Im Januar 2019 erschien in der Wochenzeitschrift „Die Zeit“ (Nr. 2+3) wieder einmal ein Artikel von Franz Alt, einem bekannten Journalisten und Buchautor, unter der Überschrift: „Frohbotschaft statt Drohbotschaft. Wenn die Kirche des Westens wieder lebendig werden will, muss sie auf die Urworte ihres Heilands hören – und der sprach Aramäisch. Eine Neujahrspredigt.“ Unter anderem schrieb er: „‚Was die Christen glauben, Jesus lehrte es nicht!‘ Das Gottesbild einer Religion ist ja keine Nebenfrage, es ist die Hauptfrage. In Matthäus 10,34 zum Beispiel soll der Pazifist und Bergprediger Jesus gesagt haben: ‚Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.‘ So steht es in etwa 4,5 Milliarden Bibeln der Welt. Doch aus dem Aramäischen übersetzt Schwarz: ‚Ich bin nicht gekommen, um Kompromisse zu machen, sondern um Streitgespräche zu führen.‘“
Günther Schwarz
Ein Dr. Phil. Günther Schwarz (1928-2009) ist Alts Gewährsmann. Alt behauptet auch, die kirchenoffizielle Vaterunser-Bitte „Und führe uns nicht in Versuchung“ entspringe einem jesusfremden Gottesbild, denn hier würde Gott mit Satan, dem Versucher, verwechselt. Schwarz habe die Bitte aus dem Aramäischen so übersetzt: „Lass uns retten aus unserer Versuchung.“
Alt weiter:
„Wenn die Worte nicht stimmen, ist die ganze Botschaft falsch. Deshalb war die Erkenntnis des Jesus-Forschers Günther Schwarz so brisant: Mehr als 50 Prozent aller Jesus-Worte, die uns aus dem Griechischen überliefert sind, sind falsch übersetzt oder bewusst gefälscht.“
Franz Alt beruft sich für seine Behauptung auf einen seltsamen Gewährsmann, der seine Erkenntnisse zur aramäischen Bibel von Geistern erhalten haben will, die ihm Informationen und Korrekturen gaben.
Wer war Günther Schwarz? Offenbar ein Aramäisch-Experte, der wissenschaftliche Aufsätze und Bücher geschrieben hatte (nicht alle wurden gedruckt) und der alle überlieferten Jesus-Texte in die aramäische Versform zurückübersetzte. Auf seiner Homepage, die von zweien seiner Verehrer weitergepflegt wird1, erklären diese, dass Schwarz seine Arbeit im Wesentlichen höheren Einflüssen zuschrieb. Welche „höheren Einflüsse“ das waren, wird unter dem Menüpunkt „Inspiration“ so beschrieben:
„In einem medial arbeitenden Kreis, dessen Teilnehmer Herr Schwarz persönlich kannte, wurden am 18. Oktober 2008 die Worte empfangen, dass Herr Schwarz zu den seltenen Menschen gehöre, die mehrere Geistlehrer (also Inspiratoren) hätten. Den Teilnehmern war das bis dahin nicht bekannt. Als ihn einer der Teilnehmer später darauf ansprach, sagte er in etwa: ‚Ja, es sind fünf. Es waren einmal vier.‘“
„Es komme häufig vor, so erzählte Schwarz weiter, dass er nachts gegen vier Uhr aufwache und stark inspiriert werde. ‚Dann laufen die Korrekturen‘, sagte er, und meinte damit, dass ihn seine Geistlehrer inspirierten und Korrekturen an seiner Arbeit des Vortags vornahmen. Er stand dann immer sofort auf, schaltete seinen PC ein und setzte die Korrekturen um.“
Schwarz schrieb auch ein Buch über Therese Neumann von Konnersreuth, die immer wieder urplötzlich auftretende und unwiderstehliche „Schauungen“ erhielt. Darin listet er neben vielen anderen – immerhin auf mehr als 30 Seiten – auch solche „übernatürlichen Informationen“ auf, die Therese über das Neue Testament hinaus erhielt, zum Beispiel zur Straßenbeleuchtung in Bethlehem und zu Petrus, der dem Tempelwächter das Messer wieder in die Scheide stecken musste usw.
