Literatur

C.S. Lewis für eine neue Generation

C.S. Lewis (1898-1963) war ein scharfsinniger Denker, der mit großer Kraft für den christlichen Glauben argumentiert hat. Als englischer Literaturwissenschaftler genoss er hohes Ansehen und nutzte das auch zu umfassender Kritik an der Gesellschaft, die meinte, ohne ethische Werte auskommen zu können. Neben seinen analytischen und argumentativen Werken verfasste er auch Literatur für Kinder und Erwachsene. Seine persönliche Entwicklung zum Glauben und seine inneren Kämpfe verarbeitete er in Büchern. Das reiche Werk ist auch für heutige Christen eine Inspiration und Ermutigung, öffentlich zu ihrem eigenen Glauben zu stehen und auch dafür einzutreten.

Ich saß an der Limmat (dem Fluss meiner Heimatstadt), Streckenhalt auf einer Fahrradtour. Das Wasser floss still vorbei, es wehte ein leiser Wind. Die Abendsonne schien mich mild an. Da ging es mir ähnlich wie dem Apostel Johannes. Ich wurde zwar zu keiner himmlischen Vision entrückt. Mir schoss aber die Idee durch den Kopf: „Ich möchte gerne eine neue Generation in das Leben und Werk von C. S. Lewis einführen.“ Seither sind einige Jahre verflossen und eine kurze Einführung als eBook (C. S. Lewis für eine neue Generation, Folgen-Verlag, 2017) erschienen.

Wie ist diese Faszination von Klein und Groß für diesen Mann zu erklären? Wie kommt es, dass sogar die Zentralbibliothek in Zürich über 100 Sekundärwerke zu C. S. Lewis führt? Lewis besticht aus meiner Sicht dadurch, dass er aus dem Schatz von Jahrhunderten schöpft und die Erkenntnisse scharfsinnig auf die Probleme des 20. Jahrhunderts anwendet. Dies tut er mit ästhetischer Eleganz und einer demütigen Aufrichtigkeit. In diesem Beitrag stelle ich einige unbekannte biographische Brocken aus Lewis‘ Leben vor, gebe einen kurzen Überblick über sein Werk, woran ich fünf Lernfelder anfüge.

Biografische Brocken

In der deutschen Spra­che liegen zwei um­fas­­sen­de Biografien vor, die den aktuellen Stand der Lewis-For­schung mitberücksichtigen: Alan Jacobs, Der Mann aus Narnia, St. Johannis: Lahr, 2007, und Alister McGrath, C. S. Lewis, Prophetischer Denker. Exzentrisches Genie. Brunnen: Basel, 2014. In seinem autobiografischen Spätwerk Über­rascht von Freude beschreibt Lewis seinen Weg zum christlichen Glauben.

Man könnte das Leben des überragenden Denkers und feinfühligen Literaten im Nachhinein leicht glorifizieren. Wer näher hinschaut, entdeckt jedoch vielmehr ein anstrengendes, von manchen Schwierigkeiten gepflastertes Leben.

Biografischer Steckbrief

1898-1917

geboren und aufgewachsen im grünen Irland

1917-23

ausgebildet in Oxford

seit 1925

Tutor in Oxford für englische Literatur

1941/42

Rundfunkansprachen im BBC, später als Buch Mere Christianity

1954

fachliches Hauptwerk English Literature in the Sixteenth Century excluding Drama, im gleichen Jahr Berufung Professor für englische Literatur in Cambridge

1956-1960

verheiratet mit Joy Davidman

1963

starb an Nierenversagen; beerdigt in Oxford

Die Liebe zu den Büchern wurde schon früh im Leben angelegt. Im weitläufigen Elternhaus gab es „Bücher im Arbeitszimmer, Bücher im Wohnzimmer, Bücher in der Garderobe, Bücher (zwei Reihen tief) in dem großen Bücherregal auf dem Treppenabsatz, Bücher in einem der Schlafzimmer, Bücher in Stapeln so hoch wie meine Schultern auf dem Speicher … Bücher aller Art, … für ein Kind geeignete und ganz und gar ungeeignete. Nichts davon war mir verboten. An den schier endlosen verregneten Nachmittagen holte ich mir einen Band nach dem anderen aus den Regalen.“ Diese intensive Leseerfahrung ließ ihn „fast völlig in meiner Imagination leben“.

