Den englischen Autoren Aldous Huxley und George Orwell gelang es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, mit ihren bekanntesten Werken Folgen technischer Entwicklungen vorauszuahnen. In Orwells „1984“ gibt es ein vollständiges Überwachungssystem mit „sprechenden Bildschirmen“. Überall und jederzeit gilt: „Big Brother is watching You!“ Medien werden benutzt, um Menschen mit Lügen zu manipulieren. Das Denken will man mit „Neusprech“ lenken. Huxley, der auch Orwells Lehrer war, sah weitreichende Eingriffe in die menschliche Fortpflanzung mit der Möglichkeit der Zucht „nützlicher“ Menschentypen voraus. Beide erkannten weniger den positiven Fortschritt als die Gefahren, die in technischen Entwicklungen liegen können. Werden sie von skrupellosen Machthabern genutzt, werden Menschen geknechtet. Seit dem Erscheinen der beiden Bücher in den Jahren 1932 und 1949 haben sich manche Dinge auch positiv entwickelt. Die Gesundheitsfürsorge wurde verbessert. Es gibt weniger Hunger. Der technische Fortschritt hat für viele das Leben erheblich einfacher gemacht. Wir werden mit einer Flut von Informationen über wichtige und unwichtige Ereignisse überschwemmt. Vieles davon ist jedoch auf Linie des Mainstreams gebracht oder Getöse von allerlei falschen Propheten. Es gibt eine weltweite Überwachung der meisten Menschen. Die Eingriffsmöglichkeiten in den Körper reichen bis zur Klonung und Veränderung des Erbgutes.
Anders als Huxley und Orwell sehen Christen positive und negative Entwicklungen unter der Herrschaft des souveränen Gottes, der der Vater unseres Herrn Jesus Christus ist. Die „schöne neue Welt“ kommt nicht durch technischen Fortschritt, sondern wird einmal von Gott selbst für diejenigen neu erschaffen, die an Christus glauben. Auch die teilweise erschreckenden Entwicklungen auf der Welt können Christen vor diesem Hintergrund deuten. Sie leben mit Hoffnung, denn sie wissen, dass Gott seine Ziele für die Welt und besonders für seine Kinder erreicht, genau wie versprochen. Bis dahin sollen wir hellsichtig die „Zeichen der Zeit“ beobachten. In Lukas 21 nennt Jesus drei Elemente christlicher „Weltuntergangsstimmung“. Panik oder pessimistisches Klagen sind nicht dabei.
Erstens sollen uns all die Entwicklungen daran erinnern, dass die Weltgeschichte auf ein Ziel zuläuft, an ihrem Ende aber das Kommen des Königs aller Könige steht: Unser Herr Jesus Christus kommt. Darum mahnt er: „Erhebt eure Häupter, weil eure Erlösung nahe ist“ (28).
Zweitens sollen wir uns klar machen, dass zwar „Himmel und Erde vergehen, aber meine Worte vergehen nicht“ (33). Gottes Wort, das auch Jesu Wort ist und das wir in der Bibel lesen können, hat Bestand. Was immer passiert, die Gemeinde der Glaubenden steht unter dem Schutz von Christus (Mt 16,18). Aber sie muss zuversichtlich am Wort Gottes festhalten, statt vor dem Zeitgeist einzuknicken.
Drittens sollen wir aufmerksam bleiben, uns nicht zu einem zügellosen Leben verführen lassen und zugleich Beter sein (34-36). Wir schauen also auf die Welt um uns her, achten dabei auf uns, aber das nie ausschließlich: Wir schauen immer auf unseren Herrn Jesus Christus, der der Anfänger und Vollender unseres Glaubens ist (Heb 12,1-2).