ThemenBibelverständnis, Nachfolge

Gottes Wort gehorsam – aber seinem Sinn nach

Insbesondere als Folge der fundamentalistischen Koranauslegung wird auch evangelikalen Christen häufig unterstellt, sie wollten alle Aussagen und Gesetze der Bibel am liebsten wörtlich umsetzen und seien so eine Gefahr für eine freiheitliche Gesellschaft. Bei allen Unterschieden im Einzelnen gibt es jedoch unter Evangelikalen Einigkeit, dass die Gebote des Alten Testaments eine andere Autorität für die Lebensführung haben als die des Neuen Testaments. Das geht offenbar auf Jesus und die Apostel selber zurück und lässt sich an vielen Beispielen zeigen.

Kritiker behaupten immer wieder, dass die Evangelikalen der Bibel nicht nur Wort für Wort glauben, sondern sie auch wortwörtlich umsetzen wollen. Sie argumentieren etwa so:

„In der Bibel steht: ‚Du sollst nicht ehebrechen und nicht homosexuell leben‘ und: ‚Wenn jemand die Ehe bricht oder homosexuell lebt, so soll er zur Strafe dafür sterben‘ (3 Mose 20,10+13). Folglich müssen wir damit rechnen, dass die Evangelikalen nicht vor Gewalt zurückschrecken und versuchen werden, Ehebrecher und Homo­sexuelle drakonisch zu bestrafen. Evangelikale sind also eine Gefahr für unsere Gesellschaft.“

Es stimmt, dass Evangelikale den Aussagen der Bibel glauben. Auch Wunder wie die Jungfrauengeburt und Auferste­hung Christi oder seine Himmelfahrt werden von den Evangelikalen gläubig akzeptiert. Denn warum sollte der Schöpfer des Universums nicht Tote auferwecken können? Doch stimmt es wirklich, dass die Evangelikalen der Meinung sind, man müsse die ganze Bibel wortwörtlich ausleben und Ehebrecher der Todesstrafe ausliefern? Stimmt es wirklich, dass Evangelikale „die Bibel als strenges Regelwerk“ lesen, wie die Journalisten Oda Lambrecht und Christian Baars in ihrem Buch Mission Gottesreich. Fundamentalistische Christen in Deutsch­land (Berlin: Ch. Links Verlag, 2009, S. 9) behaupten?

Aus der Lehre von Jesus Christus ergibt sich, dass für Christen zwar die Reichweite der Gebote verschärft wird, die innerweltlichen Strafen aber klar gemildert.

Ohne Zweifel gibt es im weiten evan­gelikalen Spek­trum verschiedene hermeneutische Übe­r­zeugungen. Doch an einem Punkt sind sich alle Evan­gelikalen einig: Ein Christ kann und darf das Alte Testament nicht eins zu eins umsetzen. Jesus selbst hat dies unmissverständlich deutlich gemacht. Gott hat im Alten Testament die Ehescheidung erlaubt. Doch dies war nur ein Zugeständnis an die Menschen wegen ihrer Schwäche, Gottes Willen zu tun (Matthäus 19,3-9). Eigentlich möchte Gott keine Ehescheidung, und deshalb hat Jesus auch die Ehescheidung untersagt. Oder: Gott hat im Alten Testament Rache erlaubt. Im Neuen Testament wird dies aufgehoben (Matthäus 5,38-42; Röm 12,17-21). In den Antithesen der Bergpredigt (Matthäus 5) zeigt Jesus auf, dass manche alttestamentlichen Gebote einen vorläufigen Charakter haben. Das Neue Testament bringt Änderungen – Verschärfungen auf Seiten der Gebote (Matthäus 5,27f.), Milderungen auf Seiten der Strafen (Joh 8,1-11).

Einige Christen sind sehr selektiv in der Befolgung alttestament­licher Gebote. Manches wollen sie wörtlich nehmen, anderes nur sinngemäß.