Geprägt wurde Lewis durch den frühen Ver­lust der Mutter, die ihn zu Hause unterrichtet hatte. Lewis schreibt:

Mit dem Tod meiner Mutter verschwand alles gefestigte Glück, alles Ruhige und Verlässliche aus meinem Leben.

„Bildung ohne Werte, so nützlich sie ist, scheint den Menschen mehr zu einem schlauen Teufel zu machen.“ C.S. Lewis

Zum Vater, der sich vom Tod der Mutter nie erholte, pflegte Lewis bis zu seinem Tod eine ambivalente Beziehung. Er war oft launisch und weit entfernt von der Lebenswelt seiner beiden Söhne. Lewis schreibt davon, dass er jeweils mit einem Wortschwall überhäuft wurde, was bei ihm, je älter er wurde, eine lächerliche Wirkung hinterließ. Als er später in der Schule in Nöten war, fand er beim Vater kein Gehör.

„Das erste und einfachste Hindernis für die Kommunikation war die Tatsache, dass er, nachdem er sich ernstlich erkundigt hatte, die Antwort nicht abwartete oder sie wieder vergaß, kaum dass sie ausgesprochen war.“

Dessen eigene Version der Erzählung war, „hatte er sie sich erst einmal zurechtgelegt, unauslöschlich.“ Das wirkte ermüdend. Lewis konnte nicht er selbst sein, wenn er zu Hause war.

Lewis‘ Schulerfahrung schwankte zwischen Extremen. Nach der ersten Zeit bei der Mutter wurde er an verschiedenen Internaten mit ganz unterschiedliche n Lernatmosphären vertraut gemacht. An der einen Schule durchlebte er eine Zeit ohne Lernfortschritte. Am College wurde er in die Hierarchie des Bubeninternats eingeführt. Dazu gehörten nicht nur Dienstleistungen für die älteren Schüler, sondern anscheinend auch sexuelle Gefälligkeiten. In großem Kontrast dazu stand das intensive Lernen im Individualunterricht, den er bei einem atheistischen Tutor vor seinem Eintritt in Oxford genoss.

Wie für viele junge Männer seiner Gene­ration stellte die Erfahrung im Schützen­graben des Ersten Weltkriegs eine erschütternde, lebenslänglich unvergessene Erfahrung dar. Mit einem Kameraden hatte er vor dem Einrücken an die Front einen Pakt geschlossen. Der Überlebende sollte für die Eltern des Gefallenen sorgen. Dieser Entschluss sollte für Lewis‘ Leben weitreichende Folgen haben. Mrs. Moore, die Mutter seines gefallenen Freundes, lebte nämlich bis 1951 samt Tochter im Haushalt von Lewis. Es scheint, dass Lewis zumindest über eine Zeit eine amouröse Beziehung zu der 30 Jahre älteren Frau gepflegt hat. Er versorgte die überaus launische Frau bis ins hohe Alter. Dies führte dazu, dass er über Jahre nicht in der Lage war, ein bis zwei Stunden am Stück zu schreiben.

„Die Hoffnung ist eine theologische Tugend. “C.S. Lewis

Es wäre noch viel zu erzählen: Vom har­zigen Einstieg in die Berufswelt. Trotz Bestnoten fand Lewis anfänglich keine Anstellung in Oxford und studierte noch Philo­sophie, um die Zeit der Stellensuche zu über­brücken. Über Jahrzehnte wurde ihm ein Lehrstuhl in Oxford verweigert. Er selbst blieb in der Stellung als Tutor, die er ab 1925 inne­hatte. Erst 1954 wurde ihm ein Lehrstuhl in Cambridge angeboten, nicht zuletzt auf Betreiben seines Freundes J. R. R. Tolkien.

Damit sind wir bei einem anderen wichtigen Thema im Leben von Lewis: Männer­freundschaften. Die erste und wichtigste Beziehung pflegte er zu seinem Bruder Warren. Dieser zog nach seiner Entlassung aus der Armee bei ihm ein. Lewis verdankt seinem Bruder die Er­fassung unzähliger handschriftlicher Notizen und Briefe. Allerdings musste er auch hautnah die schwere Alkoholsucht seines Bruders miterleben und ertragen. Zu seinem Jugendfreund Arthur Greeves pflegte er eine lebenslange Beziehung, die durch zahlreiche Briefe dokumentiert ist. Berühmt geworden ist der Kreis der Inklings, einem Zirkel von Schriftstellern, dem neben J. R. R. Tolkien dessen Sohn Christopher sowie der Autor Charles Williams angehörten.

