Die Autorin macht in diesem kleinen Büchlein das, was sie im Untertitel ankündigt: Eine Ansage. Eine Ansage an den aktuellen Zeitgeist, der von Humanismus und den dadurch geprägten Idealen geprägt ist. Die Autorin konzentriert sich dabei auf das Menschenbild und stellt jeweils humanistische Wertvorstellungen dem biblischen Denken und biblischen Werten gegenüber. Die Autorin behandelt nacheinander die Frage, was in beiden Denkrichtungen der Mensch eigentlich ist, nach welchen Grundmaximen er handelt und wie er handeln sollte. Immer wieder zeigt die Autorin, wo scheinbar selbstverständliche Denk- und Handlungsmuster der heutigen Zeit zu Selbstwidersprüchen führen. Vor diesem Hintergrund wird besonders deutlich, warum die biblischen Werte die bessere Alternative sind. Das Buch richtet sich nicht in erster Linie an bibelgläubige Christen, sondern bewusst an einen breiteren Leserkreis und setzt dabei kein biblisches Wissen voraus. Auch die Formulierung der biblischen Position geschieht in den Worten der Autorin, bei denen nur in Endnoten auf entsprechende Bibelverse hingewiesen wird.
Hausamann, Monika: Die große Verkehrung. Dem Humanismus mit biblischem Denken begegnen. Eine Ansage. Basel: Fontis 2022. 144 S. Gebunden: 15,00 €. ISBN: 978-3-038482-33-8
Das Buch zeichnet sich durch einen thesenhaften Stil aus, bei dem Aussage um Aussage mit häufig provokativer Zuspitzung, aber wenig Differenziertheit im Detail vorgetragen wird. Die Autorin regt zum Nachdenken an und rüttelt auf, nimmt sich aber nicht den Platz für Argumentationsketten oder Begründungen. Kaum hat die Autorin zu einem Thema eine markige These formuliert, geht sie anstelle einer Begründung oder Vertiefung schon zur nächsten These über. Nachweise sucht man hier vergebens – und das gilt auch für die äußerst dürftigen Quellennachweise. Leider dominieren bis auf die Bibelstellenangaben unsaubere Zitate, lückenhafte Quellenangaben oder fehlende Seitenzahlen so auffällig, dass fast schon der Eindruck einer schludrigen Arbeitsweise entsteht. Am Schluss liegt hier also weniger eine sauber recherchierte Analyse als eine aufrüttelnde „Ansage“ vor, die als weitere These in den Strom des postmodernen Stimmengewirrs hineingerufen wird und sich durch markige Formulierungen Gehör verschaffen möchte. Das Buch ist damit durchaus hilfreich, um aufzurütteln und zum Nachdenken anzuregen, verliert aber aufgrund dieser Eigenart an Tiefgang und Nachvollziehbarkeit.