An dieser Stelle soll etwas genauer ausgeführt werden, was vom Alten Testament für Christen noch verbindlich und einzuhalten ist und was nicht. Viele Christen haben an dieser Stelle große Unsicherheiten und auch Gemeindeleiter sind sich nicht immer sicher, wie sie die Forderungen des Alten Testamentes behandeln sollen. Wenn etwa der Pastor dazu auffordert, den Zehnten (10 % des Einkommens als Spende) zu geben, begründet er dies mit dem AT (siehe z. B. Mal 3,10). Im NT gibt es nämlich keine Anweisung, den Zehnten zu geben. Allerdings gehen die Christen überwiegend sehr selektiv mit dem AT um. Manche Gebote begrüßen sie und wollen sie – nach ihrem Verständnis – wörtlich einhalten, z. B. 5 Mose 22,5: Eine Frau soll nicht Männersachen tragen, und ein Mann soll nicht Frauenkleider anziehen; denn wer das tut, der ist dem HERRN, deinem Gott, ein Gräuel. Manche Gebote halten sie nur sinngemäß ein, z. B. 2 Mose 20,8ff: Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest… Sie nehmen sich den Sonntag oder irgend einen Tag der Woche als arbeitsfrei heraus, nicht aber den Samstag. Und manche Gebote lehnen sie völlig ab, z. B. die oben schon zitierte Stelle 3 Mose 20,10: Wenn jemand die Ehe bricht mit der Frau seines Nächsten, so sollen beide des Todes sterben. Gilt für Christen das AT also noch? Wenn ja, gilt es uneingeschränkt oder gelten nur gewisse Teile? Kann jeder Christ selbst bestimmen, was gilt und was nicht gilt? Im Folgenden wird versucht, diese Fragen zu beantworten.

1. Das AT vermittelt kein Heil

Die Juden und viele andere Menschen glau­ben, dass sie durch das Einhalten der Gebote das Heil erlangen können. Diese Überzeugung ist jedoch ein Irrtum. Denn der Mensch ist aufgrund des Sündenfalls ethisch geschwächt und nicht in der Lage, die Gebote vollständig zu halten. Deshalb kann kein Mensch durch Beobachtung des Gesetzes selig werden. Dies bezeugt Paulus an vielen Stellen im NT (z. B. Rö 3,20.28; Gal 2,16; Eph 2,8f). Wer also meint, durch Einhalten der Gebote in den Himmel zu kommen, der täuscht sich. Das Gesetz öffnet nicht die Himmelstür; allein der Glaube an Jesus Christus macht den Menschen selig. Jesus ist das Ende, das Ziel des Gesetzes (siehe Rö 10,4); er hat uns vom Gesetz als Heilsweg befreit (vgl. Gal 4,4f). Denn dieser Heilsweg brachte keinen Menschen zum Ziel.

Dies erkannten die Apostel sehr deutlich und schrieben deshalb den Christen aus den Nationen, dass für sie das alttestamentliche Gesetz als Heils­weg uninteressant sei. Sie, die Heidenchristen, sollten aus Rücksicht auf die Gemeinschaft mit den Judenchristen lediglich folgende vier Gebote halten: kein Götzendienst, keine Unzucht, kein Blutgenuss, kein Fleisch von erstickten Tieren (siehe Apg 15,28f). Diese vier Gebote sind wichtig, und wir Christen tun gut daran, sie zu befolgen.

Im Doppelgebot der Liebe erfüllen Christen die Anforderungen der 10 Gebote vom Sinai.

