Literatur › Buchbesprechungen, Ewigkeit

Hat die Trübsal schon begonnen?

Veröffentlicht am 11. September 2025 aus Bibel und Gemeinde 125, Band 3 (2025), Seite 72-73
  • Prof. Dr. Friedhelm Jung

    Jg. 1958, verh., 3 Töchter, Professor für systematische Theologie am Southwestern Baptist Theological Seminary (Texas) und am Bibelseminar Bonn.

Amir Tsarfati ist ein gebürtiger Israeli und an den Messias Jesus gläubiger Jude. Er war früher Major in der israelischen Armee und arbeitet heute als Leiter von „Behold Israel“, einer christlichen Organisation, die sich auf Konferenzen und in den sozialen Medien für die Verbreitung der biblischen Botschaft einsetzt.

Der Autor ist Prätribulationist und Prämillennialist. Das bedeutet: Er glaubt, dass die Gemeinde Jesu vor der siebenjährigen endzeitlichen Trübsal entrückt wird und am Ende dieser Trübsalszeit Jesus sichtbar für alle wiederkommt, um das Tausendjährige Friedensreich aufzurichten. Da die Gemeinde Jesu momentan noch nicht entrückt ist, lautet die Antwort auf die im Buchtitel gestellte Frage selbstverständlich „nein“. Allerdings ist Tsarfati der Überzeugung, dass die Entrückung der Gemeinde und somit der Beginn der Trübsalszeit unmittelbar bevorstehen. Er gibt zwar zu, dass er kein Datum für die Entrückung der Gemeinde und den Beginn der Trübsal nennen kann, behauptet aber dann doch, „dass wir uns nicht nur in der letzten Generation befinden, sondern auch in einer Zeit innerhalb der letzten Generation, in der alles so vorbereitet ist, dass sich der Vorhang jeden Moment heben kann.“ (S. 183)

Tsarfati, Amir: Hat die Trübsal schon begonnen? Wie man in diesen letzten Tagen Verwirrung vermeidet und die Zeit auskauft. Düsseldorf: Christlicher Medienvertrieb Hagedorn 2025. 269 S. Pb: 13,50 €. ISBN: 978-3-96190-109-8

Er interpretiert die zahlreichen Kriege, Naturkatastrophen, Hungersnöte, Epidemien und die immer stärker zunehmende Christenverfolgung als klare Indizien dafür, dass die Menschheit mit großen Schritten auf die antichristliche Trübsalszeit zugeht, in der der Zorn Gottes über eine von ihm abgefallene Welt ausgegossen werden wird. Im letzten Kapitel seines Buches ruft er die Nachfolger Jesu dazu auf, ein konsequent christliches Leben zu führen, auf jede Bequemlichkeit zu verzichten und alle Kräfte auf die Mission zu konzentrieren, damit noch weitere Menschen durch die Bekehrung zu Jesus Christus gerettet werden.