Abtreibung, Suizid, Organtransplantation und Homosexualität sind Themen, die nicht nur in wissenschaftlichen Kreisen diskutiert werden. Der Alltag eines jeden Menschen, ob Hausfrau, Arbeiter, Arbeitsloser, Student oder Ingenieur schafft Berührungspunkte, die ihn zur Meinungsbildung herausfordern. Der inzwischen gesellschaftsfähige Begriff „Schwangerschaftsabbruch“ wird vom Autor, Michael Kotsch, ohne Umschweife als „Mord“, ja sogar als „Massenmord“ bezeichnet. Er klärt die Grundsatzfrage: „Wann ist der Mensch ein Mensch?“ und beschreibt die Auswirkungen von Abtreibung für das ungeborene Kind, für die Frau und für die gesamte Gesellschaft.
Erst in jüngster Vergangenheit ist mit dem Tod eines Fußballprofis die Problematik im Umgang mit Depression und Selbstmord ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt. Kotsch behandelt nicht nur die Frage, ob der Mensch seinem Leben ein Ende setzen darf, sondern zeigt ebenfalls Wege zur Prävention für Suizidgefährdete. Auch Mediziner können nicht mit letzter Sicherheit klären, ob Hirntote wirklich tot oder noch im Sterben liegende Menschen sind. Hier stellt sich Kotsch der Schwierigkeit, die hoch technisierten Behandlungsmethoden der modernen Medizin aus biblischer Perspektive zu beleuchten.
Michael Kotsch (Hg.). Moderne Medizin & Ethik. Bd. 2. Lichtzeichen Verlag GmbH 314 Seiten. Paperback: 9,80 €. ISBN 978-3-93685-054-3
Zwischen dem medialen Erscheinungsbild von Homosexualität und dem tatsächlichen Leben von Homosexuellen liegen nach Meinung des Autors Welten. Er belegt dies u.a. mit häufig wechselnden Partnerschaften, hohen Depressions- und Selbstmordzahlen, einer signifikant niedrigeren Lebenserwartung und der ständigen Sucht nach Befriedigung. Michael Kotsch versteht es, komplexe Sachverhalte aus den Fachgebieten Psychologie, Medizin, Kulturgeschichte und Theologie sehr verständlich aufzuarbeiten und gleichzeitig Auswege aus prekären Lebenssituationen aufzuzeigen.
Claudia Schneider, Ärztin, Leipzig