Günther Schwarz schrieb auch zum sogenannten Aramäisch-Phänomen von Therese, das schon damals immer wieder kritisiert wurde, dass sie zwar nicht aramäisch sprechen konnte, aber in ihren Schauungen Jesus, den Hohenpriester Kajaphas und andere Aramäisch sprechen hörte, dass sie davon einzelne Wörter und kurze Satzteile im Gedächtnis behielt und diese Redeteile während der Nacherzählungen ihrer Schauungen nachzusprechen versuchte.
Das sollte genügen, um die „Qualität“ der fragwürdigen Quelle des prominenten Journalisten Franz Alt zu klären, die auch seine Arbeit beeinflusste.
Pinchas Lapide
Pinchas Lapide macht einzelne gute Vorschläge für die Übersetzung, die berücksichtigen, dass Jesus hauptsächlich Aramäisch sprach, aber argumentiert auch oft bibelkritisch.
Dass die oben genannte Vaterunser-Bitte falsch übersetzt sei, wird auch von anderen Autoren behauptet, zum Beispiel von Pinchas Lapide in „Ist die Bibel richtig übersetzt“. Lapide (1922-1997) war ein jüdischer Religionsphilosoph, der sein Leben dem christlich-jüdischen Dialog widmete. Er gab die Vaterunser-Bitte vom angeblich aramäischen Hintergrund her so wieder: „Lass mich nicht der Versuchung unterliegen!“ Er ging aber nicht davon aus, dass das Neue Testament ursprünglich auf Aramäisch geschrieben wurde, aber davon, dass Jesus und seine Jünger Aramäisch gesprochen hatten. Sein Verständnis von der Bibel ist allerdings liberal. Er schreibt:
„Beide Testamente der Bibel wurden ja ursprünglich in der Glut der unmittelbaren Gotteserfahrung stammelnd erzählt, worauf sie von ihren Nachfahren – fantasiereiche Orientalen allesamt – für ein gleichgesinntes Publikum, von Ergriffenen für Gottesfürchtige, von Menschen für Menschen mit Ehrfurcht niedergeschrieben wurden. Erst viel später wurden sie von abendländischen Theologen kalt gelesen, zerebral ausgelegt und wissenschaftlich entmythologisiert. Dieser drastische Klimawandel konnte nicht umhin, zu wesentlichen Umdeutungen, Missverständnissen und Sinnverzerrungen zu führen …“
Von Lapide kann man manches lernen, wenn man seinen jüdischen Hintergrund und seine liberale Einstellung zur Bibel nicht vergisst. In einzelnen Fällen können seine Bemerkungen zu einem besseren Verständnis neutestamentlicher Aussagen führen. Diese sind aber längst in die neueren Bibelübersetzungen eingeflossen, ohne dass der griechische Grundtext dadurch entstellt wurde.
David N. Bivin
Sein Buch trägt den Titel „Jesus von Nazareth. Seine Welt, seine Worte, seine Weisheit. Neue Einsichten in schwierige Worte Jesu vor hebräischem Hintergrund.“2 Der Verfasser lebt seit 1963 in Israel und schrieb sein Buch in englischer Sprache. Die deutsche Übersetzung erschien in zweiter Auflage 2018.
Sein Übersetzer, Horst Krüger, Vertreter der Jerusalem Perspective in Deutschland, schreibt in seinem Vorwort: „Die Worte Jesu weisen deutlich – besonderes im Lukas-Evangelium – auf seine hebräische Muttersprache hin.“ Hebräisch! Das ist schon einmal bemerkenswert. Er schreibt:
Der Religionswissenschaftler Dr. David Flusser (gest. 2000) hatte jahrzehntelang an der Hebräischen Universität in Jerusalem einen Lehrstuhl für Neues Testament und Frühe Kirche inne. Seine Forschungen zeigen, dass die semitisch klingenden Worte Jesu im griechischen Text der Evangelien mühelos ins Hebräische zurückübersetzt werden können und damit wichtige Hintergründe aufzeigen. Von einer Übersetzung ins Aramäische indes kann das generell nicht gesagt werden.