„Bis zur Auferstehung kommt für uns noch immer das Kreuz vor der Krone, und morgen ist Montag.“ C.S. Lewis

Wenn man sich die ungeheure Mehr­fach­­belastung des Literaten vor Augen hält, dann kann man nachvollziehen, dass dieser mit knapp 50 Jahren einen Zusam­men­­bruch erlitt. Die Aufgabe in Ox­ford, die privaten Belastungen sowie die un­ge­heure Korres­pondenz, der Lewis mit hohem Pflicht­bewusstsein nachging, führten zu einer permanenten Überlastung. Umso erstaunlicher, dass er sich wieder aufgerappelt hat und einige produktive Jahre erlebte, welche uns u. a. die Narnia-Chroniken bescherten. Bekannter als einige der geschilderten Erlebnisse ist Lewis‘ späte Heirat mit Joy Davidman. Das war nicht nur eine Romanze, sondern ebenso das Ergebnis eines geschickten, wenn nicht gar manipulativen Vorgehens der US-Amerikanerin. Dies führte zur heimlichen Wiederheirat mit einer geschiedenen Frau – in der Anglikanischen Kirche damals verboten. Die Ehe währte nur kurz. Lewis verfasste nach ihrem Krebstod unter Pseudonym den Text Über die Trauer.

Übersicht über das Werk

Lewis‘ Werk umfasst vier Teile: Das fachliche Werk zur englischen Literatur; die apologetischen Bücher; die fiktionalen Erzählungen; schließlich und nicht zuletzt seine zahlreichen Aufsätze für Zeitschriften und Tausende von Briefen.

Lewis‘ fachliches Hauptwerk erschien 1954: Seine umfassende Behandlung der englischen Literatur des 16. Jahrhunderts (English literature in the sixteenth century excluding Drama). Lewis hatte buchstäblich jedes Buch in der Oxforder Bibliothek durchgelesen und über Jahre an dem Buch gearbeitet. Es gilt in Gelehrtenkreisen bis heute als Standardwerk. Weitere fachliche Werke sind The Allegory of Love: A Study in Medieval Tradition (1936) sowie das Spätwerk An Experiment in Criticism (1961).

In christlichen Kreisen ist C. S. Lewis v. a. durch seine populären Bücher zur Verteidigung des christlichen Glaubens bekannt geworden. Das berühmteste davon ist Pardon, ich bin Christ, eine seltsame Übersetzung des englischen Titels Mere Christianity. Dieses Buch entstand aus mehreren Serien im BBC-Rundfunk während des Zweiten Weltkriegs (1941/42). Erwähnt werden muss die kurze Abhandlung Die Abschaffung des Menschen, in der Lewis die Auswirkungen einer relativistischen Ethik anhand der Äußerungen eines Lehrbuchs beschreibt.

Wenn man den Absatz betrachtet, müsste Lewis‘ siebenteiliges, fiktionales Werk der Narnia-Chroniken, geschrieben in den 1950er-Jahren, an erster Stelle stehen. Es ist übrigens nicht sein erstes Werk in dieser Form; die Perelandra-Trilogie war zwischen 1938 und 1945 erschienen. Menschen jeden Alters finden in den Narnia-Chroniken nicht einfach eine Fantasy-Geschichte vor, sondern beschäftigen sich über den Zugang der Fiktion mit Grund­fragen menschlichen Daseins.

„Der christliche Glaube spricht überhaupt nicht von einer menschlichen Suche nach Gott, sondern von dem, was Gott für den Menschen getan hat.“ C.S. Lewis

Nicht unterschlagen werden dürfen die vielen Aufsätze von C. S. Lewis, von denen auch in der deutschen Sprache einige Sammelbände erschienen sind. Beispielhaft soll Über das Lesen alter Bücher erwähnt werden. Lewis prangert darin den chronologischen Snobismus an – die Einstellung, dass neuere Bücher prinzipiell besser seien als alte. Er empfiehlt das regelmäßige Lesen von Klassikern.