Doch was ist mit den ebenfalls wichtigen Geboten: Du sollst nicht töten, nicht stehlen, nicht lügen usw.? Gelten diese Gesetze für Christen nicht mehr? Wer diese wichtigen Gebote deshalb hält, um dadurch vor Gott gerecht zu werden, der befindet sich auf einem Irrweg. Gleichwohl gelten diese Gebote auch für Christen. Sie sind alle in dem Doppelgebot der Liebe enthalten und werden von den bereits durch den Glauben an Jesus geretteten Christen aus Liebe und Einsicht gehalten. Wenn Jesus seinen Nachfolgern sagt: Du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt … und du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. (Mt 22,37ff), dann umschließt dieses Doppelgebot der Liebe alle Einzelgebote des Dekalogs und viele andere Gesetze des AT. Jesus selbst erklärt: Im Doppelgebot der Liebe hängt das ganze Gesetz und die Propheten. (Mt 22,40) Und Paulus ergänzt treffend: Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung. (Rö 13,10; siehe auch Gal 5,14)

2. Das AT wird durch Christen erfüllt

Weil Christen durch die Wiedergeburt erneuert worden sind und die Kraft des Heiligen Geistes erhalten haben, können sie die Gebote des AT einhalten. Das, was der natürliche Mensch nicht kann, wird dem durch den Glauben an Christus erneuerten Menschen ermöglicht. Der natürliche Mensch versucht, die Gebote Gottes zu halten. Doch er scheitert immer wieder. Für ihn stellt das Gesetz eine zu hohe Latte dar, die er nicht zu überspringen vermag. Das Gesetz offenbart ihm nur seine Unfähigkeit, es zu halten. Deshalb sagt Paulus: Durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde. (Rö 3,20; siehe auch Rö 5,20; Gal 3,19)

Die Reformatoren sprachen an dieser Stelle vom „usus elenchticus legis“, dem überführenden Gebrauch des Gesetzes. Das Gesetz zeigt dem Menschen seine Schlechtigkeit, seine Unfähigkeit, die Gebote zu halten. Damit wird der natürliche Mensch gleichsam durch das Gesetz auf Christus, den Heilsbringer, hin erzogen. Das Gesetz ist also ein Erzieher oder Zuchtmeister (vgl. Gal 3,23ff).

Wenn der Mensch dann zu Christus kommt und die Wiedergeburt erlebt, wird in sein Herz die Liebe Gottes durch den Heiligen Geist ausgegossen (siehe Rö 5,5) und er wird in die Lage versetzt, die Gebote einzuhalten. Über diese Wahrheiten spricht Paulus ausführlich im Brief an die Römer (Kapitel 6 bis 8) und an die Galater (Kap 2 bis 5). Betont werden soll an dieser Stelle nochmals, dass der Christ die Gebote nicht einhält, um dadurch gerettet zu werden. Vielmehr ist er bereits durch den Glauben gerettet, und aus Dankbarkeit gegenüber Christus lebt er in der Liebe und befolgt damit die Gebote.

Hier stellt sich nun die Frage: Sollen die in der Liebe lebenden Christen das ganze AT mit allen seinen Einzelgeboten befolgen? Die Antwort lautet: nein! Das gesamte Kultgesetz mit seinen zahlreichen Opferanordnungen und ungezählten Einzelanweisungen ist in Christus erfüllt. Kein Christ braucht mehr Tieropfer zu bringen, um mit Gott versöhnt zu werden. Christus ist einmal geopfert worden und hat damit die Erlösung vollbracht. Somit sind alle weiteren Opfer überflüssig (siehe Hebr 10,11-18).

Was aber ist mit dem Sittengesetz? Sind die vielen Einzelanweisungen zum zwischenmenschlichen Verhalten heute noch bindend? Das Sitten- oder Moralgesetz des AT ist durch die Lehre Christi abgelöst worden. Nur dort, wo das Neue Testament ausdrücklich ein Gebot des Alten Testaments aufnimmt und für die neutesta­ment­liche Gemeinde als verbindlich erklärt, haben Christen dies auch zu halten. So wird in Apg 15,28f. Blutgenuss untersagt. Darum sollten Christen meines Erachtens keine Blut­wurst essen. Auch wird Unzucht verboten. Deshalb ist für Christen sexuelle Betätigung außerhalb der Ehe ein Tabu, das heißt alle die Anweisungen aus 3. Mose 18 und 20 sind heute noch aktuell, weil sie sexuelle Verirrungen beschreiben, die schwere Sünden darstellen.