Das bestätigt David Bivin in seinem eigenen Vorwort:
Hebräisch, Aramäisch und Griechisch wurden im ersten Jahrhundert im Land Israel gesprochen. Jesus konnte sich in diesen drei Sprachen ausdrücken. Aber wenn er lehrte, zog er Hebräisch vor, und ich glaube auch, dass der erste Bericht über sein Leben in dieser Sprache geschrieben wurde.
Auch wenn man von David Bivin manches über den jüdischen Hintergrund der Evangelien lernen kann, ist Vorsicht bei seinen Folgerungen geboten.
Krüger schreibt von David Bivin und allen Mitarbeitern der Jerusalem School of Synoptic Research (Jerusalemer Schule für synoptische Forschung) als von Christen, denen die Heilige Schrift heilig ist. Was die Entstehung der Evangelien betrifft, geht diese Gruppe allerdings davon aus, dass den synoptischen Evangelien ein hebräisches Dokument zugrunde liegt. Aber außer sprachlichen Überlegungen gibt es keine Belege dafür. Also auch hier ist Vorsicht angebracht, denn in einem früheren Buch behauptet Bivin: „Die Annahme, dass das gesamte Neue Testament ursprünglich in Griechisch entstand, hat zu erheblichen Missverständnissen sowohl auf Seiten der Gelehrten als auch der Laien geführt.“ Trotzdem kann man auch in Bivins Buch manches über den jüdischen Hintergrund der Evangelien lernen, muss aber vorsichtig bei dessen Folgerungen bleiben.
Die Sprachen im Israel des 1. Jahrhunderts
Ohne Zweifel haben Jesus und seine Jünger sowohl Hebräisch als auch Aramäisch und Griechisch gesprochen und verstanden.
Ohne Zweifel haben Jesus und seine Jünger sowohl Hebräisch als auch Aramäisch und Griechisch gesprochen und verstanden.
Hebräisch
Hebräisch gehört ebenso wie das Aramäische und das alte Akkadisch (das in Sumer, dem Herkunftsland Abrahams, gesprochen wurde) zur semitischen Sprachenfamilie.
Die Entstehung der Tora, die fünf Bücher Mose, ist der älteste Beweis für die hebräische Sprache. Diese Sprache hat das aus Ägypten befreite Volk Israel verstanden und gesprochen. In der Bibel wird diese Sprache auch die „Sprache Kanaans“ (Jes 19,18) oder auch „judäisch“ (2Kö 18,26.28 u.a.) genannt. Zur Zeit unseres Herrn wurde Hebräisch zumindest in den Synagogen und im Tempelgottesdienst gesprochen und verstanden. Es wird angenommen, dass Jesus auch in seinen Lehrvorträgen Hebräisch sprach.
Das Ivrit, das im heutigen Israel gesprochen wird, ist eine bewusste Weiterentwicklung aus dem biblischen Hebräisch, um dies den modernen Gegebenheiten anzupassen. Dass dies funktionierte, ist einzigartig in der ganzen Welt.
Aramäisch
Bereits am Anfang des ersten Jahrtausends vor Christus verdrängte das Aramäische alle anderen Sprachen in Mesopotamien. Von den aramäischen Kaufleuten über den gesamten Orient verbreitet, entwickelte sich diese Sprache innerhalb einiger Jahrhunderte zur wichtigsten Sprache des Nahen Ostens, zur ersten Weltsprache überhaupt. Ab 500 v.Chr. übernahm das Hebräische die Schriftzeichen des Aramäischen, die sogenannte Quadratschrift. Beide werden bis heute mit 22 Konsonantenzeichen geschrieben.