Der knappe Überblick wäre nicht vollständig, wenn das umfangreiche Briefwerk von C. S. Lewis unerwähnt bliebe. Der Nachlassverwalter Walter Hooper hat in jahrzehntelanger Arbeit Tausende von Briefen in drei Bänden zusammengestellt und herausgegeben. Jeder Brief ist mit Anmerkungen versehen, um die Les­bar­keit zu erleichtern.

Lernfelder

Wollte man mich auf einen Hauptlernpunkt festnageln wollen, so gäbe ich zur Antwort: Lewis lehrt mich das Zusammengehen von Ratio und Imagination. Der US-ameri­ka­ni­sche Pastor John Piper nannte ihn deshalb einen „romantischen Rationalisten“. Lewis‘ Werk bringt zum Ausdruck, dass beide Seiten nicht gegeneinander ausgespielt werden müssen, sondern – zusammengebracht durch den dreieinigen Gott der Bibel – Hand in Hand gehen.

„Die bloße Tatsache, dass wir Gott von Angesicht sehen werden, wird allen tatsächlichen Verzicht im Leben aufwiegen, unendlich aufwiegen.“ C.S. Lewis

Ein überaus interessantes Thema ist Lewis‘ persönliche Suche nach der wahren Freude. Ausgehend von einem frühen Kindheitserlebnis zog es ihn zu Erleb­nissen großer Sehn­sucht hin. Diese konnte er nicht selbst herbeiführen, sondern nur unerwartet erfahren. Dies ist ein schönes Beispiel für das Bewusstsein des Menschen, der über sich selbst hinausgreift. Man könnte von einer Art „emotionalem Gottes­argument“ sprechen.

Weitgehend unbekannt war bis zum Er­scheinen des Briefwerks die umfassende Korres­pondenz von Lewis. Sie führt zu Tage, wie intensiv und persönlich Lewis weltweite Kontakte pflegte. Er nahm die Anliegen, gerade die von älteren Damen und von Kindern, sehr ernst und antwortete persönlich. Das Pflegen persönlicher Kontakt ist ebenso wertvoll wie das Verfassen großer Werke.

Nicht verschwiegen werden darf die Last der privaten Geschichte: Die Beziehung zu Mrs. Moore (wohlgemerkt vor seiner Be­keh­rung angefangen); der unglückliche Um­gang mit seinem Vater; das problematische Verhältnis zu seinem alkoholabhängigen Bruder; schließlich die kurze Ehe mit der US-Amerikanerin Joy Davidman. Es scheint, als habe Gott in seiner Souveränität gerade diese Lebensumstände benützt, um dem gesamten Werk diese einzigartige Note zu verleihen.

Wer sich intensiv mit C. S. Lewis‘ Werk beschäftigt, wird ab und zu über Äußerungen zur Bibel stolpern. Lewis darf nicht einfach als „Evangelikaler“ eingeordnet werden. Er verstand sich als Anglikaner und unterstellte sich als solcher den 39 Artikeln des anglikanischen Glaubensbekenntnisses. Auch sein Verständnis von „Mythen“ bedürfte einer genaueren Betrachtung.

Ich lese keinen C. S. Lewis und schon gar nicht Narnia

Diesem Einwand begegne ich immer wieder mal. Louis Markos, Professor für englische Literatur, unterhielt sich mit einem Radioevangelisten, der seinen Hörern davon abriet, C. S. Lewis zu lesen (nachzulesen in Louis Markos, Atheism on Trial: Refuting the Modern Arguments Against God, Harvest, 2016). Er fragte nach, was er denn schon von Lewis gelesen habe. Es kam heraus, dass er sich gerade mal einen Artikel über Lewis zu Gemüte geführt hatte. Was Markos jedoch viel mehr erstaunte, war dessen Argument: „Seit ich vor 40 Jahren zum Glauben gekommen bin, habe ich kein Buch aus der ‚Fiction’-Ecke gelesen.“ Wenn er ihn gefragt hätte weshalb, hätte er die Antwort bekommen: „Weil ich Christ bin.“ Markos meint: Der wahre Grund dafür sei nicht sein Christsein, sondern seine ihm nicht bewusste Weltsicht als Modernist. Obwohl der Mann zahlreiche Menschen auf Christus hingewiesen hatte, transportierte er in seinen Botschaften einen Teil der modernistischen Weltsicht, die da lautet: Non-Fiction vor Fiction, Verstand vor Imagination, Logik vor Intuition, Kopf vor Herz.