Doch nirgendwo wird im NT verlangt, dass ein Christ kein Klei­dungsstück tragen darf, das aus zwei verschiedenen Stof­fen besteht (siehe 3. Mose 19,19), oder dass Christen an ihren Kleidern Quasten tragen sollen, wie dies 5. Mose 22,12 vorschreibt, oder dass Christen kein Schweinfleisch essen dürfen (siehe 3. Mose 11,7), obwohl dies der Gesundheit zuträglich sein kann. Freilich dürfen Christen diese Einzelgebote halten, aber es wird nicht von ihnen verlangt und trägt auch nicht zu ihrer Seligkeit bei, kann aber für das irdische Leben einen Nutzen haben.

Die Gebote des Alten Testaments nehmen Rücksicht auf die Sünde und Schwäche des Menschen und sind deswegen manchmal weicher gefasst, als es eigentlich dem Willen Gottes entspricht.

Auch zeigt uns das NT, dass die Gesetze des AT den Willen Gottes nur in abgeschwächter Form offenbaren. Wegen der Härte des Herzens (Mt 19,8) der Menschen hat Gott viele Gebote im AT weicher gefasst, als es eigentlich sein Wille ist. So hat Gott den Juden z. B. die Ehescheidung in 5 Mose 24,1 erlaubt. Eigentlich entspricht dies aber nicht seinem Willen (siehe Mt 19,3ff). Jesus hat nun den eigentlichen Willen Gottes wieder offenbart. Deshalb verbietet er die Ehescheidung auch generell und anerkennt nur eine Ausnahme, nämlich im Fall von Unzucht (siehe Mt 5,31f). Aber auch die anderen Gebote wie etwa Du sollst nicht töten werden von Jesus verschärft und auf ihren eigentlichen Sinn zurückgeführt. Denn es geht z. B. bei dem Verbot zu töten ja nicht nur darum, nicht mit der Tat zu töten. Vielmehr geht es auch darum, die Vorstufen des Tötens, etwa Rufmord, Lieblosigkeit oder Hass zu vermeiden.

Deshalb lehrt Martin Luther ganz treffend in seinem Kleinen Katechismus über das Gebot Du sollst nicht töten:

„Was ist das? Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unserm Nächsten an seinem Leibe keinen Schaden noch Leid tun, sondern ihm helfen und fördern in allen Leibesnöten.“

Das Doppelgebot der Liebe geht also weit über die Gesetze des AT hinaus. Folglich halten Christen mehr, als das AT fordert. Dies zeigt die Bergpredigt unmissverständlich (siehe Mt 5,21-48).

Die Gesetze des Staates sollen sich an den 10 Geboten orientieren und die böse Tat eindämmen.

Für Nichtchristen darf die Berg­predigt jedoch nicht als Maßstab genommen werden. Denn unmöglich können sie diese erfüllen. Den Ungläubigen ist weiterhin der Dekalog als Richtschnur gegeben (siehe 1 Tim 1,8ff). Daher sprachen die Reformatoren vom „usus politicus legis“ und meinten damit, dass das Gesetz ins Rathaus, in die Öffentlichkeit gehört, d. h. die Gesetzgebung eines Staates soll sich an den Geboten Gottes orientieren und so der Eindämmung von Kriminalität dienen.

Das AT steht also auf einer niedrigeren Offenbarungsstufe als das NT. Das AT ist auch Wort Gottes, aber nur vorläufiges und nicht endgültiges Wort Gottes. Die entscheidende und abschließende Offenbarung Gottes geschieht in Jesus Christus, der den neuen Bund aufrichtet. Diese Wahrheit wird bereits im AT bezeugt (siehe Jer 31,31ff) und im NT aufgenommen und bestätigt (siehe Hebr 8,6ff). Daher ist die heilsgeschicht­liche Theologie bzw. Exegese jeder anderen Aus­legung vorzuziehen. Denn sie berücksichtigt die Priorität des Neuen Testaments.