Als das Nordreich Israel 722 v.Chr. von den Assyrern erobert war und die Bevölkerung zum großen Teil nach Assyrien verschleppt wurde, siedelten die Eroberer in Israel fremde Stämme an, die sich mit den dort lebenden Juden vermischten (2Kö 17,23-34). Das waren die Vorfahren der Samaritaner, die offenbar Aramäisch sprachen. Als dann ein großer Teil der Bewohner des Südreiches Juda nach 586 v.Chr. in die 70-jährige babylonische Gefangenschaft wandern musste, nahmen auch sie dort das Aramäische an.
Nachdem ihnen dann die Rückkehr in ihre Heimat erlaubt wurde, hatten sich die meisten von ihnen aber so an das Leben in Babylon gewöhnt, dass nur etwa 50 000 zurückkehrten. Die meisten dieser Heimkehrer sprachen Aramäisch. Die Schriftgelehrten unter ihnen und die in Israel noch lebenden Juden sprachen Hebräisch, was die anderen aber auch verstanden haben.
Als 167 v.Chr. der wiederaufgebaute Tempel durch den Seleukidenherrscher Antiochus Epiphanes IV. entweiht wurde, erhoben sich kurz darauf die Juden unter Führung von Judas Makkabäus. Der Aufstand führte zum Sieg der Juden und drei Jahre später zur Wiedereinweihung des Tempels. Das förderte eine religiöse Erweckung unter den Juden und eine stärkere Hinwendung zur hebräischen Sprache der Vorfahren und der Bibel. Hebräisch und Aramäisch existierten also nebeneinander und waren ohnehin sehr ähnlich. Aber in manchen Synagogen musste bei der Lesung das Alte Testament mündlich ins Aramäische übersetzt werden, damit die Zuhörer es verstanden.
Griechisch
Mit den Eroberungen Alexanders des Großen ab 333 v.Chr. wurde Griechisch in den folgenden Jahrhunderten zur Sprache der Verständigung, also zur zweiten Weltsprache nach dem Aramäischen. Griechisch war jetzt die Sprache des Handels und der Kultur. Rings um das Mittelmeer, vor allem im östlichen Raum verstand und sprach man Griechisch. Deshalb ist die früheste Bibelübersetzung, die wir kennen, die Septuaginta, die Übersetzung des Alten Testaments in die griechische Sprache. Sie entstand um 250 v.Chr. in Ägypten und gewann besondere Bedeutung bei den Juden überall in der Diaspora, also den Juden außerhalb von Israel, die kaum noch Hebräisch verstanden, aber selbstverständlich Griechisch sprachen.
In welcher Sprache entstand das Neue Testament?
Fremdworte im griechischen Text
Tatsächlich tauchen im griechischen Text des Neuen Testaments aramäische Begriffe auf:
- Abba, Vater, sagte er. (Mk 14,36; Röm 8,15, Gal 4,6),
- Talita kum – Das heißt übersetzt: „Mädchen, steh auf!“ (Mk 5,41),
- Eloi, Eloi, lema sabachtani. Das heißt: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mk 15,34). In Mt 27,46 ist der gleiche Ausruf halb hebräisch und halb aramäisch: Elí, Elí, lemá sabachtháni und wird ebenso übersetzt.
- Dann gibt es noch Hefata – „Öffne dich!“ (Mk 7,34),
- Es gab einen Platz, den man „Steinpflaster“ nannte, auf Hebräisch: „Gabbata“. (Joh 19,13),
- Es gab auch eine Stelle, die man „Schädelhöhe“ nennt. Auf Hebräisch heißt sie „Golgota“ (Joh 19,17).
Diese Begriffe weisen natürlich auch darauf hin, dass in Israel Aramäisch gesprochen wurde. Bemerkenswert bei den vorkommenden aramäischen oder hebräischen Ausdrücken ist aber, dass sie fast immer gleich anschließend ins Griechische übersetzt werden. Das muss man nicht tun, wenn man einen Aramäisch sprechenden Leser im Blick hat, denn der brauchte keine Übersetzung. Wenn die Texte aber für nichtjüdische Leser außerhalb Israels bestimmt waren, mussten die wenigen aramäischen Worte dem Leser erklärt werden. Und das spricht gerade nicht für einen aramäischen Urtext.
