In seinem Vorwort stellt Wolfgang Schlichting klar, warum es ein solches Buch geben muss: „Der ‚Grundwasserspiegel‘ an Glaubenswissen ist in der Bevölkerung nachweislich so weit gesunken, dass konfirmierte evangelische Christen oft nicht mehr überzeugend darlegen können, warum sie Evangelisch sein wollen. Was glaubt man als evangelischer Christ? Wie stehen die Evangelischen zum Papsttum, zur Marienverehrung, zum Ablass, wie er beim Weltjugendtag 2005 erneut angeboten wurde?“
Das Buch „Luthers Theologie für Nichttheologen“ ist die Zusammenfassung von 23 Vorträgen, die im Laufe von fünf Jahren in Augsburg gehalten wurden.
Wenn das Buch auch nicht den Anspruch erhebt eine lutherische Laiendogmatik zu sein, so vermittelt es doch soviel Wissen über Luthers Lehre und Leben, dass bekenntnistreue evangelische Christen darin einen guten Überblick über die Grundzüge der lutherischen Theologie erhalten. Es ist so verfasst, das es lutherische Antworten auf die Frage unserer Zeit und des persönlichen Lebens gibt. Denn viele Fragen, die heute noch Christen beschäftigen, hatte Luther bereits angesprochen und geklärt.
Es beginnt mit Luthers theologischer Biographie, in der anhand der Auseinandersetzungen mit der katholischen Lehre, den Humanisten und verschiedenen Sektierern, Fragen wie der Zölibat, der Sabbat, das Verhältnis zum Islam usw. angeschnitten werden. Biographische Elemente durchziehen das gesamte umfangreiche Werk.
Hanns Leiner. Luthers Theologie für Nichttheologen. Nürnberg: VTR 2007. 410 S. Paperback: 29,80 €. ISBN 978-3-937965-66-6
In weiteren 23 Kapiteln geht es dann darum, für die Reformation so grundlegende Fragen wie die Abgrenzung zum Ablass, die Bedeutung von Gesetz und Evangelium, die Lehre vom Abendmahl, von der Kirche oder dem Papsttum, zu klären.
Das Buch behandelt sowohl dogmatische wie auch ethische Fragen. Es geht auch der in der lutherischen Orthodoxie vernachlässigten Frage der persönlichen Heilsaneignung, die im Pietismus deutlich Bekehrung genannt wird, nicht aus dem Weg.
Durch seine einfache Sprache eignet es sich vorzüglich, um Menschen ohne theologische Vorkenntnisse einen guten Überblick über Luthers Lehre zu verschaffen. Dem bekenntnistreuen Lutheraner gibt es viele Informationen, für die Auseinandersetzung gegen den Ökumenismus, der die Fragen der Lehre übergeht, wie auch gegen die liberale Aufweichung des Glaubens zur Hand.
Jedem der einen Einblick in die Grundlagen evangelischen Glaubens sucht, kann das Buch nur wärmstens empfohlen werde.