3. Das AT vermittelt Belehrung

Das Alte Testament behält für Christen eine wichtige Bedeutung als Belehrung und zum Verständnis der Heilsgeschichte, aber nicht als direkte Handlungs­anweisung.

Wir haben gesehen, dass das Kultgesetz durch Christus erfüllt und aufgehoben worden ist und dass das Moralgesetz von Christen auf höherer Stufe – über das Doppelgebot der Liebe – erfüllt wird. Es bleibt noch die Frage: Welchen Nutzen hat das AT überhaupt noch für die christliche Gemeinde? Manche haben geantwortet: Das AT ist für Christen unwichtig. Doch dies ist ein Irrtum. Über die bleibende Bedeutung des AT lesen wir in Rö 15,4; 1 Kor 10,11 und in 2 Tim 3,16f. Das AT ist den Christen zur Belehrung gegeben. Die vielen Gebote, Ge­schichten, Sprü­che, Psalmen usw. sollen uns lehren, warnen, trösten und erziehen. Sie zeigen uns Gottes Heiligkeit und Majestät, seine Barm­herzigkeit und Liebe, aber auch seinen Zorn und seine Gerichte. Gottes Handeln am Volk Israel ist ein Bild für seinen Umgang mit der Gemeinde. Gottes Verheißungen für die Zukunft des Volkes Israel haben sich entweder schon erfüllt oder werden sich noch erfüllen. Daran sehen wir, dass Gott zu seinem Wort steht.

Das AT ist also Wort Gottes, besitzt aber einen vorläufigen Charakter. Die christliche Gemeinde kann es nicht wortwörtlich in die heutige Zeit übernehmen und ausleben. Vielmehr ist das AT heilsgeschichtlich auszulegen. Wie dies geschieht, zeigt uns Jesus Christus und das NT. Wir leben heute im neuen Bund und haben uns nach den Grundsätzen dieses Bundes und seines Stifters, Jesus, zu richten. Jesus und das NT zeigen, dass das kultische Gesetz als Handlungs­anweisung endgültig vorbei ist und dass das sittliche Gesetz im Doppelgebot der Liebe aufgeht. Christen befolgen das Doppelgebot der Liebe nicht, um dadurch gerecht zu werden; sondern weil sie durch den Glauben an Jesus gerecht geworden sind, halten sie gerne die Gebote Gottes.

Fazit

Evangelikale können also mit Ent­schie­denheit verneinen, dass sie die Bibel eins zu eins umsetzen wollen. Niemand will für Ehebrecher die Todesstrafe einführen. Wir leben im neuen Bund und nicht mehr unter dem Gesetz des AT.

Die Anweisungen des NT sind jedoch absolut gültig und müssen von Christen praktiziert werden. Nichts jedoch, was im NT steht, ist auch nur im Geringsten gefährlich für andere Menschen. Evangelikale richten sich als Nachfolger Jesu an den Forderungen Christi aus und sind im Gegenteil für eine Gesellschaft höchst nützlich.

Denn wer kümmert sich um die Schwa­chen, Armen und Kranken auf­opferungs­voller als die Christen? Das gesamte Sozialwesen des christlichen Abend­landes ist geprägt von der christlichen Nächstenliebe. Wer Indien oder Afghanistan bereist hat, weiß, dass in muslimischen oder hinduistischen Ländern nicht einmal ansatzweise so viel Dienst am Nächsten vorhanden ist wie bei uns. Und welche Werte sind für eine Wirtschaft und Gesellschaft nützlicher als die vom NT gelehrten Werte der Gerechtigkeit (Rö 14,17), Liebe (Gal 5,22), Demut (1 Petr 5,5) und Selbstlosigkeit (1 Petr 5,2)?