Alttestamentliche Zitate im Neuen Testament
Die meisten Zitate im Neuen Testament (mehr als 300) stammen aus der Septuaginta, also aus dem ins Griechische übersetzten Alten Testament. Alle inspirierten Autoren verwendeten die Septuaginta also genauso wie wir heute, wenn wir einen Schriftbeweis führen und dazu etwa die Elberfelder Übersetzung benutzen. Die meisten – wenn nicht sogar alle – Autoren des Neuen Testaments konnten zwar die hebräische Bibel lesen und Aramäisch sprechen, aber eben auch das Griechisch der Septuaginta und das Volksgriechisch – genauso wie die Leser ihrer Schriften.
Für alle Schriften des Neuen Testaments, die an nichtjüdische Christen gerichtet waren, die nicht Aramäisch sprachen, hätten Schriften auf Aramäisch von vornherein gar keinen Sinn gehabt.
Auffällig ist allerdings, dass das Matthäusevangelium und der Hebräerbrief, die das Alte Testament besonders häufig zitieren, dies oft (aber nicht immer) in einer Form tun, die enger am hebräischen Wortlaut ist als die Septuaginta. Das ist verständlich, denn ihre ursprünglichen Leser hatten ja Zugang zum hebräischen Alten Testament.
Hatte das Matthäus-Evangelium einen aramäischen Vorläufer?
In der Kirchengeschichte des Eusebius, die in den Jahren nach 303 entstand, findet sich eine Notiz des Kirchenvaters Papias:
„Matthäus hat in hebräischer Sprache die Reden zusammengestellt; ein jeder aber übersetzte dieselben so gut er konnte.“ (III,39,16)
Selbst wenn man der Überzeugung von Eusebius folgte, dass Matthäus zuerst in Aramäisch schrieb, bedeutet das, dass alle anderen Schriften in Griechisch entstanden. Alle bekannten alten Mt-Zitate sind allerdings auch auf Griechisch.
Eusebius selbst war wohl überzeugt, dass das Matthäus-Evangelium eine aramäische Urform hatte. So geht es aus einigen anderen seiner Bemerkungen hervor (III,24,6; V,10,3; VI, 25,4). Wenn das stimmt, dann wird gerade daraus deutlich, dass er bei allen anderen Schriften des Neuen Testaments von griechischen Originalen ausging. Außerdem stammen alle bisher bekannten Zitate der Kirchenväter aus dem jetzigen, griechisch geschriebenen Matthäus-Evangelium.
Das Zeugnis der Handschriften
Ja, es gibt eine aramäische Handschrift der Bibel, die sogenannte Peschitta (die Einfache). Sie enthielt auch große Teile des Neuen Testaments. Entstanden sind diese Teile im 4. Jahrhundert im syrischen Dialekt, der sich deutlich von dem Aramäisch unterschied, der im ersten Jahrhundert in Israel gesprochen wurde, also schon von daher kein Original sein konnte. Es ist eindeutig: Die neutestamentlichen Teile der Peschitta sind Übersetzungen aus dem Griechischen.
Völlig eindeutig ist, dass bisher kein einziges neutestamentliches Manuskript in Aramäisch oder Hebräisch gefunden wurde, das älter ist als griechische Handschriften. Alle aramäischen, neutestamentlichen Schriften aus der Antike sind Übersetzungen, die angefertigt wurden, als das Neue Testament bereits auf Griechisch vorhanden war. Ohne die griechischen Manuskripte hätten wir heute kein zuverlässiges Neues Testament.
Es ist nicht ungefährlich zu glauben, dass das NT, was wir heute haben, verlorene Vorläufer hatte.
Es ist nicht ungefährlich zu glauben, dass die Schriften, die wir heute haben, fehlerhafte Interpretationen anderer „verlorener Texte“ sind. Aber immer wieder gibt es Menschen, denen es Freude macht, die Christen zu verunsichern wie der oben zitierte Journalist. Wer mit aramäischen oder hebräischen Schriften argumentiert, die es offenbar niemals gab, tut sich selbst und anderen keinen guten Dienst.