In diesem kleinen Verteilbüchlein gibt Werner Gitt Beispiele dafür, wie in der Schöpfung die Sprache Gottes als Schöpfer enthalten ist. Eines der Kapitel widmet sich etwa der erstaunlichen Abstimmung der Naturgesetze, die für die Entstehung eines lebensfreundlichen Planeten notwendig ist (S. 34-46). Ein anderes Kapitel gibt viele kurze, aber faszinierende Beispiele durchdachter Fähigkeiten bei Tieren und Pflanzen, die auf einen Schöpfer hinweisen (S. 72-98).
Damit kann das Buch einerseits in leicht verständlicher Sprache zum Staunen über Gottes Schöpfung anregen, in anderen Kapiteln aber wirkt die Herangehensweise häufig sehr apodiktisch. So formuliert Gitt in zwei Sätzen einen „Gottesbeweis“, von dem er behauptet, dass dieser den Atheismus widerlegt und die Existenz Gottes bewiesen habe (S. 59). Es darf bezweifelt werden, ob diese übermäßige Zuspitzung wirklich hilfreich ist. Sehr spekulativ und wie ein Fremdkörper mutet ein Kapitel an, in dem Gitt die Zahl der 153 Fische aus Joh 21,11 über mathematische Zahlen- und Buchstabensymbolik erklären will.
Gitt, Werner: Die Sprache der Schöpfung verstehen. Bielefeld: CLV 2022. 192 S. Paperback: 1,90 €. ISBN: 978-3-86699-468-3
Im letzten Drittel des Buches geht der Autor über den Bereich der Schöpfung hinaus und konzentriert sich auf die biblische Entfaltung des Evangeliums, die nicht aus der Schöpfung ableitbar ist. Dieser Teil, der eine evangelistische Zielsetzung nahelegt, steht anderen Teilen entgegen, die so wirken, als seien sie bewusst für Gläubige geschrieben. Es bleibt zu hoffen, dass die gläubige oder ungläubige Leserschaft sich von den häufig zu stark vereinfachten Behauptungen nicht in falscher Weise anziehen oder abschrecken lässt, sondern dass sie das Buch tatsächlich zum Staunen über Gott bringt.