechen. Dann aber geht es auch um die Art und Weise des Redens. Es soll ohne richtende Gedanken und auch ohne einen solchen Ton gesagt werden. Aber wir dürfen unserem Gegenüber auch nicht Honig um den Bart schmieren, sondern müssen wahr und wahrhaftig sein. Das kann auch bedeuten, dass wir schmerzhafte Worte sagen müssen.

Die folgenden Beiträge stammen aus dem Tabletalk Magazine August 2020 und wurden mit freundlicher Genehmigung von Ligonier Ministries übersetzt.

Das freundliche christliche Gespräch

Ich habe nicht immer mit Menschen so gesprochen, wie ich es hätte tun sollen. Es gehört sogar zu meinen größten Sünden und Versagen als Mann, Ehemann, Vater, Freund und Pastor, dass ich meine Zunge hart und unfreundlich gegen andere eingesetzt habe. Jakobus schreibt (3,6-8): „Auch die Zunge ist so ein Feuer, das von der Hölle angezündet wird, eine Welt voll Unrecht unter unseren Gliedern. Sie beschmutzt den ganzen Menschen und macht ihm das Leben zur Hölle. Der Mensch hat es gelernt, jede Art von wilden Tieren, Vögeln, Schlangen und Seetieren zu bändigen. Aber die Zunge, dieses rastlose Übel voll tödlichen Giftes, kann kein Mensch bändigen.“

„Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt, dass ihr wisst, wie ihr einem jeden antworten sollt.“ Kolosser 4,6

Gott hat nicht nur Lehrern und Pastoren die Fähigkeit geschenkt, mit ihrer Zunge zu kommunizieren. Aber wie es mit allen Geschenken Gottes ist, können sie nicht nur auf gute Weise eingesetzt werden, sondern auch auf negative und sündige Weise. Ich kenne viele, die mit den Sünden der Zunge zu kämpfen haben. Als Pastor kann man ermutigen und erbauen. Zur eigenen Schande muss ich sagen, wir können auch entmutigen und zerstören. Wir können liebevoll und freundlich sein und manchmal auch hart und verletzend. Dabei habe ich Pastoren kennengelernt, die anscheinend niemals Härte und Unfreundlichkeit gezeigt haben. Das waren oft Ältere, die es durch eigene Erfahrungen von oft unbeabsichtigten Verletzungen anderer mit ihren Worten gelernt hatten, freundlicher, liebevoller und gütiger zu reden. Das passt wohl dazu, dass Paulus vier Mal in seinen Pastoralbriefen davon spricht, freundlich zu sein und diese Freundlichkeit auch zu den Qualitätsmerkmalen der Ältesten zählt. Leider ist aber Freundlichkeit eine der am häufigsten missachteten Charaktereigenschaften des christlichen Lebens.

Nicht nur Älteste, Diakone und Pastoren, sondern als Christen sind dazu aufgerufen, mit anderen auf eine gütige, freundliche und liebevolle Weise zu reden. Gleichzeitig werden wir aufgefordert, die Wahrheit zu reden und Menschen unangenehme Dinge zu sagen, die sie oft nicht hören wollen. Wir sind aufgerufen zu warnen und sollen zu unseren Geschwistern gehen, die gesündigt haben, damit sie die Möglichkeit haben, umzukehren. Eltern sind gefordert, ihre Kinder in der Furcht Gottes und nach seinen Maßstäben zu erziehen. Pastoren sind berufen, zurechtzuweisen und zu ermahnen. Wir alle sollen für den rechten Glauben kämpfen, der den Heiligen anvertraut ist. Dabei dürfen wir niemals vergessen, dass wir genauso berufen sind, die Einheit des Geistes mit dem Band des Friedens zu bewahren, wie die Wahrheit in Liebe zu sagen und mit Geduld zu ermahnen. Als Christen sind wir in unserem ganzen Leben mit anderen Christen verbunden und darin sollen wir danach streben, demütig, freundlich, sanftmütig und gnädig zu sein. Wenn wir versagen, müssen wir schnell umkehren. Wir sollen selber schnell vergeben und die Beziehung wieder herstellen, weil wir im Licht der gnädigen Wahrheit des Evangeliums vor Gott leben, im Angesicht Gottes.

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