„Ein hartes Herz ist kein Schutz vor einem weichen Hirn.“ C.S. Lewis

Der Mann glaubte, dass jedes Wort in der Bibel inklusive der Wunder wahr sei. Aber in seinem täglichen Leben war er gegenüber allem, was nicht klar, faktisch und verifizierbar war, misstrauisch. Könnte es sein, schlussfolgert Markos, dass dieser Mann unbewusst dem großen europäischen Vordenker der Mo­der­ne David Hume gefolgt ist und einen (gelebten) Graben zwischen Glauben und Verstand aufgerichtet hat? Markos: „Trotz der Angst des Radioevangelisten beabsichtige ich, weiterhin Fiction zu lesen. Nicht weil es so unterhaltsam ist, sondern weil es ein wirkmächtiger Weg ist, mit dem das gottgeschaffene Vakuum nach dem Herrlichen und Unendlichen füllt.“ Beispielhaft lege ich dar, wie ich selbst Narnia lese:

1. Die Chroniken sollen als Literatur gelesen werden. Als solche haben sie Kinder und Erwachsene gleichermaßen erfreut. Aus allen Bänden habe ich die Lieblingsstellen notiert.

2. Sie sind als eigene Parallelwelt konzipiert. Auch wenn die Parallelen zum christlichen Heilsgeschehen unverkennbar sind, darf nicht einfach analog verglichen werden.

3. Die Gestaltung einer Parallelwelt lässt uns aus unserer Wirklichkeit heraustreten und uns selbst und unsere Umgebung aus einer Distanz wahrnehmen. Das ist eine heilsame Perspektive.

4. Lewis schrieb sie nach dem 2. Weltkrieg als Gegenentwurf zu der technologisierten, entzauberten Welt. Diese öffentliche Welt der Fakten ist von der Welt der Werte (und des Übernatürlichen) getrennt.

5. Gut platziert sind verschiedene Stränge der Gesellschaftskritik, z. B. der anti-autoritären Erziehung und der Schule.

6. In den einzelnen Figuren, seien es Kinder oder Fabelwesen, sind wunderbare Charakterlektionen enthalten. Diese Schätze sollen mit den Kindern geortet, gehoben und besprochen werden. Eine geniale Hilfestellung bietet Doug Wilsons What I learned in Narnia.

7. Die antike Tugendethik sowie eine herausragende Kenntnis der griechischen Sagen- und Fabelwelt sind durch den Autor miteingebaut. Sie sind in einer werterelativistischen Welt ein geeigneter Anknüpfungspunkt.

8. Forscher wie Michael Ward in seinem Planet Narnia haben auf eine mögliche konzeptionelle literarische Leitdee nach der mittelalterlichen Planetenkonstellation hingewiesen.

9. Das Reisemotiv legt viele Parallelen zu unserem Lebensweg bis hin zum neuen Himmel und der neuen Erde.

10. Das bedeutet keineswegs, dass ich alles übernehme! Lewis soll – wie jedes andere Werk auch – anhand der Bibel geprüft werden.

Weiterlesen

Zum Weiterlesen empfehle ich die eingangs aufgeführten Biografien von Alan Jacobs und Alister McGrath.

Als „apologetische Munition“ schlage ich Pardon, ich bin Christ und Die Abschaffung des Menschen vor, danach das kurze Buch Dienstanweisung an einen Unterteufel oder Über den Schmerz.

Eine weitgehend unbekannte und vom literarischen Wert her nicht unstrittige allegorische Reiseerzählung ist Das Schloss und die Insel, entstanden 1933. Lewis beschreibt darin seine denkerische Reise zum Glauben.

Zur Lektüre gehören natürlich auch ein, zwei Aufsatzbände wie Ich erlaube mir zu denken und Gott auf der Anklagebank.

Die Briefe gibt es in drei Bänden The Collected Letters of C. S. Lewis auch als EBook.

Wer Lewis aus reformatorischer Per­spek­tive lesen möchte, dem empfehle ich – leider nur in englischer Sprache erhältlich – den Sammelband von John Piper und David Mathis The Romantic Rationalist.